Vorfahrt für Dinos: Rosenmontagszüge in den rheinischen Karnevalshochburgen

Am Rosenmontag ziehen in Köln, Düsseldorf und Mainz wieder Hunderttausende durch die Innenstädte. Es gibt strenge Sicherheitsvorkehrungen.
Vorfahrt für Dinos - jedenfalls beim Faschingszug in Würzburg.
Vorfahrt für Dinos - jedenfalls beim Faschingszug in Würzburg.Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Epoch Times2. März 2025

Mit den traditionellen Rosenmontagszügen erreicht der Straßenkarneval in den rheinischen Karnevalshochburgen am Montag seinen Höhepunkt.

In Köln, Düsseldorf und Mainz werden wieder Hunderttausende durch die Innenstädte ziehen. Der größte Umzug findet üblicherweise in Köln statt und steht in diesem Jahr unter dem Motto: „FasteLOVEnd – Wenn Dräum widder blöhe“.

Ein besonderes Augenmerk wird wieder auf den Motivwagen liegen, die traditionell die Politik aufs Korn nehmen. Der Düsseldorfer Karneval wird in diesem Jahr 200 Jahre alt – deshalb sind erstmals zwei Mottowagen des Rosenmontagsumzugs vorab präsentiert worden.

Es handelt sich um zwei von dem bekannten Wagenbauer Jacques Tilly gestaltete politische Mottowagen, wie der Westdeutsche Rundfunk (WDR) am Sonntag mitteilte. Tilly habe sie extra für die Übertragung der Prunksitzung „Düsseldorf Helau“ am Samstagabend geschaffen.

Düsseldorf: „200 Johr – Hütt on wie et wor“

Im Düsseldorfer Rosenmontagszug seien damit im Jubiläumsjahr 14 statt zwölf Wagen unterwegs. Die beiden nun präsentierten Wagen zeigen die SPD als Boot, das bis auf den Meeresgrund „abgesoffen“ ist, und die AfD, die im Motiv des Märchens Hänsel und Gretel Erstwähler ins Verderben lockt.

Als Flamingos verkleidete Karnevalisten feiern beim Karnevalsumzug «Ossensamstag» in Osnabrück.

Als Flamingos verkleidete Karnevalisten feiern beim Karnevalsumzug „Ossensamstag“ in Osnabrück. Foto: Friso Gentsch/dpa

Das Motto des Düsseldorfer Rosenmontagsumzugs lautet diesmal „200 Johr – Hütt on wie et wor“. Auch Mainz und Köln präsentierten bereits Mottowagen, die sich unter anderem mit dem Ende der Ampelkoalition, der Bundestagswahl und der Wiederwahl von US-Präsident Donald Trump befassen.

Wegen jüngster Gewalttaten und der angespannten Sicherheitslage findet der Straßenkarneval überall unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt.

Aufgrund von Drohungen im Internet gibt es mancherorts Sorge vor Anschlägen. So fällt in Nürnberg an Rosenmontag ein Kinderfaschingszug wegen sicherheitsbedingter Absagen von Teilnehmern aus.

Oberkarnevalist: Nicht vermummt oder als Soldat kommen

Nach verschärften Sicherheitsvorkehrungen kann laut Oberkarnevalist Klaus-Ludwig Fess bei Karnevalsumzügen jetzt unbeschwert gefeiert werden. „Die Menschen brauchen sich keine Sorgen zu machen“, sagte der Präsident vom Bund Deutscher Karneval in Homburg (Saarland). Veranstalter, Vereine und Polizei hätten ihre Sicherheitskonzepte der Lage angepasst.

„Wir haben alles getan für die Aktiven, die mitlaufen, aber auch für die Millionen von Besuchern, die wir jetzt bundesweit bei Umzügen haben“, sagte Fess. Klar sei aber, dass es keinen hundertprozentigen Schutz gebe – das gelte auch für Veranstaltungen außerhalb des Karnevals.

„Klar, man muss achtsam sein“, sagte der Fess, der in Köln beim Rosenmontagszug auf einem Wagen der Prinzen-Garde mitfahren will. Karnevalisten, denen etwas auffalle, sollten sich an Polizisten vor Ort wenden, „die ja flächendeckend unterwegs“ seien. Nach den Anschlägen in München und Magdeburg sind Einsatzkräfte in erhöhter Alarmbereitschaft.

Zudem empfiehlt Fess Karnevalisten, bei der Verkleidung „sensibel“ zu sein. „Sie sollen nicht komplett vermummt oder als Soldat oder Polizist verkleidet zum Straßenkarneval kommen“, sagte der Saarländer.

In der Karnevalssession gebe es bundesweit insgesamt rund 3.500 kleine, mittlere und große Umzüge in Deutschland, sagte Fess. Bisher bestätigt worden seien acht bis zwölf Absagen. Zum BDK gehören mehr als 5.300 Vereine und Zünfte in allen Bundesländern.

Man dürfe sich gerade in dieser Zeit nicht verunsichern lassen, sagte Fess. „Wir brauchen den Karneval, nicht nur um die bunte Vielfalt zu zeigen, sondern um die Menschen einen Moment aus ihrem Alltag zu entreißen.“ Damit sie „mal abschalten, nicht an ihre Sorgen und Nöte“ denken – und miteinander feiern. (afp/dpa/red)

 



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