Scholz im ARD-Sommerinterview: Keine demokratische Partei darf mit AfD zusammenarbeiten

„Schlechte-Laune-Parteien“ hätten oftmals in Europa gute Umfragewerte, stellt Olaf Scholz klar. Zudem äußerte er sich im ARD-Sommerinterview auch zum Heizungsgesetz.
Titelbild
Bundeskanzler Olaf Scholz (L) und TV-Moderatorin Tina Hassel vor dem traditionellen ARD-Sommerinterview in Berlin am 2. Juli 2023.Foto: John MacDougall/AFP via Getty Images
Epoch Times2. Juli 2023

An dieser Stelle wird ein Podcast von Podcaster angezeigt. Bitte akzeptieren Sie mit einem Klick auf den folgenden Button die Marketing-Cookies, um den Podcast anzuhören.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Abschwächung einiger Vorgaben in der neuen Fassung des geplanten Heizungsgesetzes verteidigt. Die Frage, ob sich jemand eine neue Heizung auch leisten könne oder inwiefern Handwerker verfügbar seien, müssten mit bedacht werden, sagte er am Sonntag im ARD-Sommerinterview. „Man darf und muss das abwägen.“

Die Regierung wolle die Klimaziele im Gebäudesektor erreichen, „wir können diese Ziele auch damit erreichen“, zeigte sich Scholz überzeugt. „Aber wir machen das auf eine Art und Weise, bei der die Bürgerinnen und Bürger auch mitgehen können, und das sollen sie ja auch.“

Koalititonsstreit nicht für AfD-Höhenflug verantwortlich

Kritisch äußerte er sich zum Ton in der Debatte über das Gebäudeenergiegesetz. „Es wäre besser gewesen, es wäre etwas leiser vor sich gegangen“, sagte Scholz. Er wies aber die Einschätzung zurück, dass der Streit in der Koalition für den aktuellen Höhenflug der AfD in den Umfragen verantwortlich sei.

Man dürfe es sich hier „nicht zu einfach“ machen. Gute Umfragewerte für rechtspopulistische „Schlechte-Laune-Parteien“ gebe es angesichts der vielen Umbrüche und Krisen auch in anderen europäischen Ländern.

Der AfD müsse die Regierung eine „gute Zukunftsperspektive für unser Land“ entgegensetzen, sagte Scholz. Wichtig sei auch „Respekt“ für die Bürgerinnen und Bürger.

Scholz bekräftigte außerdem, dass keine demokratische Partei mit der AfD zusammenarbeiten dürfe. Es handele sich um eine Partei, „in der viele rechtsextremistische Positionen vertreten werden“, warnte er.

Wie stehen Sie zum AfD-Höhenflug? Nehmen Sie an unserer Umfrage teil:

Lange daran gefeilt

Scholz verteidigte auch die langen Diskussionen innerhalb der Ampelkoalition über das geplante Gebäudeenergiegesetz (GEG). Es habe auch deshalb „so lange gefeilt werden“ müssen, weil es viele „nicht ausverhandelte Positionen“ in der Gesellschaft gebe.

„Fast alle“ stimmten zwar dem Ziel zu, dass Deutschland 2045 klimaneutral sein solle – die Frage, wie dies konkret umgesetzt werde, sei damit aber noch nicht geklärt. „Wir werden die Klimaziele in Deutschland einhalten“, versicherte der Kanzler zugleich.  (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion