Ruth Maria Kubitschek gestorben – „Traumschiff“, „Tatort 110“, „Spatzl“

Ruth Maria Kubitschek hat deutsche Fernsehgeschichte geschrieben und Kultserien geprägt. Nun ist sie in ihrer Schweizer Wahlheimat gestorben.
Schauspielerin Ruth Maria Kubitschek starb nach Angaben einer Sprecherin im Alter von 92 Jahren in der Schweiz.
Schauspielerin Ruth Maria Kubitschek starb nach Angaben einer Sprecherin im Alter von 92 Jahren in der Schweiz.Foto: Fabian Bimmer/dpa
Epoch Times2. Juni 2024

Die Schauspielerin Ruth Maria Kubitschek ist tot. Sie starb im Alter von 92 Jahren in der Schweiz. „Die Grande Dame des deutschen Film- und Fernsehschauspiels hat in ihrer Wahlheimat der Schweiz nach kurzer, schwerer Krankheit leise Abschied vom Leben genommen“, so eine Sprecherin gegenüber dpa.

Über viele Jahre hinweg hatte Kubitschek das deutsche Fernsehen geprägt. Sie war auf dem ZDF-„Traumschiff“ an Bord, spielte im ARD-„Tatort“ mit oder in der Serie „Das Erbe der Guldenburgs“ im Zweiten.

Kultstatus erlangte Kubitschek an der Seite von Helmut Fischer als Annette von Soettingen alias „Spatzl“ in der TV-Serie „Monaco Franze – Der ewige Stenz“ des Bayerischen Rundfunks.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier drückte am Nachmittag ihrer Familie sein Beileid aus und würdigte ihre Karriere: „Ruth Maria Kubitschek prägte über viele Jahrzehnte hinweg das deutsche Fernsehen.“

Wenn sie wichtige Rollen „mit Herz und Humor“ gespielt habe, sei ihr die Aufmerksamkeit der Zuschauer sicher gewesen – „und deren Zuneigung über die Generationen hinweg“, so Steinmeier weiter. „Mit Ruth Maria Kubitschek verliert Deutschland eine großartige Schauspielerin, die deutsche Fernsehgeschichte geschrieben hat.“

Als DEFA-Star in den Westen

Geboren wurde die Schauspielerin 1931 in Komotau (heute Tschechien) am Rande des Erzgebirges. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges floh die Familie nach Sachsen-Anhalt. Nach dem Besuch von Schauspielschulen in Halle und Weimar gab sie ihr Debüt als Fina in Brechts „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ in Halle.

Innerhalb weniger Jahre wurde sie zu einem Star des DDR-Fernsehens und DEFA-Films. 1959 ging sie mit ihrem Sohn in den Westen. Ihr Mann, der Opern- und Theaterregisseur Götz Friedrich, blieb in der DDR, durfte aber auch im Westen inszenieren.

Das „Spatzl“ in „Kir Royal“

Am Schlosstheater in Celle begann Kubitscheks westdeutsche Karriere. Schon bald folgten Rollen in Fernsehproduktionen – Auftritte in „Lysistrata“ (1961), „Die Powenzbande“ (1973) oder die Titelrolle in „Melissa“ (1966).

Mit Helmut Dietl drehte sie 1985 auch die Kult-Serie „Kir Royal“, in der die Münchner Schickeria auf die Schippe genommen wurde. 2013 spielte sie in dem Kinofilm „Frau Ella“ schließlich ihre letzte Rolle.

Seit 2013 war sie Schweizerin und lebte in Ascona. Sie sei in einem Krankenhaus gestorben, sagte ihre Sprecherin Yvonne von Stempel der dpa.

Ihre letzten Worte seien gewesen: „Die Erde gab mir ein wunderschönes Zuhause auf dieser Welt. In tiefer Dankbarkeit wechsele ich in die andere Welt. Es gibt sie, Sie können es mir glauben.“ Die Trauerfeier soll im engsten Familienkreis stattfinden. (dpa/red)



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