Logo Epoch Times
plus-iconVerbot gilt für 150 Straßen

Stuttgart greift durch: Klebeverbot für „Letzte Generation“

Aktivisten der „Letzten Generation“ blockieren in vielen Städten wichtige Straßen, um auf sich aufmerksam zu machen. Stuttgart schiebt dieser Form des Protests nun einen Riegel vor – und verhängt ein Klebeverbot für die „Klimakleber“. Bei Verstoß drohen hohe Strafen.

top-article-image

Angeklebt – hier ein Bild aus München vom 19. Juni 2023.

Foto: CHRISTOF STACHE/AFP via Getty Images

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 6 Min.

Zuletzt haben sich Aktivsten der „Letzten Generation“ am 1. Juli an neun Hauptverkehrsachsen in Stuttgart gleichzeitig festgeklebt. Auch in anderen Städten fanden Aktionen statt. Erneut kam es dabei zu massiven Verkehrsbehinderungen.
Die Stuttgarter Stadtverwaltung hat nun offenbar genug von den Straßenblockaden und reagiert mit rechtlichen Schritten, um diese zu unterbinden. Auf einer Auswahl besonders wichtiger Straßen im Stadtgebiet inklusive der Bundesstraßen mit deren Auf- und Abfahrten ist es seit dem gestrigen Samstag, 8. Juli, verboten, sich mit der Fahrbahn, dort installierten Gegenständen oder anderen Teilnehmern fest zu verbinden. Nicht erlaubt ist damit unter anderem das Ankleben, Einbetonieren oder Anketten. Die Stadt erließ hierfür eine Allgemeinverfügung.
Das Verbot gilt für alle nicht zuvor angezeigten und nicht behördlich bestätigten Versammlungen des Klimaprotests. Es ist demnach untersagt, solche Aktionen zu veranstalten oder daran teilzunehmen.
Wer gegen das Verbot verstößt, muss mit Bußgeldern in Höhe von bis zu 500 Euro rechnen. Für Leiter oder Veranstalter einer verbotenen Protestaktion drohen sogar Freiheitsstrafen von bis zu einem Jahr, wie die „Frankfurter Rundschau“ berichtet. Das Verbot gilt zunächst bis Ende des Jahres.

Schnelleres Eingreifen für Polizei möglich

Der Polizei gewährt das Verbot mehr Handlungsspielraum. Sie dürfen schneller eingreifen, um solche „illegalen Aktionen“ aufzulösen. Die Beamten dürfen Straßenblockaden künftig zügiger – auch unter Einsatz von unmittelbarem Zwang – auflösen.
Zuvor konnte die Polizei bei den spontanen Protestaktionen nicht eingreifen, da diese unter den Schutz des Versammlungsrechts fielen. Erst wenn eine Versammlung aufgelöst wurde, ist es etwa zulässig, Personen wegzutragen und diese hierfür, wenn sie festgeklebt sind, vom Boden zu lösen. Bei einer durch das Verbot eindeutig illegalen Blockade darf die Polizei diese Maßnahmen sofort ergreifen.

Wie stehen Sie zu den Aktionen der „letzten Generation“? Nehmen Sie an unserer Umfrage teil:


Wie stehen Sie zu den Aktionen der „Letzten Generation“?

Wie ist Ihre Meinung zu den Aktionen der Gruppe „Letzte Generation?” (z.B. Straßenblockaden, Klebeaktionen, Farb-Aktionen)

Denken Sie, die Aktionen der „Letzten Generation“ haben eine positive Auswirkung auf Umwelt oder Klima?

Denken Sie, die Aktionen der „Letzten Generation“ haben eine positive Auswirkung auf Umwelt oder Klima?

Waren Sie schon mal direkt oder indirekt von einer Aktion der Letzten Generation oder ähnlichen Gruppen betroffen?

Halten Sie es für wichtig, sich für den Umweltschutz zu engagieren oder die Maßnahmen der Bundesregierung zu unterstützen?

Sorgen Sie sich vor einer Radikalisierung der Klimaaktivisten-Gruppe „Letzte Generation”?

Thank you VERY much!

We know you’re busy, juggling a million things – but we really, really (really!) appreciate your feedback.
 
It’s how we keep improving, so we can continue to serve you better.
 
Do you have additional feedback or product ideas?
 
Awesome – please let us know via support chat. We read and respond to every message.
 
 
 
 
 

Stadtverwaltung warnt vor Gefahren

Der Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper betonte speziell die Gefahren, die durch solche Aktionen entstehen.
„Klimakleber gefährden sich und andere, sie gefährden sogar Rettungseinsätze. Wir können und dürfen nicht zulassen, dass unsere Straßen unangemeldet nach dem Gutdünken Einzelner blockiert werden.“
Nopper bezieht sich damit auf die Klebeaktion der „Letzten Generation“ in Stuttgart am 1. Juli, wo erneut ein Rettungswagen blockiert wurde. Zudem traf die Protestaktion wieder auf großes Unverständnis bei Autofahrern. Ein Mann attackierte dabei einen Aktivisten und versuchte ihn brutal von der Straße zu zerren, um weiterfahren zu können.
Das Klebeverbot ist laut dem OB keine Absage an den Klimaschutz. Die Landeshauptstadt von Baden-Württemberg betreibt selbst Projekte zum Erreichen der sogenannten Klimaneutralität.
Deutliche Kritik an den Aktionen der „Letzten Generation“ äußerte auch Dr. Clemens Maier, Bürgermeister für Sicherheit und Ordnung in Stuttgart. „Straßenblockaden, durch die es wegen des Rückstaus kein Durchkommen für Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr und andere Einsatzfahrzeuge gibt, sind nicht zu verantworten. Insbesondere, wenn zugleich Ausweichrouten lahmgelegt werden.“
Weiter sagte Maier: „Wir müssen gewährleisten, dass unsere Einsatzkräfte und Hilfsdienste mobil und handlungsfähig bleiben, um möglichen Schaden für Leib und Leben der Menschen in unserer Stadt abzuwenden. Dafür müssen wir die Hauptrouten freihalten.“

Klebeverbot auf 150 Straßen

Die von dem Verbot betroffenen Straßen wurden nach ihrer Relevanz für Rettungswege und Hauptverkehr ausgewählt. Das Verbot gilt auf über 150 Straßen, insgesamt gibt es laut „Echo24“ in der Landeshauptstadt rund 3.000 Straßen, Wege und Plätze.
Erlaubt blieben alle anderen Formen des bürgerlichen Protests wie Kundgebungen und Demonstrationszüge nach dem Versammlungsrecht.
Stuttgart könnte mit seinem Klebeverbot Vorreiter für andere Städte sein. In Heilbronn gibt es bereits eine ähnliche Debatte über diesen Schritt, wie die „Heilbronner Stimme“ berichtet. Bereits im Dezember 2022 hatte es in Bayern ein derartiges Verbot gegeben. Die Stadt München hatte in einer Allgemeinverfügung ein vierwöchiges Verbot von Klebeprotesten verhängt.

Kommentare

Bitte einloggen, um einen Kommentar verfassen zu können

Vishnu Mudravor 2 Jahren

Das die Polizei diese Klimaterroristen immer noch mit Öl von der Strasse ablöst ist mir ein Rätsel. Ein kurzer Ruck und der Spuk hat ein Ende. Es ist ja schließlich nicht so als ob die diese Pattex Terroristen durch einen Unfall an der Strasse fest gemacht wurden. Bei einem Rettungseinsatz wäre das Vorgehen mir Öl natürlich legitim und angebracht. Aber die geistig unterentwickelten Anhänger der allerletzten Degeneration, raffen nicht, das 99% der Bevölkerung die Nase gestrichen voll hat, von ihren Aktionen.

Kathrin Posimvor 2 Jahren

Mir kommt das ähnlich sinnvoll vor, wie das Messerverbot in Bussen und Bahnen...

Dieter Strombeckvor 2 Jahren

Das Versammlungsrecht ist ein hohes Gut. Sich versammeln ist eine Sache und man kann u.a. die Straße blockieren. Das Kleben wo eine Fahrbahn nicht auf die schnelle frei zu bekommen ist eine völlige andere Sitution. Die Kleber werden sich einen Stadtplan markieren und sehen wo und wie man jetzt dafür ganze Viertel vom Verkehr abschneidet.