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Asyl und Migration

Seit Januar: Fast 62 Prozent der geplanten Abschiebungen scheiterten

Von Januar bis September sind fast 62 Prozent der geplanten Abschiebungen gescheitert. Im Jahr 2023 waren es 65 Prozent. BSW-Chefin Wagenknecht wirft Kanzler Scholz „Wortbruch beim Thema Abschiebungen“ vor.

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Viele Abschiebungen scheitern, trotz der Absicht und des Wunsches, auch Straftäter beschleunigt zurückzuführen.

Foto: Philipp von Ditfurth/dpa/dpa

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In Deutschland sind von Januar bis September fast 62 Prozent der geplanten Abschiebungen gescheitert. Das geht nach AFP-Informationen aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Frage der Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht (BSW) hervor.
Demnach konnten zwischen Januar und September 2024 von 38.328 geplanten Abschiebungen 23.610 nicht vollzogen werden – also 61,6 Prozent. Damit lag der Wert nur geringfügig unter den beiden Vorjahren.
Im Jahr 2023 scheiterten 65,6 Prozent der Abschiebungen, wie aus der Antwort des Bundesinnenministeriums hervorgeht, über die zuerst die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) berichtet hatte. Damals scheiterten 31.330 Abschiebungen. 2022 betrug die Quote 64,3 Prozent, 2021 waren es 60,6 Prozent.

Wagenknecht wirf Scholz „Wortbruch“ vor

BSW-Chefin Sahra Wagenknecht warf Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) „Wortbruch beim Thema Abschiebungen“ vor. Scholz habe „vor einem Jahr vollmundig versprochen, dass endlich wieder Recht und Gesetz gelten und Ausreisepflichtige konsequent abgeschoben werden“, sagte Wagenknecht der „NOZ“. Herausgekommen sei „eine Luftnummer“.
„Dass selbst Straftäter oft genug im Land bleiben, ist empörend“, fuhr die BSW-Chefin fort.
Eine Frage Wagenknechts zu den Kosten der gescheiterten Abschiebungen ließ das Bundesinnenministerium unbeantwortet. Dazu lägen keine Daten vor, hieß es.

Die Gründe sind die gleichen wie 2023

Abschiebungen scheitern regelmäßig, weil geplante Rückführungsflüge ausfallen, ausreisepflichtige Ausländer nicht auffindbar sind, der Zielstaat die Aufnahme verweigert oder die Betroffenen medizinische Probleme haben.
Im Januar 2024 hatte der Bundestag mit den Stimmen der Ampel-Fraktionen ein Gesetz für mehr und schnellere Abschiebungen abgelehnter Asylbewerber beschlossen. Es sieht insbesondere verlängerte Haftmöglichkeiten für Abschiebepflichtige und mehr Rechte der Polizei bei Durchsuchungen von Unterkünften vor. (afp/red)
 

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