Poroschenko: Ende des Krieges erst bei russischem Abzug

Titelbild
Petro PoroschenkoFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times14. September 2015

Der Präsident der Ukraine, Petro Poroschenko, sieht die seit Freitag eingehaltene Waffenruhe in der Ostukraine mit vorsichtigem Optimismus. "Aber das Ende des Krieges ist erst da, wenn die russischen Besatzungstruppen abgezogen sind", sagte Poroschenko in einem Interview mit der Zeitung "Die Welt". Er legte Zahlen vor, wonach "reguläre russische Einheiten" mit 9100 Mann, 240 Panzern und 530 gepanzerten Fahrzeugen in der Ostukraine präsent seien.

Die Einstellung der Kämpfe in der Ostukraine werde dazu beitragen, "dass wir Europa mit Flüchtlingen in der Zukunft keine Probleme bereiten", sagte der Präsident weiter. Derzeit sind 1,45 Millionen Bürger als Binnenflüchtlinge aus dem Osten innerhalb der Ukraine untergekommen. Dass die schwierige Wirtschaftslage im Winter zu Energieknappheit führen könne, wies Poroschenko zurück: "Nach der russischen Aggression fürchte ich gar nichts mehr. Wenn wir vor einem Jahr überlebt haben, dann schaffen wir das jetzt auch." Zudem hätten sich Bankensystem und Währungsreserven stabilisiert. Zur Friedensregelung von Minsk sagte Poroschenko: "Ich hasse den Gedanken, dass das Abkommen scheitern könnte." Aber die für den 25. Oktober angesetzte Kommunalwahl könnte "in den besetzten Gebieten" nicht organisiert werden. Wenn Ende 2015 festgestellt werde, "dass die andere Seite das Abkommen von Minsk nicht eingehalten hat", müsse es eine Reaktion der Staatengemeinschaft geben, zum Beispiel Sanktionen. Poroschenko forderte auch "sofort ungehinderten Zugang" der OSZE-Beobachter zu Waffenlagern in der Ostukraine, was ihnen bisher verwehrt worden sei.

Poroschenko bekräftigt Wunsch nach Waffenlieferungen

Trotz intensiver diplomatischer Bemühungen auch der Bundesregierung in der Ukraine-Krise hat Präsident Petro Poroschenko den Wunsch nach westlichen Waffenlieferungen bekräftigt. Wichtig sei, dass die Ukraine Unterstützung bekomme, „und zwar nicht nur mit Worten“, sagte er in einem Interview der „Welt“. Es gehe um Defensivwaffen. „Wir verteidigen hier nicht nur unser Land, wir verteidigen Freiheit und Demokratie“, sagte er.

(dts Nachrichtenagentur)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion