RKI: Grenzwert für Neuinfektionen viermal in Deutschland überschritten
Ab einem Grenzwert von 50 Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 auf 100.000 Einwohner sollen strengere Regeln umgesetzt werden. Was das bedeutet, sieht man am Beispiel des Landkreises Greiz. Dort wurden Anfang Mai über 1000 PCR-Tests, die Aufschluss auf eine SARS-CoV-2-Infektion geben, durchgeführt. Dies führte in der vergangenen Woche zum Anstieg der Neuinfektionen.
In einer Verordnung des Greizer Landkreises vom 12. Mai heißt es: „Trotz der großen Anstrengungen der Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Greiz in den vergangenen Wochen ist es nicht gelungen, die Infektionszahlen im Landkreis signifikant zu verringern und auf einem niedrigen Niveau zu stabilisieren.“ Für Krankenhäuser, Vorsorge-, Rehabilitations- sowie stationäre Einrichtungen der Pflege und Wohngruppen von Menschen mit Behinderungen wurde Besuchsverbot verhängt. Damit sollen Neuinfektionen durch unerkannte infizierte Besucher verhindert werden.
Nun zieht die Verordnung jedoch weitere Kreise. Eigentlich sollten am Freitag (15.5.) wie in ganz Sachsen und Thüringen die Gastronomen wieder ihre Pforten im Innen- und Außenbereich öffnen. „Die erhöhten Infektionszahlen hat den Wirten in Greiz jedoch einen Strich durch die Rechnung gemacht“, erklärt eine Gaststätteninhaberin gegenüber Epoch Times. Der Landkreis Greiz habe die Öffnung zum 15. Mai für die Gastronomen dahingehend eingeschränkt, dass der Betrieb lediglich im Außenbereich erlaubt sei.
Eine ähnliche Regelung droht nun auch den betroffenen weiteren Gebieten, in denen über 50 Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 pro 100.000 Einwohner in einer Woche aufgetreten sind. Aktuell (16.5.) betroffen sind:
- die Stadt Straubing: 56,5 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner
- Landkreis Straubing-Boden: 54,6 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner
- Landkreis Coburg: 55,2 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner
- Kreis Coesfeld: 57,7 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner
Der Landkreis Greiz liegt aktuell (16.5.) mit 49,9 Fällen je 100.000 Einwohner nun knapp unter der von Bund und Ländern vereinbarten Grenze, ebenso der Landkreis Sonneberg mit 46,0 Fällen. Der Stadtkreis Pforzheim (31,1) und der Landkreis Rosenheim (25,7) sind ebenfalls überdurchschnittlich stark betroffen.
Im bundesweiten Durchschnitt liegt der Wert laut Daten des Robert Koch-Instituts bei 6,3 Neuinfektionen je Woche und 100.000 Einwohner. Mehrere Dutzend Landkreise hatten innerhalb der letzten Woche gar keine Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet, insbesondere im Norden und Osten Deutschlands. (sua)
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