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#Nichtselbstverständlich

Pflegerin zu Spahn: „Das ist nicht die Realität – wir haben nicht genug Personal“

Eine Doku zum Pflegenotstand in Deutschland auf ProSieben hatte für Wirbel gesorgt. Nun traf die in der Sendung mit der Kamera begleitete Krankenpflegerin Bundesgesundheitsminister Spahn live im TV.

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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn im Gespräch mit Krankenpflegerin Meike Ista.

Foto: Benedikt Müller/ProSieben/dpa/dpa

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Lesedauer: 3 Min.

Die durch die Aktion #Nichtselbstverständlich bekanntgewordene Krankenpflegerin Meike Ista spürt bisher wenig von den Anstrengungen der Bundesregierung in der Pflege.
In einer TV-Runde mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ging Ista unter anderem auf dessen Argument ein, er habe als erster Minister Personal-Untergrenzen eingeführt. Spahn: „Auf eine bestimmte Zahl von Patienten muss mindestens eine bestimmte Zahl von Pflegekräften kommen.“ Ista erwiderte darauf am Montagabend in der ProSieben-Sendung „Zervakis & Opdenhövel. Live“: „Das ist definitiv nicht die Realität. Die Personal-Untergrenzen werden nicht eingehalten, werden unterschritten. Woran auch immer das liegen mag – ich weiß nicht, ob das genauer kontrolliert werden muss. Das ist nicht die Realität. Wir haben nicht genug Personal. Es fehlen trotz dieser Personal-Untergrenze Leute.“
Auf die Frage von Moderatorin Linda Zervakis, ob manche Kliniken mauschelten und Stellen aufspalteten, sagte Ista: „Ich bin sicher, dass es diese Grauzonen irgendwo gibt und irgendwo dafür gesorgt wird, dass es so ein bisschen umgangen werden kann.“ Der CDU-Politiker Spahn sprach bei der Begegnung immer wieder von einem „Henne-Ei-Problem“. Die positiven Errungenschaften müssten stärker kommuniziert werden, um den nötigen Nachwuchs zu gewinnen. „Der Weg ist noch nicht zu Ende gegangen, aber ist schon begonnen.“ Es brauche Vertrauen, so Spahn. „Dieses Vertrauen kann ich nicht allein aufbauen. Dies geht nur gemeinsam mit den Pflegekräften.“ Bisher könnten die Stellen nicht so schnell besetzt wie geschaffen werden.

Pflegekräfte massiv belastet

ProSieben hatte Ende März auf Betreiben der Entertainer Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf sieben Stunden Sendezeit zur Verfügung gestellt, um mit einer Doku ohne Werbeunterbrechung auf Deutschlands Pflegenotstand aufmerksam zu machen. Unter dem Motto #Nichtselbstverständlich war mit Hilfe einer Bodycam in Echtzeit eine Schicht von Ista im Knochenmark- und Transplantationszentrum der Uniklinik Münster gezeigt worden. Obwohl viele Zuschauer damals erschrocken über die immense Arbeitsbelastung waren, sprach Ista am Montag von einer guten Schicht. „Es ist tatsächlich so, dass ich an diesem Tag vital stabile Patienten übernommen habe und sie so an den Folgedienst übergeben konnte – und das ist halt nicht immer so.“
Bessere Arbeitsbedingungen für dringend benötigte Pflegekräfte sind erklärtes Ziel der Bundesregierung – schon vor der Corona-Krise. Dazu gab es auch eine „Konzertierte Aktion“ mit zahlreichen Beteiligten. Unter anderem steht mehr Geld für zusätzliche Altenpflege-Stellen bereit. Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen auch in Kliniken jede aufgestockte Pflegestelle. Oft ist es aber weiter schwer, Stellen zu besetzen. Für eine attraktivere Ausbildung müssen Azubis inzwischen bundesweit kein Schulgeld mehr zahlen, sondern bekommen Vergütungen.
Um bessere Löhne durchzusetzen, sieht eine Reform von Spahn zudem vor, dass es ab September 2022 nur noch mit Pflegeeinrichtungen Versorgungsverträge geben darf, die nach Tarif oder in ähnlicher Höhe zahlen. In der Altenpflege mit rund 1,2 Millionen Beschäftigten erhält laut Arbeitsministerium nur knapp die Hälfte Tariflohn. Ein Anlauf für einen Tarifvertrag, den die Regierung für die ganze Branche verbindlich machen wollte, war gescheitert. (dpa/oz)

Kommentare

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Satirikervor 4 Jahren

Professor Arne Burkhardt und Professor Walter Lang, die heute auf einer Pressekonferenz ihre Ergebnisse präsentierten, sind beide langjährig erfahrene Pathologen. Burkhardt leitete 18 Jahre lang das Pathologische Institut in Reutlingen, Lang leitete 35 Jahre lang ein Privatinstitut, das unter anderem auf Lungenpathologie spezialisiert ist. Beide untersuchten in Zusammenarbeit mit weiteren, ungenannten Pathologen zehn Todesfälle, die nach einer COVID-19-Impfung aufgetreten waren. Sie erhielten das Gewebematerial von den Rechtsmedizinern und Pathologen, die die Fälle zuerst untersucht hatten. Die untersuchten Verstorbenen waren alle über 50.

"Uns gehen 90 Prozent durch die Lappen", meinte er bezüglich der festgestellten Zahl von tödlichen Impfreaktionen.

"Unsere Aufgabe ist die Aufklärung über Risiken und Nebenwirkungen", sagte er über das Ziel seiner Arbeit. Eine Aufgabe, die eigentlich bei experimentellen Impfstoffen mit einer Notzulassung von Einrichtungen wie dem Paul-Ehrlich-Institut erfüllt werden müsste.

https://de.rt.com/inland/124390-lymphozyten-laufen-amok-pathologen-untersuchen-todesfaelle-nach-impfung/

Kristinavor 4 Jahren

Ach.

Es gibt nicht genug Pflegepersonal?

Dann kann man ja problemlos alle entlassen, die sich nciht impfen lassen wollen!

Das gleiche gilt übrigens für Erzieher!

Besserwisservor 4 Jahren

Was in dem Artikel leider fehlt ist das Jahresbrutto einer Pflegekraft. Hier mal ein kleiner Ausblick:

Jetzt hat das Portal "pflegejobs" seinen Nutzern die Frage nach ihrem durchschnittlichen Bruttogehalt gestellt. Mehr als 2.000 Pflegekräfte nahmen an der online-Umfrage teil. Nach den veröffentlichten Ergebnissen kommt eine Pflegekraft in den alten Bundesländern im Schnitt auf 2.490 Euro brutto im Monat, in den neuen Bundesländern sind es dagegen nur 2.170 Euro. Im Mittel sind es also 2.452 Euro, die eine Pflegekraft in einem Vollzeitjob verdient. Und das bei hoher Arbeitsbelastung und viel Verantwortung.

Mitarbeiter mit einer Leitungsfunktion verdienen freilich mehr. Bei einem Heimleiter stehen 5.800 Euro brutto auf dem Lohnzettel, bei einer Pflegedienstleitung 3.080 Euro und bei einem Wohnbereichsleiter 2.800 Euro. Krankenpfleger verdienen mit 2.730 Euro mehr als Pflegefachkräfte, die brutto 2.400 Euro im Monat verdienen. Eine Pflegehilfskraft bringt dagegen jeden Monat nur 1.780 Euro brutto nach Hause. Das ist ungefähr so viel, wie ein (ungelernter) Verkäufer in Deutschland verdient. Dabei machen Pflegehilfskräfte die gleiche Arbeit wie ihre examinierten Kollegen, also weit mehr als nur Essen bringen oder Bettpfannen leeren.

M. Hubervor 4 Jahren

Diese Statistik ist ziemlich grob angesetzt. Es gibt den Tarifvertrag für Öffentliche Häuser, der den Mitarbeiter dort etwas mehr bietet. Ja, ich kenne auch Privat Häuser die weniger als den Tarif bezahlen. Dort arbeitet es sich dafür entspannter und die Pflegekräfte arbeiten gerne dort. Natürlich gibt es auch Privat Häuser die übertariflich Bezahlen, dabei etwas mehr von ihren Mitarbeitern erwarten. Jedoch in der Realität angekommen, machen viele Auszubildende eine Duale Ausbildung um zu einen, einen höher dotierte Stelle zu erhalten und zu zweiten nicht mehr am Bett stehen zu müssen.

Das Anspruchsverhalten von Patienten und deren Angehörigen ist gewaltig gestiegen.

Entschuldigung wenn ich das jetzt so schreibe und nicht alle Chefs stehen hinter ihren Mitarbeitern. Mal ehrlich, wer möchte schon so einen Job?