Querdenken 711: Keine Vereinnahmung durch Rechtsextreme – Großdemo wird nach Konstanz verlegt
Die Initiative Querdenken 711 hat die Vorwürfe zurückgewiesen, die von ihr organisierten Corona-Proteste würden zunehmend von Rechtsextremisten vereinnahmt. Bei den Demonstrationen am vergangenen Wochenende in Berlin habe er „keine Rechtsextremen gesehen“, sagte der Gründer der Initiative, Michael Ballweg, am Dienstag dem SWR. Seine Initiative sei eine „demokratische Bewegung“ und weder links- noch rechtsextrem.
Zu den bei Rechtsextremisten beliebten Reichsflaggen, die bei den Protesten am Wochenende zu sehen gewesen waren, sagte Ballweg, zu den Menschen mit diesen Fahnen habe seine Initiative Ordner geschickt. Dabei sei zu hören gewesen, dass diese Flaggen verteilt worden seien. Seine Initiative werde künftig mehr auf mögliche Rechtsextreme unter den Demonstranten achten, kündigte Ballweg an.
Bei den Protesten in der Hauptstadt gegen die Corona-Politik der Bundesregierung war die Lage am Samstagabend am Reichstag, dem Sitz des Bundestags, eskaliert: Hunderte Rechtsextreme stürmten die Treppe des Gebäudes, einige von ihnen schwenken die Reichsfahne. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) warnte anschließend, Rechtsextremisten seien dabei, die Bewegung gegen die Corona-Maßnahmen „komplett zu kapern“.
Nach Angaben Ballwegs wird die aus Stuttgart stammende Initiative Querdenken 711 die Proteste in der Hauptstadt künftig nicht mehr organisieren, sondern dies dem Berliner Ableger Querdenken 30 überlassen. Der Ableger in der Hauptstadt habe noch Vorbereitungszeit gebraucht, um selber Großdemonstrationen organisieren zu können, inzwischen sei er dazu in der Lage. Querdenken 711 werde sich nun wieder auf die Proteste in Stuttgart konzentrieren.
Nach Informationen des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) soll eine ursprünglich für den Einheitsfeiertag am 3. Oktober geplante Demonstration der Querdenken-Initiative nach Konstanz verlegt werden. Dies habe ihm Ballweg gesagt, schrieb der RBB-Journalist Olaf Sundermeyer im Kurzbotschaftendienst Twitter. (afp)
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