Seehofer würde bayerische Polizei zum Brenner schicken

Falls Österreich es wünscht, würde Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) bayerische Polizei zum Brenner schicken. Das sagte er in einem Gespräch mit der "Welt am Sonntag".
Titelbild
Bayern Ministerpräsident Seehofer (CSU).Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times15. Mai 2016

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) rät im Gespräch mit der "Welt am Sonntag", in der Frage des EU-Flüchtlingsdeals hart gegenüber Ankara zu bleiben. "Ich halte es für gefährlich, sich so von Ankara abhängig zu machen. Auf Drohungen darf man sich gar nicht einlassen“, so Seehofer laut Welt.

Der Rückgang der Flüchtlingszahlen sei vor allem eine Folge der geschlossenen Grenzen auf der Balkanroute, so Seehofer. Das von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vorangetriebene EU/Türkei-Abkommen sei erst danach geschlossen worden: „Die Arbeit haben andere gemacht. Wir profitieren ausschließlich von den Entscheidungen Österreichs und der Balkanstaaten.“

Ausdrücklich lobte er die Drohung der Wiener Regierung, im Notfall die Grenze am Brenner schließen zu wollen. „Wir würden Österreich sogar mit bayerischer Polizei unterstützen, wenn die Regierung in Wien das wünscht“, sagte Seehofer dazu.

Er wiederholte außerdem seinen Vorwurf, die Kanzlerin sei verantwortlich für den Migrationsstrom. "Die Flüchtlingskurve geht ab dem 4. September 2015 steil nach oben. Das war der Tag, an dem die Kanzlerin die Grenze für offen erklärt hat“, so der CSU-Chef.

Der EU-Flüchtlingsdeal mit der Türkei steht aktuell wegen Unstimmigkeiten mit Ankara auf der Kippe.

"Griechenland wird zu wenig geholfen"

Die EU-Kommission ermahnte Seehofer laut dpa, die Randländer der EU stärker zu unterstützen. „Ländern an den Außengrenzen wie Italien und Griechenland wird immer noch zu wenig geholfen“, sagte der bayerische Ministerpräsident. Nötig sei es, schon an den Außengrenzen den Status der Ankommenden rechtsstaatlich zu klären. Seehofer sprach sich für die EU-weite Verteilung der Migranten aus.

„Schutzbedürftige werden in Europa verteilt. Die anderen werden in ihre Heimat zurückgeschickt" Das sei viel humaner, als Hunderttausende in Europa herumreisen zu lassen, endlos lange Verfahren in Kauf zu nehmen und einen Großteil am Ende doch wieder zurückzuführen, so Seehofer. (dpa / rf)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion