Spahn fordert Debatte über Lebendspenden
Eine Neuregelung für noch mehr Organspenden. Nicht nur von "Hirntoten" sollen Organe entnommen werden können, sondern die Lebendspenden sollen auf größeren Personenkreis als nur Verwandte ausgedehnt werden.

Lebendspenden erfolgen oft von Verwandten, beispielsweise durch eine Niere. (Symbolbild)
Foto: iStock
Für Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist mit einer Neuregelung der Organspende bei Feststellung des Hirntodes noch nicht genug gegen den Mangel an Spenderorganen getan. Das berichtet der „Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe.
„Aus meiner Sicht ist es damit noch nicht zu Ende. Wir haben anschließend noch eine Debatte zu führen über das Thema Lebendspenden“, habe Spahn dem Nachrichtenmagazin zufolge am Dienstag auf einer Veranstaltung des Bundesverbands der Organtransplantierten gesagt.
Nach heutiger Rechtslage dürfen nur enge Angehörige und nahestehende Personen zu Lebzeiten Organe spenden. Experten fordern etwa, solche Lebendspenden auf einen größeren Personenkreis auszudehnen. Gerade für Nierenkranke seien Lebendspenden wichtig.
Bei der Bundestagsabstimmung im Dezember geht es um Spahns Gesetzentwurf für die Einführung der sogenannten Widerspruchslösung. Der Entwurf sieht vor, dass alle Menschen im Falle des sogenannten „Hirntods“ als potenzielle Organspender gelten, wenn sie zu Lebzeiten ihren Widerspruch nicht in einem offiziellen Register hinterlegt haben – und wenn ihre Angehörigen keine Einwände haben.
Ein Gegenvorschlag will, dass auch künftig die ausdrückliche Zustimmung zur Organspende erforderlich ist. Sie soll regelmäßiger abgefragt werden, auch Ärzte sollen dazu beraten. (dts/sua)
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