Söder lehnt Öffnung von Schulen wie in NRW ab – auch Gastronomie soll weiter Zwangspause machen
Anders als einige Bundesländer lehnt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder eine zeitnahe Öffnung der Schulen nach den Osterferien ab. „Ich bin sehr zurückhaltend bei Schulen“, sagte der CSU-Chef im „heute-journal“ des ZDF.
Skeptisch sehe er auch, dass Grundschulen als Erstes geöffnet werden sollen. „Da habe ich eine grundlegend andere Auffassung.“ Söder distanziert sich damit von der Ankündigung aus Nordrhein-Westfalen, schon nach dem Ende der Osterferien am 19. April die Schulen schrittweise öffnen zu wollen, und von einer Empfehlung der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Grundschulen mit als Erstes wieder zu öffnen.
Söder will zuerst Schulen „umorganisieren“
„Man muss über Abschlussklassen reden, ja auch nicht zu schnell. Grundschulen sind meiner Meinung nach erst als Letztes dran, denn die Kleinen können sich nicht so an Hygiene-Konzepte halten“, betonte Söder. Zur Wiederöffnung der Schulen nach der Corona-Zwangspause brauche es ohnehin ein längerfristiges Konzept. „Die Lehrerverbände sind ja sehr zurückhaltend mit vorschnellen Schulöffnungen, weil sie sagen, es muss auch eine Schule organisiert werden“. Als Beispiele nannte er Lehr- und Zeitpläne, die neu definiert werden müssten, und Abstandsregeln, die organisiert werden müssten.
„Und deswegen glaube ich einfach, dass da ein Überbietungswettbewerb in der Geschwindigkeit am Ende wenig Effektivität für die Bildung bringt, aber möglicherweise einen Schaden für die Gesundheit verursachen kann“, sagte Söder. Zwar könne es in den kommenden zwei, drei Wochen manche Erleichterungen geben, etwa im Handel, aber immer verbunden mit klaren Auflagen wie Hygiene-Konzepten und Schutzmasken.
Söder blickt vorrangig auf Risiko von Aufhebung der Restriktionen
Generell sei somit noch nicht die Zeit gekommen, die strengen Auflagen zu lockern. „Wir müssen es natürlich fortsetzen. Wir werden das Thema Ausgangsbeschränkung, Kontaktsperren natürlich fortsetzen müssen. Da kann es auch keine grundlegende Erleichterung geben“, sagte Söder. Es müsse allen klar sein, dass Erleichterung das Risiko einer erhöhten Ansteckung berge.
„Wir müssen noch wesentlich länger als zwei, drei Wochen über Distanz reden, über den Abstand“, sagte Söder. So sei für ihn klar, dass Gastronomie und Hotellerie auf absehbare Zeit genauso wie große Feste einfach nicht möglich seien.
Beratungen des Bundes und der Länder am Mittwoch
Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder wollen am Mittwoch in einer Videokonferenz über das weitere Vorgehen beraten. Mit Spannung erwartet wird, ob und welche Art von Fahrplan es geben wird, um die einschneidenden Maßnahmen wie Schulschließungen und Ausgangsbeschränkungen langsam zu lockern. (dpa)
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