Rotes Kreuz kündigt Abbau von 1.500 Stellen an

Das Rote Kreuz muss international Kosten sparen. Programme werden gezielter ausgerichtet – und einige der Standorte geschlossen.
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Internationales Rotes Kreuz (ICRC)Foto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times4. April 2023

Das Rote Kreuz hat den Abbau von weltweit 1.500 Stellen in den kommenden Monaten angekündigt. Das sei wegen eines erwarteten Rückgangs der Budgets für humanitäre Hilfe notwendig, teilte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) in Genf am Dienstag mit.

Das Leitungsteam des IKRK habe „globale Kosteneinsparungen“ von 430 Millionen Schweizer Franken bis Anfang 2024 genehmigt.

„Aufgrund der (…) voraussichtlich rückläufigen humanitären Hilfsbudgets muss das IKRK seine Anstrengungen gezielter auf Programme und Orte ausrichten, wo es gemäß seinem Mandat, lebensrettende Hilfs- und Schutzdienste für Menschen in bewaffneten Konflikten und Situationen von Gewalt bereitzustellen, am meisten erreichen kann“, erklärte die Organisation.

20 der 350 Standorte schließen

Zwar werde noch an den Einzelheiten der Kürzungen gearbeitet, doch sei klar, dass „ungefähr 1.500 Stellen weltweit über die kommenden zwölf Monate abgebaut werden müssen“. Das Rote Kreuz werde versuchen, den Abbau so weit wie möglich durch Einstellungsstopps und die „natürliche Fluktuation“ zu erreichen.

Auch müssten mindestens 20 der 350 Standorte geschlossen sowie Programme verkleinert oder geschlossen werden, teilte das IKRK weiter mit. Bisher sei unklar, wie viele Menschen betroffen seien, die bisher Hilfsleistungen des Roten Kreuzes in Anspruch nehmen.

Finanzierungsprobleme

Schon in vergangenen Monat hatte das IKRK vor scharfen Einschnitten gewarnt. Die Organisation gab damals an, dass von den zehn größten humanitären Einsätzen der Organisation allein die Mission in der Ukraine vollständig finanziert sei.

Es gebe derzeit mehrere Herausforderungen zugleich, erklärte die Organisation am Dienstag: Mehrere Finanzierungszusagen seien nicht in der erwarteten Höhe eingegangen, derweil seien die Kosten teils wegen der Inflation gestiegen. Deswegen habe das Rote Kreuz das Jahr 2023 mit einem Defizit von rund 140 Millionen Schweizer Franken begonnen, erklärte das IKRK.

Auch wies das IKRK auf die Schwierigkeiten im „finanziellen Umfeld“ des gesamten Sektors der humanitären Hilfe hin. Auch Agenturen der Vereinten Nationen hatten bereits Alarm geschlagen, dass viele ihrer humanitären Einsätze dramatisch und zunehmend unterfinanziert seien. (afp)



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