Tornado in Paderborn: Mehr als 30 Verletzte – Toom-Baumarkt öffnete bis Mitternacht
Am späten Freitagnachmittag wurden durch ein schweres Unwetter mit Orkanböen in Paderborn 30 bis 40 Menschen verletzt, „davon zehn schwer“, sagte ein Sprecher der Polizei am Freitagabend. Schäden in Millionenhöhe sind zu erwarten.
Im gesamten Kreisgebiet kam es zu schweren Schäden, unzählige Dächer wurden abgedeckt, zahlreiche Bäume entwurzelt. Der öffentliche Nahverkehr inklusive der Bahn war schwer beeinträchtigt. Vor allem betroffen ist der Kern der Stadt.
Wetterdienst: F2-Tornado
Der Tornado-Beauftragte beim Deutschen Wetterdienst in Frankfurt, Andreas Friedrich, erklärte auf Anfrage des „Westfalen-Blatt“, das nach ersten Aufnahmen ein Tornado plausibel erscheine. Extremwetter-Experte Frank Böttcher bestätigte später in der „Tagesschau“, dass es sich um einen Tornado der Stärke F2 handelte.
Auch Lippstadt wurde laut Feuerwehr durch Unwetter schwer getroffen. Ein Sprecher berichtete am Abend von „abgedeckten Dächern, kaputten Schaufenstern und vielen umgestürzten Bäumen in der ganzen Stadt“.
Straßenzüge sind verwüstet. Tonnenschwere Lkw wurden umgeworfen, Dächer abgedeckt, Bäume reihenweise entwurzelt. Die Einfahrt zum Technischen Hilfswerk war durch einen Baum und Unrat versperrt, erst nach der Räumung der eigenen „Haustür“ konnte das THW ausrücken.
Die Feuerwehr teilte am Freitag kurz vor 22 Uhr mit, dass der Toom Baumarkt (Grüner Weg 41, 33098 Paderborn) am Abend bis 24 Uhr öffne. Damit könne weiterhin Material zum notdürftigen Abdecken von Fenstern oder Dächern besorgt werden. Über 400 Einsatzkräfte der Feuerwehr waren am Freitagabend in Paderborn im Einsatz.
Handy-Videos auf YouTube zeigen die Gewalt des Unwetters:
Nach dem Durchzug des Unwetters beginnt die Begutachtung der Schäden. Einrichtungshäuser wie Multipolster in der Senefelderstraße sind stark beschädigt. Ähnlich stark wurde die Penzlinger Straße in Paderborn getroffen, während einige Straßen weiter kaum Schäden zu sehen sind.
Amateuraufnahmen geben einen ersten Eindruck:
Montag noch mal Unwettergefahr
In Deutschland sind Tornado seltener als in den USA. Traditionell werden auch die Begriffe „Windhose“ (Tornado über Land), „Wasserhose“ (Tornado über Meer oder großen Binnenseen) oder „Twister“ (Tornadobezeichnung im englischen Sprachraum) verwendet.
Der Deutsche Wetterdienst warnte vor der heutigen Schwergewitterlage, wobei auch im Süden lokal teilweise schwere Gewitter auftreten können.
In der Nacht zum Samstag wird mit einer Beruhigung der Wetterlage gerechnet. An exponierten Hängen sind auch morgen stürmische Windböen nicht ausgeschlossen. Während am Sonntag weitere Gewitter mit geringerer Unwettergefahr erwartet werden, wird die Lage am Montag noch einmal riskanter. Das Unwetterpotenzial steigt wieder, vor orkanartigen Böen, größerem Hagel und Starkregen wird gewarnt.
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