NSU-Ombudsfrau John kritisiert Versäumnis im Fall „Corelli“

"Es entsteht der Eindruck, dass es an dem notwendigen Ernst bei der Aufklärung, der inzwischen doch gewachsen sein sollte, weiter hapert", kritisiert die Ombudsfrau der Bundesregierung den Verfassungsschutz.
Titelbild
Proteste beim NSU-Prozess vor dem Strafjustizzentrum MünchenFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times12. Mai 2016

Die Ombudsfrau der Bundesregierung für die Opfer und Hinterbliebenen des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU), Barbara John, hat das angeblich plötzliche Auftauchen eines bisher unbekannten Handys des langjährigen V-Mannes "Corelli" beim Bundesamt für Verfassungsschutz kritisiert.

"Es entsteht der Eindruck, dass es an dem notwendigen Ernst bei der Aufklärung, der inzwischen doch gewachsen sein sollte, weiter hapert", sagte sie der "Frankfurter Rundschau" (Freitagsausgabe). "Und das ist traurig. Der Untersuchungsausschuss des Bundestages sollte der Sache nachgehen."

John fügte hinzu: "Dass etwas übersehen wird, ist nichts grundsätzlich Neues, sondern passiert immer wieder bei verschiedenen Behörden, insbesondere beim Verfassungsschutz. Diese Behörden führen weitgehend ein Eigenleben und sind kaum kontrollierbar."

Das Handy lag in einem Safe, der angeblich viermal durchsucht worden war, und soll erst beim fünften Mal gefunden worden sein. Dem vom Parlamentarischen Kontrollgremium des Bundestages beauftragten Sonderermittler Jerzy Montag (Grüne), der den Fall "Corelli" untersuchen sollte, war das Handy der "Frankfurter Rundschau" zufolge nicht bekannt. Im Übrigen wollte er sich zu der Sache nicht äußern.

(dts Nachrichtenagentur)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion