Epoch Times: Guten Tag, meine Damen und Herren. Ob Maskenpflicht, getestet, geimpft oder genesen, die Einschränkungen aufgrund der Coronakrise sind immer noch beachtlich. Grundrechte werden eingeschränkt und wesentliche Bereiche unseres Lebens sind davon betroffen. Die letzten regierungskritischen Demonstrationen hier in Berlin wurden verboten – und das, obwohl viele Kritiker weltweit, die höchst renommiert sind, sich kritisch zu den Maßnahmen äußern. Zu diesem Thema freue ich mich ganz besonders, heute mit Herrn Professor Doktor Doktor Martin Haditsch sprechen zu können. Herr Haditsch, ganz herzlich willkommen und vielen herzlichen Dank dafür, dass Sie uns heute Ihre Zeit schenken.
Prof. Martin Haditsch: Vielen lieben Dank für die Einladung. Danke schön.
ET: Um Herrn Haditsch einmal kurz vorzustellen, muss ich jetzt ablesen, denn seine Qualifikation ist tatsächlich sehr beachtlich. Herr Professor Haditsch ist Facharzt für Hygiene und Mikrobiologie, Infektiologie und Tropenmedizin und vor allem auch für Virologie und Infektionsepidemiologie. Neben eigener Praxis für Tropen- und Reisemedizin hat er eine Impfstelle in Österreich, leitet ein Diagnostiklabor in Hannover und ist mit PCR-Tests bestens vertraut. Zudem war Herr Professor Haditsch zum Thema Corona weltweit investigativ unterwegs und nutzte seine Expertenvernetzung, um zusammen mit „Servus TV“ die zweiteilige Dokumentation „Corona – auf der Suche nach der Wahrheit“ zu drehen. Komme ich direkt zu meiner ersten Frage. Herr Haditsch, wie ist die Idee eigentlich entstanden, um die Welt zu reisen und das Gespräch mit den Experten zum Thema Corona zu suchen?
Haditsch: Da muss ich ehrlicherweise sagen, diese Idee war eigentlich nicht von mir, sondern man ist auf mich zugekommen aufgrund dessen, dass ich offensichtlich unter Beweis hatte stellen können, dass ich mich fair, einigermaßen fair und korrekt, aber kritisch mit der Thematik auseinandersetze. Und da war die Idee, ein Experte spricht mit Experten, und das in einer Sprache, die aber für die Allgemeinheit verständlich sein sollte.
ET: Die zweiteilige Dokumentation trägt ja den Titel „Corona – auf der Suche nach der Wahrheit“. Denken Sie, die Wahrheit über Corona jetzt gefunden zu haben?
Haditsch: Ich glaube, die Wahrheit hat niemand. Ich bin „Servus TV“ und dem Produzenten dankbar dafür, dass sie meinen Vorschlag, diesen Titel zu nehmen, auch übernommen haben. Und ich glaube, was einen in diesen Tagen bewegt, und zwar sowohl vom humanistischen Weltbild als auch von der wissenschaftlichen Sicht her, ist, man möchte doch der Wahrheit möglichst nahekommen. Und ich denke, mit den Dokumentationen sind wir zumindest der Wahrheit ein paar Schritte nähergekommen.
ET: Die Frage, die sich jetzt wahrscheinlich auch viele unserer Zuschauer und Leser stellen, ist: Nachdem Sie mit so vielen Experten gesprochen haben, die sich auch kritisch zur Corona-Maßnahmen-Politik äußern, wie gefährlich ist denn jetzt Corona oder SARS-CoV-2 aus Ihrer Sicht für die verschiedenen Altersgruppen?
Haditsch: Schauen Sie, da hat sich eigentlich nicht wirklich viel geändert, es will nur diese Faktenlage niemand so wirklich wahrnehmen. Und mit „niemand“ meine ich die Leitmedien und Ähnliches. Es war relativ früh bereits sichtbar und wurde ja auch von der Weltgesundheitsorganisation, die ja jetzt nicht zu den Corona-Gegnern gehört, festgehalten, dass die durchschnittliche Sterberate durch SARS-CoV-2 in ungefähr der einer durchschnittlichen Influenza entspricht. Ich habe das auch wiederholt gesagt, und ich möchte nur einem Missverständnis vorbeugen, dass die Sterberate in ungefähr gleich ist, also das Ergebnis – heißt nicht, und das wird einem oft vorgeworfen, dass das Krankheitsbild gleich wäre.
Ich sage immer, die Influenza ist der stille Tod und Corona ist der schrille Tod. Was meine ich damit? Die Leute, die zum Beispiel altersbedingt letzten Endes an Influenza sterben, machen das relativ undramatisch. Die schlafen ein, haben ein bisschen Fieber und am nächsten Tag kommt dann die Pflegekraft zum Beispiel ins Zimmer und sieht, die Person ist verstorben.
Die Person, die mit SARS-CoV-2 infiziert und schwer erkrankt ist, die kämpft um die Luft. Die sitzt mit blauen Lippen im Bett und schaut, dass sie noch irgendwie Luft hineinbekommt. Und da sagt keiner: Na gut, dann geben wir halt ein fiebersenkendes Mittel, hängen ein Fläschchen an und morgen kommen wir wieder vorbei. Sondern die Leute werden dann natürlich unter dramatischen Bedingungen ins Spital gebracht. Und das ist auch der Grund, dass hier die Anästhesisten und die Intensivmediziner Zeugen des Sterbens werden. Das sind sie bei Influenza nicht.
Und deswegen ist es für mich auch absolut nachvollziehbar, dass die klinisch tätigen Kollegen SARS-CoV-2-Infektionen als wesentlich dramatischer empfinden, weil sie sozusagen dabei sind, wenn diese Leute sterben, im Vergleich zur Influenza. Aber um auf die zentrale Frage einzugehen: Wie sieht es insgesamt aus? Also Alter alleine scheint nach den bisherigen Publikationen kein einzelner Risikofaktor zu sein, sondern die Kombination Alter plus bestimmte Grunderkrankungen scheint die Überlebensrate zu reduzieren.
Und man muss auch ehrlicherweise dazusagen, Leute, die das Alter noch nicht erreicht haben, aber bestimmte Grunderkrankungen haben, und typischerweise sind das zum Beispiel Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, können selbstverständlich auch schwer erkranken und in Einzelfällen auch versterben.
ET: Wie ist denn jetzt das Risiko einzuschätzen für jüngere Leute und für mittelalte Leute und für ältere Leute? Also Sie haben gerade gesagt, je älter man wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass man in Kombination mit weiteren Krankheiten eine schwere Erkrankung erleidet. Aber wenn ich jetzt sage, die Gruppe von 30-Jährigen, 40-Jährigen, die keinerlei Vorerkrankungen haben oder vielleicht auch jünger sind, wie schätzen Sie da das Risiko ein?
Haditsch: Also da kennen wir die Statistiken. Ich meine, auszuschließen ist es nie, aber das Sterberisiko von der Altersgruppe, von der Sie gesprochen haben, ohne Grunderkrankungen, ist vernachlässigbar. Es geht gegen null. Und man muss auf der anderen Seite sagen, dass die Wahrscheinlichkeit oder die Art und Weise, darauf werden wir ja vielleicht noch zu sprechen kommen, wie sich eine Krankheit im Verlauf dann darstellt, ja auch davon abhängig ist, welche Begleitmaßnahmen ich setze und zu welchem Zeitpunkt ich eventuell auch durch entsprechende Therapien gegensteuere. Das hat natürlich auch einen Einfluss darauf.
ET: Die gesamten Maßnahmen, also die Maskenpflicht und vor allem auch die Lockdowns, wurden ja viel mit diesen asymptomatischen Krankheitsverläufen oder asymptomatischen Infektionen, wie es genannt wird, begründet. Es wurde jetzt ja auch schon gesagt, dass die asymptomatischen Infektionen eher einen geringeren Anteil ausmachen. Wie schätzen Sie das aus epidemiologischer Sicht ein? Welchen Faktor haben wir da zu berücksichtigen?
Haditsch: Da muss ich ein bisschen ausholen und ich hoffe, Sie nehmen mir das nicht übel. Die Grundlage jeder Infektion ist das sogenannte Infektionsmodell. Und das Infektionsmodell heißt, ich habe eine Infektionsquelle und ich habe ein Infektionsziel. Und entweder habe ich einen Vektor, mit dem ein Krankheitserreger übertragen wird, oder es geht direkt. Wenn es direkt übertragen wird, spricht man von sogenannten ansteckenden Krankheiten. Das sind die kontagiösen, also die ansteckenden Erkrankungen.
Damit eine Infektion stattfindet, beginnen wir einmal beim Infektionsziel, muss ein Krankheitserreger in einen anderen Organismus, in der Humanmedizin bei einem anderen Menschen in den Körper eindringen und sich anschließend vermehren. Das ist die Definition einer Infektion. Damit es dazu kommen kann, brauche ich eine gewisse Dosis. Das nennt man minimale Infektionsdosis. Das heißt, ich muss am Ziel eine bestimmte Menge an Krankheitserregern ankommen haben.
Das heißt, ich muss von der Infektionsquelle eine entsprechende Menge abgeben, die unter Berücksichtigung, dass das am Weg noch reduziert wird, am Ziel noch eine entsprechende Dosis hat. Und da weiß man, dass bestimmte Voraussetzungen erforderlich sind, damit ich überhaupt eine entsprechende Menge von Krankheitserregern in die Umgebung bringe.
Diese Menge wird überhaupt nur dadurch erreicht, indem ich als Infektionsquelle einerseits eine hohe Konzentration an Krankheitserregern bei mir in den Atemwegen habe und zweitens entsprechende Impulse, die dann auch eine entsprechende Menge nach außen bringen und nach außen tragen. Das heißt, ich muss ein infektiöses Aerosol generieren, damit im Anlassfall eine ausreichende Menge auch beim Infektionsziel ankommt. Diese Symptome, die ich hierfür brauche, um es zu gewährleisten, sind zum Beispiel Husten, Niesen, ähnliches.
Das heißt, ich habe nicht nur die Menge, sondern ich muss es ja auch abgeben. Natürlich gibt es auch andere Möglichkeiten, Krankheitserreger zu einem Zeitpunkt, wo ich eventuell noch nicht krank bin oder wenn ich gar nicht krank werde, aber trotzdem ausreichende Virenmengen im Rachen habe, freisetze. Ein typisches Beispiel dafür ist lautes Singen. Es hat ja auch diese Ausbrüche in Chören gegeben.
Aber es hat auf der anderen Seite mehrere Untersuchungen gegeben. Eine in Skandinavien, aber die größte war in China, wo man in der Provinz Wuhan knapp zehn Millionen Menschen nachverfolgt hat, die Kontakte mit asymptomatischen Leuten gehabt haben. Und es haben sich ein paar Handvoll infiziert. Das heißt, wenn wir es jetzt auf das praktische Leben herunterbrechen wollen, die praktische Relevanz von asymptomatischen Trägern geht gegen null. Oder um es einfach zu sagen, im Großen und Ganzen stecken asymptomatische Leute keine anderen an. Das gilt für soziale Kontakte.
Ich sage einmal, ein Zungenkuss mit jemandem, der asymptomatisch ist und reichlich Viren in seinem Rachen hat, wird vielleicht schon auch ansteckend sein. Aber wir gehen ja nicht küssend durch die Straßen, sondern dort haben wir soziale Kontakte, und dafür sind asymptomatische Leute nicht relevant. Und um auf das jetzt zurückzukommen, das führt natürlich Maßnahmen wie die generelle Maskenpflicht und alles das ad absurdum.
Es gab ja auch eine entsprechende Publikation in München, wo gesagt wurde, ganz am Anfang beim Ausbruch in Webasto wäre eine Chinesin asymptomatisch dafür verantwortlich gewesen, dass es dort zu Infektionen gekommen ist. Und das wurde als Proof of Concept, also als Beweis für diese Hypothese herbeigeführt. Diese Frau hat Medikamente geschluckt. Und Medikamente schluckt man nur, wenn man Symptome hat. Insofern ist die Annahme oder das als Beweismittel dafür zu nehmen, dass asymptomatische Infektionen stattfinden und die Maßnahmen gerechtfertigt sind – das geht ins Leere.
ET: Wenn ich noch mal kurz zusammenfasse, ob ich es richtig verstanden habe: Bei dieser asymptomatischen Übertragung, die ja durch Aerosole stattfinden kann, müsste quasi ein Asymptomatischer dermaßen viel Viruslast ausatmen und die müsste dann auch über die Aerosole bei jemand anderem ankommen, damit das stattfindet. Und das ist schon sehr unwahrscheinlich, so wie ich das jetzt verstanden habe.
Haditsch: Epidemiologisch nicht relevant.
ET: Die Impfung wird von vielen Regierungen als der Ausweg aus der Pandemie gesehen. Gibt es denn jetzt auch alternative Behandlungsmöglichkeiten, die Sie auf Ihrer Reise durch die Welt als erfolgreich einstufen oder wo Sie gesagt haben, ich habe mit Experten gesprochen, die eindeutige Ergebnisse erzielt haben?
Haditsch: Diese Frage von Ihnen ist jetzt zweigeteilt. Vielleicht, dass wir auf die Impfungen dann später zu sprechen kommen. Aber vielleicht darf ich kurz mal auf die Therapien eingehen. Eine der zentralen Narrative, die ja überhaupt in der Lage sind, die derzeitige Situation so zu erhalten, wie sie läuft, ist ja die Suggestion bei der Bevölkerung, dass es sich um eine nicht behandelbare, potenziell tödliche Erkrankung handelt. Das heißt, ab dem Zeitpunkt der Infektion würde dann alles praktisch schicksalhaft verlaufen, und wenn man Pech hat, stirbt man daran. Dass so etwas Angst macht, ist nachvollziehbar.
Und Angst ist eine der dominanten Emotionen im Kontext mit dieser Pandemie, würde ich sagen. Und das nicht nur bei uns, sondern weltweit. Es wird, und zwar eigentlich in weiten Bereichen, vor allem der westlichen Hemisphäre, die Möglichkeit einer Behandlung, die es gibt, systematisch von Leitmedien unterdrückt. Das Problem dabei ist, es gibt zu der Anwendung mancher Präparate keine ausreichenden, prospektiven, randomisierten Studien.
Was heißt das auf gut Deutsch? Es gibt keine Studien, die den wissenschaftlichen Kriterien genügen, dass man Unterschiede zwischen Behandlungsprinzipien herausrechnen kann. Die Begründung dafür liegt unter anderem auch darin, dass wir die erforderliche Zeit, die systematische Studien eigentlich auch benötigen, auch hier nicht wirklich haben.
Das, worüber aber bei der sogenannten Impfstoff-, also bei dieser Injektionsentwicklung, mit einem Achselzucken hinweggegangen wird, dass die Zeit nur sehr kurz war, bis es auf den Markt gebracht wird, wird bei diesen Präparaten als Kardinalproblem gesehen, das bis dorthin führt, dass die Europäische Arzneimittel-Agentur eines dieser Präparate, nämlich Ivermectin sozusagen mit einem Bann versehen hat. Man darf es nicht außerhalb von Studien zur Behandlung von Patienten einsetzen.
Das Paradoxon dabei ist, wenn man in andere Länder schaut, und ein gutes Beispiel sind Länder in Südamerika oder in Lateinamerika, Mexiko gehört ja noch zu Nordamerika, aber es ist ja nicht nur dort, es ist ja auch in Brasilien und so weiter, dort wird eine Strategie gefahren, die heißt Test and Treat. Das heißt, die Leute werden erst dann getestet, wenn sie Symptome haben, und werden auch generell angeschaut. Und wenn aber der Verdacht in Richtung SARS-CoV-2-Infektion geht und das mit einem Test belegt wird, und man muss sagen, dort wird überhaupt nur ein Antigentest gemacht, also ein schlechtes Testsystem im Vergleich zum PCR-Test, wenn es jetzt um Erkrankungsfälle und den Abklang von Erkrankungsfällen geht, dann bekommen die ein therapeutisches Package mit.
Die haben eine Therapie, die auf mehreren Pfeilern fußt, also mehrfache Medikamente, wo auch zum Teil Vitamine, Entzündungshemmer, aber eben auch zum Beispiel das Ivermectin drin ist. Und durch die Anwendung dieser frühzeitigen Therapie wurde die Hospitalisierungsrate um drei Viertel reduziert. Und wenn ich die Hospitalisierungsrate um drei Viertel reduziere, dann natürlich auch die schweren Fälle, auch die Todesfälle. Das heißt, mit diesem Vorgehen hat auch der Faktor Angst an Bedeutung verloren, weil die Leute sagen: ‚so what? Wenn ich Krankheitszeichen bekomme, lasse ich mich testen. Und wenn ich positiv bin, lasse ich mich behandeln.‘ Und damit wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch gut gehen.
Ich möchte hier nur eines zu bedenken geben und die Rückschlüsse sollen sich die Zuschauer dann selber ziehen. Die sogenannte Emergency Use Authorization, also die Notfallzulassung der Impfstoffe in den USA und die bedingte Zulassung der Impfstoffe in Europa durch die Europäische Arzneimittel-Agentur fußt auf einem kardinalen Faktum, nämlich: Das ist nur zulässig, solange es keine Therapie gibt. Gäbe es eine therapeutische Möglichkeit, würden damit zwangsläufig die Zulassungen der Impfstoffe sofort erlöschen.
ET: Sie haben gerade Mexiko angesprochen. Sie waren in Mexiko und auch in den Staaten. Wie können sich die Zuschauer in Deutschland das Geschehen dort vorstellen? Sie haben gerade gesagt, in Mexiko sind drei Viertel der Hospitalisierungsfälle minimiert worden. Wie ist das Leben jetzt in Mexiko und in den USA? Hier in Europa hört man ja recht wenig darüber.
Haditsch: Da muss ich Sie ein bisschen korrigieren. Wir wollten nach Mexiko. Nach Mexiko konnten wir nicht hinein wegen Rückreise- und Quarantäneregelungen. Aber ich habe mit Gabriela Sotomayor gesprochen; sie ist Mexikanerin und berichtet für die United Nations, ist also UNO-Repräsentantin in Genf und Journalistin, die hier die Berichte macht. Sie war über ihre journalistische Tätigkeit maßgeblich daran beteiligt, dass sie ihren Chefredakteur in Mexiko davon überzeugen konnte.
Sie hatte von einer Therapie gehört, das war damals der Dr. Pierre Kory, den wir übrigens im ersten Teil unserer Doku auch interviewt hatten und der dieses Schema vorgestellt hatte. Und sie war dann maßgeblich daran beteiligt, dass dieses Schema in Mexiko bekanntgemacht und übernommen wurde – und dass auf diese Art und Weise die Pandemie dort deutlich an Dramatik verloren hat.
In den USA ist es so, es hängt natürlich davon ab, wo man hinkommt. Ich war zweimal in Stanford. Das erste Mal war noch echter Lockdown, wo ich also die Ehre hatte, den Nobelpreisträger Professor Michael Levitt zu interviewen. Da war echter Lockdown. Beim zweiten Mal war es deutlich besser.
Ich war beim zweiten Mal aber auch in Texas, um Peter McCullough zu interviewen. Und dort war normales Leben. Und das ist also schon eine Erfahrung, weil, und das ist vielleicht auch für die Zuschauer wichtig zu wissen – das sind ja nicht alles Leute, die auf dem Suizid-Trip sind. Das sind ja nicht Leute, die sich absichtlich gefährden oder nachlässig mit ihrer eigenen Gesundheit umgeben.
Aber man hat gesehen, und da rezitiere ich den Professor Bhattacharya, den ich auch interviewt habe: „Lockdown tötet.“ Es ist eindeutig, dass Lockdown einen lebensverkürzenden Einfluss hat. Das heißt, diese Maßnahmen, die hier gesetzt werden, sind ja nicht, um die Leute zu gefährden, sondern um Gefahr herauszunehmen.
Ich meine, Sie werden sich vielleicht noch erinnern, wie Sie jung waren, wie ich jung war, das ist schon länger her, haben die Eltern gesagt, wenn man so ein bisschen gekränkelt hat oder verkühlt war: „Gehe an die frische Luft!“ Und das Paradoxon war ja, dass wir in dieser Phase, wo aufgrund der Infektionen die höchste Gefährdung war, eingesperrt wurden und damit ideale Szenarien geschaffen wurden im Lockdown, dass man sich gegenseitig ansteckt. Ich meine, das ist für mich sachlich und ehrlich gesagt auch menschlich nicht nachvollziehbar.
ET: Bei den alternativen Behandlungsmöglichkeiten zur Impfung haben Sie auch Ivermectin angesprochen. Ich habe mit einigen Ärzten und einer Ärztin gesprochen, die auch weitere Behandlungsmethoden oder Therapiemöglichkeiten kennen oder aufgezeigt haben – das eine war Vitamin-C-Hochdosis-Infusion und das andere waren zum Beispiel chinesische Heilkräuter und Hydroxychloroquin war auch mit dabei. Haben Sie da auch Erkenntnisse sammeln können, was das anbelangt?
Haditsch: Ich glaube, das hat Peter McCullough relativ gut dargestellt. Und ich maße mir jetzt nicht seine Kompetenz an, aber natürlich, so etwas saugt man auf wie ein Schwamm, wenn man so eine Information bekommt von so einer herausragenden Persönlichkeit. Er hat ja seinerseits wahrscheinlich Tausenden Menschen das Leben gerettet.
COVID-19 als Erkrankung hat ja Auswirkungen auf verschiedene Organsysteme, setzt ja verschiedene sogenannte Pathomechanismen, also krankmachende Mechanismen in Gang. Und es gibt die Wunderdroge nicht, wo ich sage, ich nehme ein Medikament und damit ist alles erledigt. Und deswegen kann man ja auch nachlesen auf FLCCC, das steht für Front Line COVID-19 Critical Care – kann man im Internet finden. Und dort sind Schemata abgebildet.
Und alle diese Schemata setzen sich aus mehreren Komponenten zusammen, zum Beispiel eben die Kombination – Sie haben es schon gesagt – Vitamin C, Vitamin D, Zink, Ivermectin und dann vielleicht auch noch ein Entzündungshemmer, ein Gerinnungshemmer dazu. Das sind sozusagen Faktoren, wo jeder seinen eigenen Stellenwert hat. Und die Gesamtheit macht es dann lecker und führt dazu, dass es als Rezept funktioniert.
Sie werden ja auch nicht in die Küche gehen und sagen: Okay, ich mache jetzt etwas, und das nehme ich und dann schmeckt das gut. Sie werden, wenn Sie ein Steak machen wollen, trotzdem Gewürze dazu brauchen, Sie werden andere Dinge dazu brauchen. Und in Summe passt es dann.
Und das Gleiche ist auch bei den Rezeptkombinationen, die es hier gibt, um Leute zu behandeln. Zu den weiteren Ergänzungen: Ich meine, es gibt in Zusammenhang auch mit Hydroxychloroquin gute Erfahrungen. Ich zitiere hier den Professor Didier Raoult aus Marseille, der eher mit dem Hydroxychloroquin arbeitet und ich glaube weniger mit dem Ivermectin; auch das zeigt gute Erfolge. Das, was nur für beide Präparate gilt, ist, sie werden natürlich von Leitmedien gerne entweder analysiert, dass es heißt, Studien sind nicht ausreichend, oder aber es werden die Probleme, die bei jedem Medikament, insbesondere bei Überdosierung, bei falscher Indikation oder so auftreten können, in den Vordergrund gestellt.
Wir wissen, dass manche Medikamente – und da gehört Hydroxychloroquin auch dazu – natürlich auch Auswirkung auf das Herz haben können. Ich kann mit Megadosen Hydroxychloroquin Leute umbringen. Das kann ich. Aber das kann ich mit fast jedem Medikament. Wenn ich mir destilliertes Wasser in die Vene spritze, werde ich auch durch die anschließende Hämolyse sterben. Ich brauche nur eine gewisse Dosis.
Also von der Seite her sollte man das immer im Kontext sehen und vor allem, und das ist das, was mich an dieser ganzen Diskussion so irritiert, in der Phase, bevor SARS-CoV-2 gekommen ist, waren Leute wie der Herr Professor Michael Levitt, der Professor Jay Bhattacharya, der Professor Peter McCullough, der Doktor Pierre Kory höchstangesehene Persönlichkeiten, auf deren Rat man großen Wert gelegt und wo man gesagt hat, die wissen, was sie tun, und die kennen sich in ihrem Gebiet aus. Es sind Leute darunter, die zu den höchstpublizierten Wissenschaftlern weltweit gehören.
Und nur jetzt, weil sie nicht in das Heulen der Wölfe mit einstimmen und weil sie sich ihre Kritikfähigkeit bewahrt haben und deswegen praktisch dazu verurteilt sind, einen eigenen Weg zu gehen, weil sie natürlich der Seriosität und der Wissenschaft verpflichtet sind, werden sie plötzlich geframt, werden in ein Eck gestellt, werden so wie der Professor Luc Montagnier, der für die Entdeckung des HI-Virus, also des AIDS-Erregers, den Nobelpreis bekommen hat, der wird plötzlich als altersdement hingestellt und so weiter und so fort, nur weil man versucht, diese Meinungen mit allen Mitteln zu unterdrücken.
ET: Sie haben gerade schon eine Frage angesprochen, die auf meinem Zettel erst etwas später gekommen wäre. Aber kommen wir gerne jetzt schon dazu, und zwar: Jetzt ziehen gerade auch deutsche Regierungsberater gerade diese Kritiker ins Lächerliche oder diffamieren sie sogar als Pseudoexperten. Sie haben schon gesagt, es sind hochrenommierte Leute. Wie bewerten Sie den wissenschaftlichen Diskurs zum Thema COVID? Besteht der überhaupt noch?
Haditsch: Sie sprechen damit ein sehr ernstes und für mich ehrlich gesagt auch trauriges Thema an. Wissenschaftliche Erfolge und insbesondere die größten wissenschaftlichen Erfolge waren immer das Resultat des Diskurses. These, Antithese, Synthese, das ist der Inbegriff der Wissenschaft. Und viele herausragende Entdeckungen, wenn ich allein aus meinem Kernbereich sprechen darf – der Herr Koch, der die Postulate … ich meine, wir sind heute hier in Berlin, hier gibt es den Lehrsaal noch, wo er unterrichtet hat, das ist historischer Boden, der stand in einem wilden Diskurs mit seinem akademischen Lehrer. Und da sind auf gut Deutsch die Fetzen geflogen.
Aber auf der Basis der Wissenschaft haben sich Dinge durchsetzen lassen. Und seither wissen wir, es gibt Krankheitserreger, die eben Krankheiten verursachen können. Wenn er sich hätte mundtot machen lassen, dann wüssten wir das nicht. Und in der Vergangenheit, wie lange hat man geglaubt, dass die Erde eine Scheibe ist? Und wie schwer war es für jene Leute, die die Kugelform der Erde favorisiert haben, sich damals gegen das gängige Weltbild durchzusetzen?
Heute haben wir ein zusätzliches Problem, und das bestürzt mich – nämlich, dass nicht nur die Leitmedien, sondern auch wissenschaftliche Medien offensichtlich dem Prinzip der Zensur unterliegen. Ein gutes Beispiel dafür ist eine Publikation, die unter Federführung deutscher herausragender Experten in einem renommierten amerikanischen Journal erschienen ist, „JAMA“, also das Journal der amerikanischen Ärzteschaft, wenn man das so sagen möchte.
Da gibt es eine Sektion Pediatrics, also für die Kinder, und da hat eine Gruppe deutscher Forscher, darf ich mit ein bisschen Stolz dazu sagen, unter Zuhilfenahme eines österreichischen Technikers, der also den Versuch mitbegleitet hat, haben sie gemessen, was FFP2-Masken oder Masken insgesamt, nicht nur FFP2-Masken, Masken bei Kindern auslösen hinsichtlich der sogenannten Hyperkapnie, also einer Vermehrung von CO2 in den Atemwegen und letzten Endes dann auch im Blut.
Und das ist eine Arbeit, die wissenschaftlich, soweit ich das beurteilen kann, sehr gut aufgesetzt war. Und nicht ohne Grund ist diese Arbeit in diesem Journal einem sogenannten Peer-Review unterzogen worden. Das heißt, es werden mehrere Leute unabhängig voneinander zu der wissenschaftlichen Wertigkeit dieser Arbeit befragt, haben die Möglichkeit, Kritikpunkte einzubringen und Verbesserungsvorschläge zu machen und so weiter – und die Arbeit dann dorthin zu bringen, dass sie entweder publiziert oder abgelehnt wird.
Diese Arbeit wurde angenommen, wurde publiziert und trotz des Peer-Review-Prozesses einige Tage später dann wieder zurückgezogen. Lässt für mich nur den Schluss zu: Hier hat es massiven Druck gegeben, diese Arbeit dort nicht publizieren zu lassen. Weil die Argumente, die dann angeführt wurden, warum sie zurückgezogen wurde, die waren eigentlich, wenn man so sagen möchte, fadenscheinig.
ET: Jetzt kommt noch ein weiterer Faktor hinzu. Wenn wir in die Welt der digitalen Medien sehen und auch in die digitalen Plattformen wie Facebook, Twitter, YouTube und andere soziale Medien – die zensieren ja auch stark. Wobei man sagen muss, Zensur ist korrekterweise nicht der richtige Begriff. Denn Zensur beinhaltet ja immer, so habe ich von der Landesmedienanstalt Berlin-Brandenburg gelernt, dass ein Zensor erst mal freigeben muss, was publiziert werden darf. Hier ist es ja nun so, dass etwas publiziert und gelöscht wird, weil es dem Narrativ der WHO oder der lokalen Gesundheitsbehörden widerspricht, also das öffentliche Regierungsnarrativ widerlegt oder anzweifelt. Haben Sie mit dieser Art der Einschränkung von wissenschaftlichem Diskurs selbst auch Erfahrungen gemacht? Sie haben ja den Doktor Warren, den Miterfinder der mRNA-Technologie kennengelernt, dessen Tweets über Impfstoffe auch gesperrt wurden.
Haditsch: Vielleicht fange ich mit dem Zweiten an. Also Doktor Luigi Warren ist ein ausgewiesener Experte im Bereich von mRNA. Und das Patent, das er mitentwickelt hat, wird ja im Moment angewandt für die Herstellung des Impfstoffes von Moderna, einer der mRNA-Impfstoffe. Und man stellt sich vielleicht die Frage: Naja, er verdient ja vielleicht auch daran. Wieso stellt er sich jetzt eigentlich gegen das, womit er Forschungstätigkeit betrieben hat?
Und ich komme dann immer mit einem relativ plastischen Vergleich und ich hoffe, das wird mir nicht übel genommen. Wissen Sie, wenn Sie Federnfabrikant für Sprungfedern oder Ähnliches sind und jemand kommt zu Ihnen und sagt „Ich hätte einen Auftrag für Sie“ und dann sagen Sie „Ja, hervorragend. Was wollen Sie?“, und dann sagt er, er kauft Ihnen fünf Millionen Federn ab, und Sie sagen „Gerne“ und machen den Deal und kommen erst nachher darauf, dass er diese Federn verwendet, um Tretminen zu produzieren – dann können Sie schon sauer sein.
Und das Gleiche gilt auch für ihn. Er hatte sich eben kritisch geäußert auch zum Thema mRNA und Impfstoffe und Schädigung und Ähnliches und wurde dann gesperrt. Er ist dann dagegen aufgetreten und hat gesagt: „Liebe Leute, ich lasse mich da jetzt nicht mundtot machen. Ich weiß, wovon ich spreche. Ich habe das entwickelt.“
Auf die erste Frage von Ihnen, ob ich persönlich damit Erfahrung habe, kann ich sagen: Ja, zwei YouTube-Videos von mir wurden gelöscht, wobei eines das Interview mit der Frau Preradovic war, das dann wieder eingestellt wurde, nachdem ein von mir sehr geschätzter Anwalt, und ich möchte das auch hier lobend erwähnen, der Herr Karpenstein, der sehr erfahren ist, auch in dieser Art und Weise Prozesse zu führen, weil es ja nicht leicht ist, dranzugehen.
Also Google hat ja in Deutschland eine Niederlassung, die Europa-Niederlassung ist aber in Irland. Und er hat das dort dann eingeklagt und deswegen wurde es auch wieder eingestellt. Aber man muss einfach eines dazu sagen: Natürlich, Sie sind der Jurist, ich bin kein Jurist. Sie werden die fachliche Definition des Begriffes „Zensur“ sicherlich viel besser wissen als ich. Aber im Endeffekt läuft es auf das hinaus.
Und es gab ja hierzu im Frühjahr 2020 bereits, das ist zumindest mein Wissensstand, ich möchte keine Gerüchte verbreiten, aber das scheint belegt zu sein, ein Treffen von den Spitzenvertretern von Twitter, Facebook, YouTube, Google, die dort vereinbart haben, dass sie hier Filter in Gang setzen werden und alles, was gegen Mainstream ist, entsprechend wieder herauslöschen oder blockieren werden. Also wir unterliegen hier einem Selektionsprozess, der kritische Meinungen systematisch herausfiltert und sperrt.
ET: Jetzt haben wir gerade schon die Impfungen teilweise angesprochen, die mRNA-Impfungen. Um da noch mal für unsere Leser eine Zusammenfassung zu geben: Welche Erkenntnisse haben Sie jetzt gewonnen auf Ihrer Reise um die Welt, wenn ich es so ausdrücken darf, wenn Sie mit den Experten gesprochen haben? Was halten Sie persönlich von den mRNA-Impfstoffen?
Haditsch: Gut, ich meine, die Problematik, die wir haben, ist, und das gilt für alle Impfstoffe, die sogenannten Impfstoffe, also alle diese Produkte, die initiiert werden, unabhängig davon, ob sie sich der mRNA-Technologie bedienen, der Vektor-Technologie oder bei uns ja jetzt noch nicht verfügbar, aber vielleicht in näherer Zukunft, aber insgesamt global schon verwendet, bei inaktivierten Impfstoffen, die dann den Ausdruck Impfstoff vielleicht auch verdienen. Das ist vielleicht wirklich ein Impfstoff.
Die anderen dagegen sind ja sozusagen Geninjektionen, wenn wir das einmal so bezeichnen möchten. Was allen eigen ist, ist eine extrem kurze Entwicklungszeit. Und wenn wir jetzt bei den Genprodukten bleiben, dann muss man hier sagen, dass es bis dahin eigentlich keine etablierte Plattform gegeben hat, die jemals zur Marktreife geführt hat. Es gab vorher noch nie einen mRNA-Impfstoff oder ein mRNA-Produkt, das offiziell zugelassen war.
Und damit ist aus meiner Sicht die Aussage ‚Ja, aber wir haben schon lange daran geforscht, Jahrzehnte, seit den 80er-Jahren“ eher ein aggravierender als ein entschärfender Faktor. Also wenn ich in 30 Jahren, in 40 Jahren nichts zustande bringe, ist es ja umso, nennen wir es einmal so, überraschender, dass ich dann innerhalb eines halben Jahres etwas zustande bringe.
Also wenn man gesagt hätte, gut, wir haben jetzt fünf Jahre daran geforscht und haben es nicht geschafft, aber jetzt das halbe Jahr, das hat dann gereicht. Und die Argumente wie zum Beispiel das sogenannte Teleskopieren, also dass man bestimmte Studienphasen nicht hintereinander schaltet, sondern nebeneinander laufen lässt, und die Aussage des sogenannten rollenden Zulassungsverfahrens, das heißt, dass also nicht gewartet wird, bis Daten aus einer Studienphase fertig sind, man die dann einer Behörde übergibt, die das dann prüft und erst nach Abschluss dieses, wenn es keine Kritikpunkte gibt, startet, dass man in die nächste Prüfungsphase eintritt, sondern das parallel macht. Auch das bringt nicht diese Zeitersparnis, die hier argumentativ eingesetzt wird, warum es nur so kurz gedauert hat.
Weil eines muss jedem klar sein: Ich kann Breite niemals dazu verwenden, um Tiefe zu ersetzen. Also wenn ich jetzt auch sage, ich habe es bei Millionen Menschen bereits verabreicht und wir haben bestimmte Dinge nicht gesehen, kann ich nicht sagen, und deswegen entspricht es dem gleichen, wenn ich nur tausend Leute geimpft hätte und dafür zehn Jahre zur Verfügung hätte. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Ich habe natürlich, wenn ich es breit anwende, eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass ich Aussagen treffen kann zu akuten Nebenwirkungen, das ist dann eine bessere Aussagekraft, aber zu mittelfristigen Nebenwirkungen kann ich gar nichts sagen. Und ich glaube, das ist eben das, was mir auch große Sorge macht, weil es, wenn man die immunologischen Prinzipien dieser Impfstoffe einigermaßen versteht, und das tue ich auch dank der Unterhaltungen mit verschiedenen Experten, die ich hier hatte, dann muss man sagen, gibt es zu Recht Bedenken, was mittelfristige Nebenwirkungen anlangt.
Das Argument, langfristige erkennt man auch in keinem Standardzulassungsverfahren, schließe ich jetzt ohnedies aus. Das ist richtig. Langfristige Nebenwirkungen wird man nie in einem klassischen Zulassungsverfahren entdecken können, aber die mittelfristigen schon. Und wir müssen damit rechnen, dass es auch mittelfristig sehr, sehr ernst zu nehmende Nebenwirkungen geben wird. Und das beginnt sich jetzt ein bisschen darzustellen in den Ländern, die sehr frühzeitig auf breiter Phase zu impfen begonnen haben wie zum Beispiel Israel, wo also eine dieser Krankheiten, die einen scheinbar komplizierten Namen hat, nämlich thrombotisch-thrombozytopenische Purpura.
Was heißt das, thrombotisch? Es kommt zu Blutgerinnseln. Thrombozytopenisch, dabei werden Thrombozyten, also Blutplättchen verbraucht und deswegen habe ich dann zu wenig; „peni“ heißt zu wenig. Also durch Thrombosen ein Mangel an Blutplättchen und daraus die Purpura, also Einblutung ins Gewebe. Das heißt, man muss davon ausgehen, dass es zu Blutungskomplikationen kommen wird. Und in Israel sind diese Zahlen bereits steigend.
ET: Es gibt ja auch noch diese Exit-Varianten oder diese Ausstiegsvarianten, also Mutationen, die das Coronavirus durchläuft. Wie ist das denn jetzt im Zusammenhang mit der Impfung zu bewerten? Also kann man sagen, dass diese Mutationen jetzt gefährlicher oder weniger gefährlich werden, wenn man schon geimpft ist oder wenn man nicht geimpft ist? Wie ist das Verhältnis?
Haditsch: Ich danke Ihnen vielmals für diese Frage. Vielleicht darf ich ganz kurz rekapitulieren. Die fünf Gründe, warum sich Leute impfen lassen, es gibt dominant fünf Gründe, vielleicht gibt es auch einen sechsten, siebten, aber vielleicht lassen Sie mich das einmal so sagen. Erstens: Als Geimpfter kann ich nicht infiziert werden. Das stimmt nicht. Auch als Geimpfter kann ich infiziert werden.
Der zweite Grund: Als Geimpfter kann ich nicht erkranken. Das stimmt nicht. Auch Geimpfte erkranken. Der dritte Grund: Als Geimpfter ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass ich schwer erkranke. Das scheint zu stimmen. Also es scheint eine Reduktion der schweren Krankheitsfälle zu geben, was SARS-CoV-2 anlangt. Aber auf der anderen Seite haben natürlich Leute, die sich impfen haben lassen, also die sich dieses Material spritzen haben lassen, das Risiko der Nebenwirkungen. Aber das scheint zu stimmen.
Der vierte Grund ist: Ich kann den Erreger nicht weitergeben. Dieses sogenannte Solidaritätsprinzip, Altruismusprinzip oder wie immer man es bezeichnen möchte, also wenn Leute in einem Pflegeheim arbeiten, dann stecken sie die ihnen überantworteten Personen nicht an. Das stimmt nicht.
Und der fünfte – insbesondere bei den jüngeren Leuten – dominante Grund ist, dass sie sich Freiheitsrechte erkaufen dadurch, dass sie sich impfen lassen. Dieser Zugewinn an Freiheitsrechten basiert aber auf der Annahme, dass diese vier Gründe stimmen. Und wenn diese vier Gründe nicht stimmen, wird jeder realisieren. Und wenn man mit wachen Augen jetzt die Situation beobachtet, sieht man es auch schon, dass dieser fünfte Grund nicht aufgehen wird. Auch Geimpfte müssen Masken tragen. In manchen Situationen, zum Beispiel beim Besteigen von Fliegern, müssen auch Geimpfte sich testen lassen.
Und über kurz oder lang wird sich der Benefit der Leute, die sich injizieren haben lassen, wahrscheinlich in nichts auflösen. Und man sieht es ja jetzt schon, wo dann darüber diskutiert wird, ob nicht eine weitere Injektion erforderlich ist. Und Sie hatten das Thema auch angerissen mit diesen sogenannten Escape-Varianten oder Escape-Mutationen. Das sind also diese Fluchtvarianten, ist der deutsche Ausdruck dafür, wonach eben jene Viren, die durch die Immunität, die sich nach der Injektion aufbaut, blockiert werden, letzten Endes aus dem normalen Evolutionsprozess ausscheiden und nur jene sich durchsetzen können, die sich auch gegen eine Immunität sozusagen behaupten können.
Mit anderen Worten: Leute, die injiziert wurden und bestimmte Abwehrstoffe gebildet haben, selektieren diese Fluchtvarianten. Und daraus resultiert ja eigentlich auch eine Grundregel, eine Kardinalregel der Epidemiologie, die hier sträflich vernachlässigt worden ist, ignoriert worden ist, nämlich den Satz: Impfe nie in eine Pandemie hinein. Weil es vollkommen klar ist, das ist ein vollkommen normaler Evolutionsprozess, dass sozusagen Survival of the Fittest, dass Gene, Konstellationen besonders gut in der Evolution oder bevorzugt sich vermehren können, die durch die gegebene Situation nicht gebremst werden können.
Und wenn ich die gegebene Situation dadurch modifiziere, indem ich hier eine immunologische Abwehrsituation gegen ganz bestimmte Determinanten produziere, dann werde ich sehen, dass jene, die damit nicht abgefangen werden, einen Selektions- und evolutionären Vorteil haben und sich stärker vermehren werden, und dass über kurz oder lang der Benefit, den man sich erarbeitet hat, durch diese Injektionen wahrscheinlich wieder zunichtegemacht wird.
ET: Jetzt muss man dazusagen, Sie sind nicht per se ein Impfgegner, obwohl Sie jetzt sehr kritisch über den mRNA-Impfstoff und über die Vektor-Impfstoffe gesprochen haben. Sie betreiben ja selber eine Impfstelle in Österreich. Würden Sie jetzt sagen, ich spritze diese mRNA-Impfstoffe oder ich lasse es sein?
Haditsch: Auch da bedanke ich mich für Ihre Frage. Sie haben es vielleicht bemerkt, dass ich das stets relativiert habe. Und ich halte es für ganz, ganz wichtig, diese Produkte, die derzeit gegen SARS-CoV-2 eingesetzt werden, nicht als Impfstoffe zu bezeichnen. Meine große Sorge ist nämlich, dass durch die Verwendung eines Sammelbegriffs, der nicht zulässig ist, das jahrzehntelange Bemühen der Ärzteschaft, Vertrauen in Impfungen zu gewinnen, was anhand der bisher verwendeten Produkte auch unschwer möglich war – das, was wir als zugelassene Impfstoffe am Markt hatten, sind hervorragende, mehr als nur erforderlich geprüfte, in einem ständigen Reevaluierungsverfahren befindliche Produkte – und ich habe die große Sorge, dass, wenn man das, was jetzt verabreicht wird, auch als Impfungen bezeichnet, dass die Bevölkerung dann meint, das eine ist wie das andere.
Und die Negativerfahrungen mit diesen genmodifizierenden Produkten, die jetzt als Impfstoff bezeichnet werden, dann auf alle anderen Impfungen auch umschlagen und damit die Impfskepsis gegenüber traditionellen Impfstoffen wieder zunimmt und wir ein Aufflackern von klassischen impfpräventablen Krankheiten sehen. Und da muss man aus meiner Sicht so gut man kann mit aller Energie dagegen angehen und sagen: Bitte schön, verliert das Vertrauen in die Standardimpfstoffe nicht. Das, was derzeit hier gegen SARS-Coronavirus-2 verabreicht wird, erfüllt nicht die Kriterien dieser Impfstoffe.
ET: Ich würde jetzt ganz gerne thematisch noch mal ein wenig springen zu den Löschungen auf sozialen Medien und zu der Einschränkung des wissenschaftlichen Diskurses. Im zweiten Teil Ihrer Doku haben Sie angesprochen, dass bei Herrn Doktor Hockertz und bei Frau Doktor Kämmerer, kurz nachdem Sie die Interviews geführt haben, Hausdurchsuchungen durchgeführt worden sind.
Auch bei einem Richter aus Weimar, der ein Urteil gesprochen hat, wo er sich gegen Masken- und Testpflicht an Schulen ausgesprochen hat, ist eine Hausdurchsuchung durchgeführt worden. Wenn Sie jetzt auf der einen Seite sehen, dass auf digitalen Medien, in sozialen Medien, eine Art Zensur stattfindet und auf der anderen Seite aber auch von der Polizei eine Hausdurchsuchung bei Kritikern vermehrt vorgenommen wird, wie empfinden Sie das als Arzt aus medizinischer Sicht in Bezug auf den wissenschaftlichen Diskurs? Was für ein Gefühl haben Sie dabei?
Haditsch: Ich darf Ihnen ehrlich sagen, es ist ein fachliches, ein wissenschaftliches, ein ärztliches und auch ein humanitäres Desaster, was da im Moment passiert. Machen Sie nur einmal, und da springe ich jetzt ganz an den Anfang unseres Gespräches zurück, machen Sie mal das Experiment und ersetzen Sie, was glaube ich durchaus zulässig wäre nach meinen Erläuterungen, ohne dass ich hier etwas verharmlosen möchte, ersetzen Sie SARS-CoV-2 einfach durch den Begriff Influenza.
Und denken Sie einmal durch, wie die Situation, wie die Stimmung, wie die Machbarkeit wäre, wenn wir sagen, weil jemand das Maskentragen bei Influenza kritisiert hat, wird ihm das Haus durchsucht, weil jemand ein Gutachten geschrieben hat zu Testsystemen zum Nachweis der Influenza, wird sein Haus und sein Arbeitsort an der Universität durchsucht.
Ich glaube, dass der Vergleich deswegen zulässig ist, weil mir ja oft unterstellt wird, ich würde Corona verharmlosen. Wer so etwas sagt, hat den Ernst einer Influenza nicht begriffen. Die Influenza ist eine ernst zu nehmende Erkrankung. Und ich habe den Vergleich auch in der Vergangenheit nur deswegen gewählt, weil die Bevölkerung einen Erfahrungswert hat mit der Krankheit Influenza und über den Vergleich dann in ungefähr emotional die Möglichkeit hat, SARS-CoV-2 einzuordnen und zu sagen: Okay, das ist also ungefähr so wie das.
Und die Tatsache, dass Leute, weil sie Kritik an manchen fachlich nicht begründbaren Entscheidungen einer Bundesregierung üben, und weil ein Richter sich anmaßt, auf Basis der vorliegenden Fakten zu entscheiden und diese Entscheidung dann eben auch einmal gegen die Leitmedien und gegen die politische Richtung ausgeht, dass er zweimal durchsucht wird, lässt aus meiner Sicht kaum mehr Interpretationsspielraum bei der Frage: Befinden wir uns hier noch in einer Demokratie? Es ist unglaublich, was hier abgeht. Ich bin kein Jurist. Ich bin kein Völkerrechtler. Ich bin nichts.
Aber rein menschlich muss ich sagen, ich bin zutiefst betroffen und enttäuscht, welche Maßnahmen hier gesetzt werden unter Bezugnahme auf einen Erreger, und da bleibe ich dabei, der dieses Maß an Aufmerksamkeit nicht verdient. Wir sollten eines nicht aus den Augen verlieren: Alle Einschränkungen, die hier auf der Basis der Grundrechte stattgefunden haben, und noch einmal, ich bin kein Jurist, aber natürlich liest man das nach.
Die Grundrechte heißen Grundrechte, weil sie Grundrechte sind und genau für solche Situationen eigentlich geschaffen sind. Grundrechte sind nicht verhandelbar. Jeder von uns hat das Recht, sich daran zu orientieren. Und die werden jetzt massiv beschnitten und das mit einem anfangs vorgebrachten Argument, nämlich dass wir eine pandemische Notlage von nationaler Tragweite haben. Aber diese Begründung ist mir im letzten Jahr nicht mehr untergekommen.
Wir haben seit Langem keine Notlage mehr und trotzdem sind diese Gesetze noch in Kraft. Und ich stelle mir die Frage: Wie kann so etwas sein? Und ich sage das jetzt nicht, weil ich politisch agitieren möchte oder so etwas, sondern weil ich sehe, was diese Maßnahmen im Gesundheitssektor anrichten. Durch diese Maßnahmen, einschließlich Lockdown, sind Leute nicht behandelt worden. Wir haben eine Zunahme von Krebsdiagnosen, zum Teil auch nicht mehr behandelbaren Krebsdiagnosen, weil die Leute nicht entsprechend untersucht werden konnten.
Wir haben chronische Krankheiten, die in dieser Zeit mangelhaft oder gar nicht versorgt worden sind. Wir haben Psychotraumata quer durch alle Generationen. Wir haben den Verzicht auf Diagnostik gehabt. Es sind Leute in Diagnosestraßen gegangen, weil sie Fieber gehabt haben oder Ähnliches, dann wurde ein Abstrich genommen und es hat geheißen: SARS-CoV-2. Geheim. Und die Person hatte zum Beispiel einen Blinddarmdurchbruch. Ich meine, wo sind wir hingekommen? Wo ist die Verantwortlichkeit der Ärzte, die irgendwann einmal versprochen haben, jene Leute, die sich ihnen sozusagen anvertrauen, diesen Leuten auch kraft ihres Wissens, ihrer Fertigkeiten, ihrer Kenntnisse nach bestem Wissen und Gewissen zu dienen? Wo sind die?
ET: Meine letzte und abschließende Frage ist: Wie schätzen Sie die Zukunft ein? Was ist Ihre Aussicht in Bezug auf Corona?
Haditsch: Corona ist ja, wie man aus allen Bereichen herauslesen kann, zentral keine medizinische Fragestellung mehr. Das heißt, die Zukunft von Corona wird, wenn es so weitergeht wie aktuell, politisch zu entscheiden sein. Rein auf Basis der Virologie und Infektionsepidemiologie beobachten wir jetzt bei SARS-CoV-2, also bei einem synthetischen Virus, das ja aus einem Labor stammt, erfreulicherweise das gleiche, was wir auch bei natürlichen Viren sehen, nämlich, dass mit Humanpassagen, also wenn es von Mensch zu Mensch weitergegeben wird, zwei Effekte parallel laufen. Das eine ist, dass eben durch die sogenannten Escape-Mutationen oder durch die Weiterentwicklung das Virus einerseits etwas infektiöser wird. Es lässt sich nicht genau quantifizieren, wie stark das ist. Das ist ja nicht erfreulich.
Aber erfreulich ist der Paralleleffekt, der damit verbunden ist, nämlich, dass das Virus deutlich an krankmachender Wirkung eingebüßt hat. Also das, was im Moment zirkuliert, eine sogenannte Delta-Variante, ist bei Weitem nicht mehr so krankmachend wie das ursprüngliche Wuhan-Virus oder dann beispielsweise auch die Alpha-Variante, also die britische Variante. Das heißt, es erfolgt im Moment dieser Prozess der Abschwächung, der Fachausdruck dafür ist Attenuierung. Und das ist ein sehr erfreulicher Prozess.
Daran gekoppelt möchte ich aber auch nur eine Aussage treffen. In der Natur kommt es üblicherweise bei diesem Prozess nicht zu einer erneuten Verstärkung der krankmachenden Wirkung. Sollte also ein SARS-CoV-2 auftauchen, das wieder deutlich krankmachender ist, dann wären die Leute gut beraten, nachzuschauen, ob da nicht wieder der Mensch Hand angelegt hat.
ET: Herr Professor Haditsch, ganz herzlichen Dank für Ihre Zeit und vielen Dank dafür, dass Sie Ihre Erfahrungen und Ihre Expertise mit uns und mit unseren Lesern und Zuschauern geteilt haben.
Haditsch: Wirklich gerne. Ich danke Ihnen vielmals für die Gelegenheit, mit Ihnen zu sprechen.
Das Interview führte Alexander Zwieschowski (bearbeitet von Nancy McDonnell)
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