Paris prüft Verbot von E-Scootern – Unfälle und Verkehrsverstöße häufen sich

Vor allem in Touristenstädten sind E-Scooter beliebt, aber auch umstritten. In Berlin stiegen im letzten Jahr die Unfallzahlen rasant, während in Paris sogar ein Verbot der Roller im Raum steht. Deshalb verschärfen die Vermieter jetzt ihre Regeln.
E-Scooter stehen zum Mieten auf dem Pariser Place du Trocadero bereit.
E-Scooter stehen zum Mieten auf dem Pariser Place du Trocadero bereit.Foto: Christian Böhmer/dpa
Epoch Times1. Dezember 2022

Sowohl die deutsche als auch die französische Hauptstadt sehen sich momentan den gleichen Problemen gegenüber, was die Benutzung von E-Scootern betrifft. Auf den rund 15.000 Elektrorollern in Paris sind Touristen und Einheimische oft recht unvorsichtig unterwegs.

Seit vergangenen Montag müssen Benutzer bei der Registrierung ihren Ausweis einscannen. Wie die Zeitung „Le Parisien“ berichtete, soll damit erreicht werden, dass nur Erwachsene die Scooter nutzen. Zudem können Rowdys leichter identifiziert und von der Vermietung ausgeschlossen werden. Auch Verkehrsverstöße können damit leichter geahndet werden.

Ab Dezember sollen diese dann noch Nummernschilder erhalten. Ungenutzt auf Bürgersteigen und Plätzen herumliegende Scooter sollen künftig schneller weggeräumt werden, die Vermieter wollen dazu doppelt so viel Personal einsetzen.

Paris überlegt ein Verbot der Roller

Angesichts eines im Raum stehenden Verbots der E-Scooter in Paris wurden die drei Vermieter selbst aktiv und stellten der Stadt ein Bündel an Maßnahmen vor. So wollen sie das von vielen beklagte Scooter-Chaos beenden. Der Stadt nämlich bereiten zahlreiche Unfälle, herumliegende Roller, das Missachten von Verkehrsregeln durch die Nutzer sowie die zweifelhafte Umweltbilanz Bauchschmerzen.

Ob die im Februar 2023 auslaufende Lizenz für die drei Vermieter und ihre je 5.000 Scooter verlängert wird, ist noch nicht entschieden, wie der städtische Beigeordnete David Belliard kürzlich mitteilte.

Die Entscheidung der Stadt ist für die großen E-Scooter-Anbieter von immenser Bedeutung. Paris gelte als weltweit wichtigste Stadt für die sogenannte Mikromobilität mit elektrisch angetriebenen Kleinstfahrzeugen, berichtete die Wirtschaftszeitung „Les Échos“.

Berlin: Zahl der E-Scooter-Unfälle hat sich mehr als verdoppelt

In Berlin hat sich die Zahl der Unfälle mit E-Scootern mehr als verdoppelt. Bis zum 30. November 2021 zählte die Polizei 775 Verkehrsunfälle mit solchen Tretrollern und 572 Verletzte. Im Jahr 2020 gab es 325 Unfälle mit 235 Verletzten. Das geht aus einer Antwort der Verkehrsverwaltung auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Oliver Friederici (CDU) hervor.

Demnach sind in Berlin zurzeit sechs Anbieter für E-Tretroller aktiv. Besonders in der Innenstadt haben die Angebote zugenommen. Und damit auch die Konflikte: Beispielsweise durch Fahrer, die trotz Verbots den Bürgersteig nutzen, oder durch Roller, die den Gehweg blockieren. Laut Senat waren im Juni 2021 nach Angaben der Anbieter rund 23.000 E-Tretroller verfügbar. 2020 waren es noch rund 16.000.

Andere Städte könnten nachziehen

Wenn Paris den Scootern die Rote Karte zeige, drohen viele andere Städte nachzuziehen, befürchtet ein Anbieter. Falls die Lizenz für Paris verlängert würde, würden die Anbieter dagegen in Verbesserungen investieren. Die Rede sei von E-Scootern für Gehbehinderte und eine Technik, mit der auf Gehwegen liegende Scooter schnell lokalisiert werden können.

Monatlich nutzen rund 400.000 Menschen die E-Scooter in Paris, 1,7 Millionen Fahrten seien allein im Oktober mit den Rollern zurückgelegt worden, berichtete „Le Parisien“. (dpa/il)



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