OB Palmer zu fehlender ARD-Berichterstattung: „Schlimm ist, wenn die Tagesschau nicht mehr sauber recherchiert“
Die Stellungnahme des ARD Tagesschau-Chefredakteurs Kai Gniffke veranlasste Tübingens OB Boris Palmer zu einem Beitrag auf seiner Facebook-Seite, in dem er die Argumente des Chefredakteurs entkräftet.

OB Palmer äußerte sich zu den Aussagen des Tagesschau Chefredakteurs Gniffke, warum nicht über den Arztmord in Offenburg berichtet wurde.
Foto: Marijan Murat/Archiv/dpa
Am Samstag veröffentlichte Kai Gniffke (57) Chefredakteur der ARD-Tagesschau eine Stellungnahme, weil Zuschauer kritisierten, dass in der Tagesschau nicht über den Mord an einem Arzt in Offenburg – durch einen Somalier – berichtet wurde. In der Stellungnahme erklärt Gniffke warum das so war. Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) kritisierte die ausbleibende Berichterstattung der „Tagesschau“ und geht auch auf die Argumente von Gniffke in seiner Stellungnahme ein.
Auf Facebook schrieb Palmer am Samstag, dass es nicht irgendein Mord sei, wenn ein Arzt in seiner Praxis getötet werde. „Wenn ein Mensch, der im Beruf anderen Menschen hilft, ohne erkennbaren Grund mit dem Messer erstochen wird, dann ist das kein gewöhnlicher Raubmord, sondern ein Fall von besonderer Abscheulichkeit“, so Palmer. Allein aus diesem Grund sieht Palmer die Notwendigkeit, darüber zu berichten.
Damit bezog sich Palmer anscheinend auf die Aussage von Gniffke in seiner Stellungnahme: „Wir berichten in der Tagesschau über Dinge von gesellschaftlicher, nationaler oder internationaler Relevanz. Dinge, die für die Mehrzahl der rund 83 Millionen Deutschen von Bedeutung sind. Dabei können wir nicht über jeden Mordfall berichten.“
Zudem ging Palmer auf das Argument von Gniffke ein, dass in der Tagesschau über den Mordfall berichtet worden wäre, wenn Asylbewerber überproportional an Tötungsdelikten beteiligt wären. „Das ist, soweit wir es recherchieren können, nicht der Fall“, so Gniffke in der Stellungnahme.
Palmer schreibt dazu: „Bei Mord und Totschlag sind rund 40% der Tatverdächtigen nicht deutsch. Das Kriterium der Tagesschau wäre also erfüllt. Gesichert ist mittlerweile auch, dass die Angriffe mit Messern zunehmen und wiederum Asylbewerber dafür wesentlich verantwortlich sind.“
„Schlimm ist, wenn die Tagesschau nicht mehr sauber recherchiert“
Am Montag unterstrich er seine Aussage von Samstag, dass allein schon die Besonderheit des Falles eine Berichterstattung erfordert hätte. Und fügt hinzu: „Was allerdings wirklich schlimm ist, wenn ich mich nicht mehr darauf verlassen kann, dass die Tagesschau sauber recherchiert.“
Dann berichtet er von einer Grafik zur PKS 2016 vom BKA (Band 4), die unter seinem Beitrag auch zu sehen ist. Durch die Grafik wird deutlich, dass ausländische Tatverdächtige beim Delikt „Mord“ überproportional vertreten sind. „Wie kann die Tagesschau behaupten, soweit sie das recherchieren könne, seien Asylbewerber nicht häufiger an Mord beteiligt als Deutsche?“, fragt sich Palmer. (er)
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