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„Schubs mich und du fängst Dir ’ne Kugel“: Polizist zu vermummtem Angreifer auf Demo in Dresden

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Antifa-Mitglieder. Symbolbild.

Foto: AMY OSBORNE/AFP/Getty Images

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Lesedauer: 3 Min.

Die Drohung eines Polizei-Einsatzleiters auf einer Demonstration am Sonntag in Dresden hat für Wirbel gesorgt. In einem Video ist der Beamte mit den Worten „Schubs mich und du fängst Dir ’ne Kugel“ zu hören, gleichzeitig legt er seine Hand über seine Dienstwaffe.
Die Polizeidirektion Dresden bestätigte am Sonntagabend den Vorfall. Der Einsatzleiter habe seine Hand über seine Dienstwaffen gelegt, um deren mögliche Wegnahme zu verhindern.
Der Vorfall ereignete sich auf einer Demonstration gegen die europäische Flüchtlingspolitik. Nach Polizeiangaben wurde aus der Menge heraus ein Nebeltopf geworfen. Der Einsatzleiter wollte diesen im Alleingang als Beweismittel sichern.
In der Folge hätten ihn 25 bis 30 vermummte Demonstranten bedrängt, der Beamte habe dabei einen Stoß in Brusthöhe gespürt. Als er sich daraufhin von der Gruppe entfernen wollte, habe er die Hand über die Waffe gelegt.

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Hektische Situation

Polizeipräsident Jörg Kubiessa sprach von einer „hektischen, unübersichtlichen Situation“. Das Sichern der Dienstwaffe in so einer angespannten Lage sei richtig und angemessen. Allerdings entspreche das Vorgehen des Einsatzleiters bei der Sicherung des Nebeltopfs nicht den Grundsätzen der Eigensicherung.
Der Beamte bedaure den von ihm geäußerten Satz. Gleichzeitig habe er glaubhaft versichert, „dass die Anwendung der Schusswaffe oder auch nur deren Androhung nie eine Handlungsoption für ihn war“, erklärte Kubiessa. Der Polizeipräsident sieht keinen Anlass für disziplinarrechtliche Schritte.
Im niedersächsischen Göttingen ermittelt die Polizei derweil gegen einen Beamten, der einen 19-Jährigen bei einem Einsatz wegen Ruhestörung geohrfeigt haben soll.
Es laufe ein Verfahren wegen des Verdachts der Körperverletzung im Amt, teilte die Polizei mit. Zudem würden disziplinarechtliche Maßnahmen gegen den Beamten geprüft. Vorangegangen waren demnach massive Beleidigungen des polizeibekannten Jugendlichen.
Ausgelöst wurden die Ermittlungen durch ein Video des Vorfalls vom Freitagmorgen, das über soziale Medien verbreitet wurde und auch die Polizei erreichte. Dabei waren drei Beamte wegen einer massiven Ruhestörung in die Wohnung des jungen Manns gerufen worden. Zuvor hatte es bereits zwei identische Einsätze gegeben.
Auch am Tag zuvor gab es dort bereits einen solchen Einsatz, bei dem der 19-Jährige laut Polizei sich so aggressiv verhielt, das er in Gewahrsam genommen wurde.
Der Leiter der Göttinger Polizeiinspektion, Thomas Rath, kritisierte den Beamten dennoch scharf. Er erwarte von seinen Mitarbeitern trotz persönlicher Beleidigungen „eine besonders hohe Hemmschwelle“. Sie müssten „Ruhe und Distanz“ waren. „Dafür sind wir Profis“, betonte er. (afp)

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