Logo Epoch Times
Diskussion um Wehrpflicht

„Wir brauchen ein Massen-Heer“ – Reservistenverband fordert eine Million Reservisten

„Denn wenn ich von 5.000 Toten ausgehe und danach rückt niemand mehr nach, kann ich ausrechnen, wie lange es dauert, bis die Front einbricht", so der Präsident des Reservistenverbands.

top-article-image

Deutschland braucht zügig mehr Reservisten.

Foto: iStock/huettenhoelscher

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 2 Min.

Der Präsident des Reservistenverbands, Patrick Sensburg, hält für die Landesverteidigung eine Zahl von einer Million Reservisten für nötig. Um Deutschland in der Fläche zu verteidigen, bräuchte man 300.000 bis 350.000 Soldaten, sagte Sensburg dem Nachrichtenportal t-online am Freitag. „Die Zahl der Reservisten müsste um das Dreifache sein, also rund knapp eine Million.“ Er fügte hinzu: „Wir brauchen ein Massen-Heer, um in einem möglichen Krieg zu bestehen.“
Sensburg verwies auf Nato-Berechnungen, wonach bei einem möglichen Krieg an der Ostflanke 5.000 Soldaten täglich sterben könnten. „Ich hätte als Soldat in der aktiven Truppe ein schlechtes Gefühl, wenn keine Reservisten in der Nähe wären“, sagte er. „Denn wenn ich von 5.000 Toten ausgehe und danach rückt niemand mehr nach, kann ich ausrechnen, wie lange es dauert, bis die Front einbricht.“
Der Präsident des Reservistenverbands kritisierte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), dessen Wehrdienst-Modell im ersten Jahr 5000 freiwillige Wehrdienstleister einplant. Das sei „illusorisch“ und eine „viel zu kleine Zahl“, sagte Sensburg. „Die Personalnot ist das größte Problem der Bundeswehr, aber die Politik verschließt weiter die Augen, weil sie Angst vor dem Wähler hat. Sie müssten der Bevölkerung reinen Wein einschenken und sagen: Ohne Wehrpflicht scheitern wir an unseren selbst gesetzten Zielen und würden einen Krieg verlieren.“
Wer die Durchhaltefähigkeit der Bundeswehr nicht glaubwürdig vermittle, weil sie nur drei Tage Munition oder zu wenige Soldaten habe, erziele keinen Abschreckungseffekt, sagte Sensberg weiter. Er mahnte: „Wenn die neue Regierung nicht zügig handelt, gefährdet sie die Sicherheit dieses Landes.“
Es gibt Befürchtungen, dass Russland nach seinem Angriff auf die Ukraine in einigen Jahren auch Nato-Gebiet attackieren könnte. Angesichts der Zurückhaltung der USA versuchen europäische Staaten nun im Eiltempo, ihre Verteidigungsfähigkeit zu verbessern und massiv aufzurüsten. (afp/tp)

Kommentare

Bitte einloggen, um einen Kommentar verfassen zu können

Witboy61vor 21 Tagen

Nein- wir brauchen normaldenkende Politiker , die Politik zum Vorteil der schon immer hier lebenden machen, da sehe ich im Augenblick nur eine Alternative!

Conny Wintervor 21 Tagen

Auch wenn man keine Vergleiche ziehen will, drängen sie sich auf - in diesem Fall mit den Bildern zum Ende des letzten WK - als Kinder, Jugendliche und Alte als „Reservisten“ mit dem Volkssturm verheizt wurden.

Raulvor 22 Tagen

Wenn wir drin sind, ist die A-Bombe auch drin. Dann ist es egal wie viele in den Stiefeln stehen/standen.

Die Verantwortlichen, die nicht gehen müssen, sitzen dann in den USA und überziehen uns mit Durchhalteparolen. Bis zum letzten Mann und so.

Der ist dann schon auch nicht mehr.