Richterbund will mehr Personal für Gerichte

Titelbild
Das Strafgesetzbuch in einer BibliothekFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times14. Januar 2016

Der Deutsche Richterbund hat mehr Personal für Gerichte und Staatsanwaltschaften gefordert. „Aktuelle Berechnungen zeigen, dass in Deutschland schon jetzt auf allen Ebenen der Gerichtsbarkeit 2.000 Richter und Staatsanwälte fehlen“, sagte der Vorsitzende des Richterbunds, Christoph Frank, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Viele Straf- und Zivilverfahren verzögerten sich deshalb.

Der Bedarf werde noch größer, wenn noch mehr Menschen nach Deutschland kämen, sagte Frank, der Oberstaatsanwalt in Freiburg ist. Und weiter: „Die Justiz kann nur schnell arbeiten, wenn es genügend Personal gibt.“ Eine weitere Voraussetzung sei eine schnelle und saubere Ermittlungsarbeit der Polizei. Forderungen nach schärferen Gesetzen hält Frank größtenteils für überzogen: „Die notwendigen Gesetze sind da, sie werden auch in den allermeisten Fällen richtig angewandt“, sagte er. Es sei aber gut, dass Lücken geschlossen würden wie etwa im Sexualstrafrecht. Wer pauschal nach härteren Strafen rufe, verkenne, dass es keinen Steuerungsmechanismus für harte Urteile gebe: „Jeder Täter bekommt seine individuelle Strafe.“ Diese Strafe habe in den meisten Fällen die beabsichtigte Wirkung. „Ich kann nicht erkennen, dass das Pauschalurteil zutrifft, wonach Zuwanderer keinen Respekt vor der deutschen Justiz hätten.“ Frank betonte, Zuwanderer müssten wissen, welche Rechte und Pflichten sie in einem Rechtsstaat hätten. Dies zu vermitteln, sei auch für die Justiz eine Herausforderung. „Sinnvoll wäre ein Rechtskundeunterricht für Flüchtlinge.“ In Bayern würden Richter und Staatsanwälte diesen Unterricht bereits geben.

(dts Nachrichtenagentur)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion