Steinmeier ruft zum Kampf gegen „Verschwörungstheorien“ auf – in Familien, Schulen und Büros

Der Kampf gegen sogenannte Verschwörungstheorien müsse "in Familien, Schulen, Büros und Betrieben ebenso ausgetragen werden wie in Zeitungsredaktionen, sozialen Netzwerken und Parlamenten", fordert Bundespräsident Steinmeier.
Titelbild
Frank-Walter Steinmeier.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times17. Mai 2019

Angeblich ist der Zuspruch für sogenannte politische Verschwörungstheorien groß. Deshalb hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier einen Appell an die Gesellschaft gerichtet: „Der Kampf gegen Desinformation und Verschwörungstheorien ist eine der großen Herausforderungen für die liberalen Demokratien“, sagte Steinmeier am Freitag laut vorab verbreitetem Redetext im westfälischen Kloster Dalheim.

Dieser Kampf gehe alle an und müsse „in Familien, Schulen, Büros und Betrieben ebenso ausgetragen werden muss wie in Zeitungsredaktionen, sozialen Netzwerken und Parlamenten“.

Bis heute glauben laut Steinmeier „viele Menschen daran, dass sich reale oder irreale Verschwörer im Geheimen zusammentun, um dunkle, meist verbrecherische Komplotte zu schmieden“. Diese Einstellung untergrabe das Prinzip der Demokratie:

Wer ernsthaft glaubt, dass dunkle Mächte hinter politischen Entscheidungen stehen, der kann nicht daran glauben, dass er Einfluss auf die demokratische Willensbildung nehmen kann, der kann kein Vertrauen in die Demokratie und ihre Institutionen haben.“

Der Bundespräsident warnte vor der Irreführung von Wählern durch Verschwörungstheorien. „Populisten in vielen Ländern verbreiten nicht nur sogenannte alternative Wahrheiten, sondern offensichtliche Lügen und Verschwörungstheorien.“

Als Beispiel nannte er die „wirklich gefährliche Behauptung vom angeblichen großen Austausch der Bevölkerung“. Nationalisten verbreiteten die Theorie, „dass sich die so genannten Eliten und die Medien gegen das Volk verschwören“.

Steinmeier äußerte sich bei der Eröffnung einer Ausstellung mit dem Titel „Verschwörungstheorien früher und heute“. (afp/so)



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