Sonneborn-Partei kündigt Strafantrag gegen CSU-Mitarbeiter an

Die Satire-Partei von Martin Sonneborn klärte den Diebstahl von zwei Wahlplakaten auf. Verantwortlich ist ein CSU-Mitarbeiter, wie an Hand von GPS-Tracker-Daten deutlich wurde und die CSU selbst erklärte. Was schlägt Sonneborn als mögliches Strafmaß vor?
Titelbild
Der deutsche Europaabgeordnete und Parteivorsitzende „Die Partei“ Martin Sonneborn vor dem Reichstagsgebäude in Berlin (Archivbild von 2020).Foto: Tobias Schwarz/AFP via Getty Images
Epoch Times29. Januar 2025

Die Satire-Partei „Die Partei“ kündigt einen Strafantrag gegen einen CSU-Mitarbeiter an. Damit reagieren die Satiriker auf den Diebstahl zweier Wahlplakate, für den die CSU selbst einen Mitarbeiter verantwortlich macht.

„Bei der Anzeige hat die Polizei gefragt, ob wir nach einem Ermittlungserfolg Strafantrag stellen. Auf jeden Fall“, sagte Anna Bauer, landespolitische Sprecherin der „Partei Bayern“, der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ).

Für das mögliche Strafmaß haben die Satiriker einen „Partei“-typischen Vorschlag gemacht: „Kriminelle Deutsche können wir leider nicht abschieben“, sagte Bauer. „Ein Badeurlaub mit Markus Söder wäre Strafe genug.“

Die Plakate hatten GPS-Tracker

Die Partei hatte den Diebstahl selbst aufgeklärt, indem sie ihre Plakate mit GPS-Trackern ausgestattet hatte. Als das Signal später aus dem Franz-Josef-Strauß-Haus gekommen war, hatte die CSU einen Mitarbeiter als Täter identifiziert – und zugleich gegen die bestohlenen Satiriker ausgeteilt.

„Die CSU verurteilt zwar ihren Mitarbeiter. Unsere Plakate verurteilt sie aber auch – als niveaulos. Vielen Dank, wir sind geschmeichelt. Klingt so, als würden sie uns auf Augenhöhe sehen“, kommentierte Bauer.

In der Analyse stimmte die Satire-Partei dem CSU-Verdikt allerdings zu: „Selbstverständlich ist das, was wir machen, hochgradig niveaulos. Unsere Aktionen müssen auch mal unter die Gürtellinie gehen. Anders als die CSU, die in Bayern regiert, sind wir nämlich eine Satire-Partei.“

Bisher hat sich die CSU nicht entschuldigt

Irritiert zeigte Bauer sich über die Reaktion der CSU: „Bei uns hat sich keiner entschuldigt“, staunte Bauer. „Die CSU hat ein Pressestatement veröffentlicht und mit uns nicht mal Kontakt aufgenommen. Offensichtlich fühlen sie sich im Recht.“

Insgesamt bewertete die „Partei“-Sprecherin den Vorfall aber als Erfolg: „Für einen Tag Scham hat es gereicht, wenn auch wirklich nur für einen“, so Bauer über die Reaktion.

„Wir haben die CSU wie die Sau durchs Dorf gejagt. Praktisch alle Medienhäuser haben sich darauf gestürzt. In der CSU-Zentrale sind am Morgen danach ganz sicher ein paar Köpfe rot angelaufen. Als Genugtuung reicht das. Auf Einsicht hoffen wir nicht.“ (dts/red)



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