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Seehofer sieht für die Asylpolitik schwarz – EU kürzt Frontex-Mittel um 42 Prozent

Bundesinnenminister Seehofer ärgert sich über die kürzlich vorgestellte EU-Finanzplanung. Die Frontex-Mittel wurden um rund 10 Milliarden Euro gekürzt. Dabei soll der Agentur eine Schlüsselrolle in der EU-Asylpolitik zukommen.

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Horst Seehofer.

Foto: Adam Berry/Getty Images

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Lesedauer: 2 Min.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat scharfe Kritik an den Finanzierungsplänen der EU für die europäische Grenzschutzagentur Frontex geübt.
In der kürzlich vorgestellten mittelfristigen EU-Finanzplanung seien die ursprünglich vorgesehenen Frontex-Finanzmittel von 10,3 Milliarden Euro für die Jahre 2021 bis 2027 um 43 Prozent gekürzt worden, sagte Seehofer am Dienstag in Berlin. „Der Vorschlag – sollte er realisiert werden – gefährdet die finanzielle Ausstattung einer gemeinsamen Asylpolitik“, warnte er.
Seehofer forderte das Europaparlament auf, nun im Haushaltsverfahren eine bessere Finanzausstattung für Frontex durchzusetzen. Die anvisierten Kürzungen hätten eine Größenordnung, die es der Agentur „sehr schwer“ machen würde, die nötige Ausstattung an Personal und Ausstattung für ihre Aufgaben zu finanzieren.
„Das Problem muss gelöst werden“, sagte Seehofer bei einer Pressekonferenz mit seiner schweizerischen Kollegin Karin Sutter-Keller. „Deshalb kämpfen wir jetzt darum.“

Frontex soll zentrale Rolle in der europäischen Asylpolitik spielen

Seehofer misst Frontex bei der angestrebten gemeinsamen europäischen Asylpolitik eine zentrale Bedeutung zu: Die Agentur soll verstärkt beim Schutz der Außengrenzen aktiv werden und sich um ein europäisches System der Rückführung abgelehnter Asylbewerber kümmern.
Die Einigung auf Grundzüge einer gemeinsamen europäischen Asylpolitik zählt zu den Kernzielen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft.
Seehofer nannte am Dienstag fünf Punkte, die er während der Ratspräsidentschaft umsetzen wolle: eine vertiefte Zusammenarbeit mit den Herkunftsländern der Flüchtlinge, eine bessere Unterstützung für Transitländer, die verstärkte Rückführung von Nicht-Schutzberechtigten, die Öffnung legaler Migrationswege in die EU und die Entscheidung über Asylbegehren bereits an den Außengrenzen.
Einen europäischen Verteilungsschlüssel für die Aufnahme von Flüchtlingen nannte Seehofer in diesem Zusammenhang nicht. Gegen einen solchen Schlüssel gibt es in einigen EU-Staaten vor allem in Osteuropa massive Vorbehalte. (afp/nh)

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