Tarifkonflikte eskalieren: Montag Streiks im Bauhauptgewerbe und bei der Telekom

Am Montag gibt es mehrere Streiks, darunter in Niedersachsen. Zudem steht bei der Telekom die nächste Verhandlungsrunde im laufenden Tarifkonflikt bevor. Verdi ruft daher bundesweit zu Warnstreiks im Kundenservice auf – und fordert 12 Prozent mehr Gehalt.
Verdi-Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals hatten in der vergangenen Woche verschiedene deutsche Flughäfen zeitweise lahmgelegt.
Für Montag sind auch Verdi-Warnstreiks bei der Telekom angekündigt.Foto: Christophe Gateau/dpa
Epoch Times12. Mai 2024

Die Gewerkschaft IG BAU hat für Montag zunächst an mehreren, bislang nicht genannten Standorten in Niedersachsen zu Streiks im Bauhauptgewerbe aufgerufen. Am Dienstag sollen bundesweit „punktuell“ weitere Streikaktionen folgen, sagte ein Gewerkschaftssprecher.

Die Tarifverhandlungen waren durch die Ablehnung eines Schlichterspruchs durch die beiden verhandelnden Arbeitgeberverbände, der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) und der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB), gescheitert.

Im Bauhauptgewerbe sind deutschlandweit rund 930.000 Menschen beschäftigt.

Streik bei Telekom-Kundendienst

Auch bei der Deutschen Telekom kommt es am Montag zu Streiks. Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Telekom hat die Gewerkschaft Verdi am Sonntag bundesweit zu Warnstreiks im Kundenservice aufgerufen.

Diese sollen am Montag fortgesetzt werden, parallel zur vierten Verhandlungsrunde, die für Montag und Dienstag in Potsdam angesetzt ist, wie Verdi mitteilte. Dort ist am Montag eine zentrale Kundgebung geplant, zu der 4500 Beschäftigte erwartet werden.

Verdi hatte die Beschäftigten im Kundendienst der Telekom bereits für Sonntag kurzfristig zu Warnstreiks aufgerufen. Die Beschäftigten seien ab Beginn der Frühschicht um 6:00 Uhr dazu aufgerufen, über ihre gesamte Schicht hinweg die Arbeit niederzulegen, erklärte Verdi am Sonntagmorgen.

Am Freitag hatte Verdi bereits eine „vollschichtige“ Arbeitsniederlegung für Montag angekündigt. Die Gewerkschaft hatte ebenfalls schon am Montag und Dienstag der vergangenen Woche Warnstreiks bei der Telekom organisiert.

An beiden Tagen beteiligten sich nach Angaben der Gewerkschaft 13.000 Beschäftigte, demnach kam es zu „enormen“ Wartezeiten im Kundenservice, Techniker-Termine wurden abgesagt und einige Telekom-Shops blieben geschlossen.

12 Prozent mehr Gehalt

Zentrale Forderungen der Gewerkschaft sind eine Gehaltssteigerung um zwölf Prozent und mindestens 400 Euro pro Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Das bisherige Angebot der Arbeitgeber sei zu niedrig und sehe mit 27 Monaten eine zu lange Laufzeit vor. Verdi verhandelt nach eigenen Angaben für rund 70.000 Telekom-Angestellte.

„In der entscheidenden Verhandlungsrunde muss eine deutliche Bewegung erfolgen, wenn ein längerer Konflikt abgewendet werden soll“, erklärte Pascal Röckert von Verdi.

Die Telekom hatte zuletzt angeboten, die Gehälter im Januar 2025 um 4,2 Prozent zu erhöhen. Zum 1. Oktober 2025 sollen alle Gehälter um einen Festbetrag von 150 Euro monatlich angehoben werden.

In diesem Jahr soll es außerdem eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie von 2.000 Euro geben. Verdi wies das Angebot als unzureichend zurück. (afp/dpa/red)

 



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