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Öffentlicher Nahverkehr

Polizeigewerkschaft: 49-Euro-Ticket fördert Kriminalität in Bus und Bahn

Diebstahl, Sachbeschädigungen, Körperverletzung. Das neue Deutschlandticket soll Verbrechen fördern. Davon ist der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende Alexander Poitz überzeugt.

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Mit vermehrt vollen Bahnsteigen ist mit einführung des 49-Euro-Tickets zu rechnen. Auch mit mehr Gewaltdelikten, wie die GdP vermutet.

Foto: Omer Messinger/Getty Images

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Lesedauer: 2 Min.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) warnt vor einer Zunahme der Kriminalität in Bussen und Bahnen mit der Einführung des 49-Euro-Tickets. „Wo mehr Menschen sind, findet auch mehr Kriminalität statt“, sagte der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende Alexander Poitz der „Rheinischen Post“ (Montagsausgabe). Dies werde voraussichtlich vor allem auf Eigentumsdelikte wie Diebstahl, aber auch Sachbeschädigungen und Körperverletzungsdelikte zutreffen.
Daher müsse die Zusammenarbeit der Sicherheitsdienste der Verkehrsbetriebe mit der Polizei „auf personell stärkere Füße gestellt werden“. Die Deutsche Bahn und die Verkehrsbetriebe im öffentlichen Personennahverkehr hätten schon seit vielen Jahren Personal eingespart. „Das macht sich bei der Sicherheitslage und auch beim Sicherheitsgefühl bemerkbar.“
Poitz warnte weiter, es könne nicht sein, „dass die Fahrgäste in Bussen und Bahnen in konfliktträchtigen Situationen sich selbst überlassen sind“. Notwendig seien zum Start des Deutschlandtickets am 1. Mai „jetzt begleitende präventive Maßnahmen, etwa breite weitere Anti-Gewalt-Kampagnen“.

CSU: Zunahme an Fahrgästen bringt mehr Diebstähle

Die innenpolitische Expertin der Unions-Bundestagsfraktion, Andrea Lindholz (CSU), sagte der Zeitung, auch sie rechne mit einer Zunahme von Diebstählen in Bussen und Bahnen nach der Einführung des 49-Euro-Tickets. „Je mehr Fahrgäste, desto attraktiver wird der ÖPNV auch für Diebstähle. Das war schon beim Neun-Euro-Ticket zu beobachten.“
Gerade bei überfüllten Zügen und Bussen steige zudem die Gefahr von verbalen oder körperlichen Auseinandersetzungen, warnte Lindholz. Notwendig sei daher ein abgestimmtes Sicherheitskonzept aller Beteiligten, „das von einer ausreichenden Bereitstellung von Bahnen und Bussen über Präventivkampagnen bis hin zur lage-angepassten Aufstockung von Sicherheitspersonal reicht“.
Das Deutschlandticket kann ab Mai im Nah- und Regionalverkehr in ganz Deutschland benutzt werden und kostet in der Regel 49 Euro pro Monat. Einige Länder planen günstigere Tarife – beispielsweise für Schüler oder Menschen mit besonders geringem Einkommen. Die Deutsche Bahn (DB) rechnet damit, dass perspektivisch jeder fünfte Deutsche das neue 49-Euro-Ticket nutzen wird. (AFP/mf)

Kommentare

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Starvor 2 Jahren

Die Gefahr den Messerfachkräften im Zug zu begegnen ist sehr groß?

Friedivor 2 Jahren

Die Kehrseite des 49-Euro-Tickets:

Ich habe meine Bahncard 50 gekündigt, damit fahre ich auch nicht mehr IC oder ICE sondern bin wieder auf einen alten DiEsel umgestiegen.

Ich vermute, mit dem 49-Euro-Ticket wird nur zusätzliche Mobilität angeregt, aber statt den Strassenverkehr zuvermindern wird es ihn erhöhen, denn ich bin sicher nicht der einzigste, der dem ÖPNV für die Fahrt zum Arbeitsplatz jetzt den Rücken zeigt.

Alter Mannvor 2 Jahren

Als ein ehemaliger Servicetechniker mit Firmenwagen, der voll mit Technik gepackt war, hatten wir schon vor langer Zeit Vorgaben, wo wir Vorsicht walten lassen sollten und was zu meiden wäre. Bahnhöfe / Nahverkehrsknotenpunkte und bestimmte Gebiete im gesamten Bundesgebiet gehörten dazu. Wenn kein gesichertes Parkhaus vorhanden war - zig mal am Abend und Morgen zwischen Hotelzimmer und Kofferraum hin und her - war sportliche Betätigung, das ent- und beladen.