Verstaatlichung kommt teuer zu stehen: Spahn plant doppelt so hohe Vergütung für neuen Gesundheitskarten-Chef

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).
Foto: Thomas Lohnes/Getty Images
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will dem designierten neuen Topmanager für die elektronische Gesundheitskarte etwa doppelt so viel an Vergütung zahlen wie dem bisherigen Amtsinhaber. Das berichtet der „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe.
Spahn habe entschieden, den bisherigen Chef der Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte (Gematik), Alexander Beyer, abzuberufen und durch den Pharma-Manager Markus Guilherme Leyck Dieken zu ersetzen.
300.000 Grundvergütung plus Extras
Wie nun aus einem Schreiben des Ministeriums an die Gematik-Gesellschafter hervorgehe, sähe Spahns Vertragsentwurf eine jährliche Grundvergütung von 300.000 Euro pro Jahr vor, dazu eine variable Komponente von 40.000 Euro jährlich, eine Altersvorsorge von rund 32.000 Euro sowie einen monatlichen Dienstwagen-Zuschuss von 1.350 Euro vor, schreibt das Magazin.
Sein Vorgänger war bislang laut Angaben aus Branchenkreisen mit deutlich weniger Gehalt ausgekommen. Im Mai hatte das Ministerium per Gesetz die Mehrheit an dem Unternehmen übernommen und damit Kassenärzte, gesetzliche Krankenkassen, Kliniken und Apotheker entmachtet.
Der Verwaltungsrat der Gematik will am Freitag über die Berufung Leyck Diekens entscheiden. Das Ministerium erklärte, um einen Topmanager zu bekommen, müsse man „mindestens ein Gehalt zahlen, das unter Spitzenfunktionären der gesetzlichen Krankenversicherung üblich ist“. (dts)
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