Wirecard-Skandal: Japanischer Konzern Softbank will Wirecard-Bilanzprüfer EY verklagen

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Der Zahlungsdienstleister Wirecard stellt Insolvenz an.Foto: Peter Kneffel/dpa/dpa
Epoch Times26. Juni 2020

Der japanische Technologiegigant Softbank will die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY wegen deren Rolle im Skandal um den insolventen Münchner Finanzkonzern Wirecard juristisch in Anspruch nehmen. Das berichtete am Freitag das Magazin „Der Spiegel“ unter Berufung auf Softbanks Umfeld. Der japanische Konzern hatte Wirecard demnach im April 2019 angeboten, sich über eine Wandelanleihe an dem Zahlungsdienstleister zu beteiligen und eine geschäftliche Partnerschaft einzugehen.

Softbank knüpfte sein Investment daran, dass ein testierter Jahresabschluss vorliegt und von der Hauptversammlung beschlossen wird. Das geschah am 18. Juni vergangenen Jahres, nachdem Wirecards langjähriger Wirtschaftsprüfer EY die Bilanz abgezeichnet hatte – trotz Bilanzbetrugsvorwürfen gegen das Unternehmen. Nachdem die Vorwürfe nicht abrissen, forderte Softbank Wirecard auf, einen Untersuchungsausschuss einzurichten und einen anderen Wirtschaftsprüfer als EY mit einer Sonderprüfung zu beauftragen.

Mit der nun beantragten Insolvenz sei das Vertrauen der Japaner in Wirecard zerstört und offenbar auch das in EY, berichtete der „Spiegel“. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hingegen geht davon aus, selbst Opfer eines Betrugs zu sein, „an dem mehrere Parteien rund um die Welt und in verschiedenen Institutionen mit gezielter Täuschungsabsicht beteiligt waren“.

Unterdessen erklärte die Vorsitzende des Finanzausschusses im Bundestag, Katja Hessel (FDP), dass sie durch den Insolvenzantrag von Wirecard einen immensen Schaden für den Finanzplatz Deutschland sehe. Sie will daher für schnelle Aufklärung der Versäumnisse bei den Aufsichtsbehörden sorgen. „Der Insolvenzantrag von Wirecard stellt einen immensen Schaden für den Finanzplatz Deutschland dar, dessen Folgen noch gar nicht abzusehen sind“, sagte Hessel den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben). Deshalb müsse jetzt schnell und lückenlos aufgeklärt werden, fordert die Politikerin.

„Hierbei wird im Mittelpunkt stehen inwieweit die Aufsicht versagt hat und welche Konsequenzen dies für BaFin und BMF haben muss“, kündigte Hessel an. „Diese müssen dann rasch gezogen werden, damit dadurch das Vertrauen in den deutschen Finanzplatz zurückgewonnen werden kann.“ Der Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Felix Hufeld, muss sich nächsten Mittwoch den Fragen des Ausschusses stellen. (afp/dts)



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