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Sachsen verbietet Gender-Sonderzeichen an Schulen

Konservative warnen häufig vor "Sprachpolizisten". Jeder dürfe so reden oder schreiben, wie er mag, heißt es. Nun wagt ein CDU-geführtes Ministerium in Sachsen einen entgegengesetzten Vorstoß.

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Das sächsische Kulturministerium verbietet besondere Genderschreibweisen in seinen Schulen.

Foto: iStock

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An den Schulen in Sachsen sind künftig besondere Genderschreibweisen unerwünscht. Nicht mehr verwendet werden sollen Konstruktionen mit Gender-Sternchen oder Doppelpunkt im Wortinneren.
Das sächsische Kultusministerium wandte sich in einer Handlungsempfehlung entsprechend an die Schulen, bestätigte die Presseabteilung gegenüber der Epoch Times. Ziel sei eine geschlechtergerechte und verständliche Sprache. Es gehe darum, alle Geschlechter auf respektvolle Art und Weise anzusprechen und sichtbar zu machen. In der Begründung heißt es:
„Die Verwendung von Sonderzeichen wie Gender-Stern, Gender-Doppelpunkt, Gender-Unterstrich oder Doppelpunkt im Wortinneren erfüllt weder die Kriterien für eine gendergerechte Schreibung noch entspricht sie den aktuellen Festlegungen des Amtlichen Regelwerks, welches die Grundlage für die deutsche Rechtschreibung bildet und somit auch für die Schulen gilt.“
Diese Zeichen seien daher im Bereich der Schule und in offiziellen Schreiben von Schulen nicht zu verwenden. Möglich sind künftig Formen wie „Schülerinnen und Schüler“ oder auch neutrale Formulierungen wie „Lehrkräfte“. Das Thema der geschlechtergerechten Sprache kann im Deutschunterricht zum Thema gemacht werden.
Das Kultusministerium richtet sich in seiner Vorgabe nach den Empfehlungen des Rats für deutsche Rechtschreibung. Dieser teilte im März mit, dass der Genderstern und andere verkürzte Formen zur Kennzeichnung mehrgeschlechtlicher Bezeichnungen im Wortinnern (Bürger_Innen; Bürger:Innen) bis auf Weiteres nicht in das amtliche Regelwerk der deutschen Sprache aufgenommen würden.

Mehrheit lehnt Gendersprache ab

65 Prozent der Bevölkerung in Deutschland halten nichts von einer stärkeren Berücksichtigung unterschiedlicher Geschlechter in der Sprache. Das ergab eine  Infratest-Umfrage für die „Welt am Sonntag“ im März.
Diese 65 Prozent lehnen Formulierungen wie „Zuhörende“ statt „Zuhörer“ und die Nutzung des großen Binnen-I („WählerInnen“) in der Schriftsprache ebenso ab wie eine Kunstpause vor der zweiten Worthälfte („Pendler_innen“) in der gesprochenen Sprache. Im vergangenen Jahr lag die Ablehnung noch bei 56 Prozent.

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