Niedersächsischer Landtag leitet Selbstauflösung in die Wege

Nach dem Aus für die rot-grüne Regierung in Niedersachsen hat der Landtag in Hannover am Donnerstag seine Selbstauflösung eingeleitet.
Titelbild
SymbolbildFoto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times10. August 2017

Nach dem überraschenden Aus für die rot-grüne Regierung in Niedersachsen hat der Landtag in Hannover am Donnerstag seine Selbstauflösung eingeleitet.

Die Parlamentarier kamen zu einer Sondersitzung zusammen, um den gemeinsam von allen Fraktionen eingereichten Antrag zu beraten. Die Abstimmung ist erst für den 21. August vorgesehen, weil laut Verfassung eine Karenzzeit von elf Tagen gilt.

Die Selbstauflösung des Landtags macht den Weg für vorgezogene Neuwahlen am 15. Oktober frei, die wiederum eine Reaktion auf den plötzlichen Verlust der Landtagsmehrheit für die Regierung von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sind. Auslöser war der Übertritt der Grünen-Abgeordneten Elke Twesten zur CDU. Dadurch verlor die rot-grüne Koalition ihre knappen Einstimmenmehrheit.

In einer streckenweise hitzigen Debatte warfen Vertreter von SPD und Grünen Twesten und der CDU vor, der politischen Kultur und dem Ansehen der parlamentarischen Demokratie geschadet zu haben. SPD-Fraktionschefin Johanne Modder sagte, über Mehrheit sollten die Wähler und nicht „einzelne, persönlich enttäuschte Abgeordnete“ entscheiden. CDU-Fraktionschef Björn Thümler warf Rot-Grün vor, einen „demokratischen Vorgang“ zu diskreditieren.

Laut einer am Mittwoch veröffentlichten Insa-Umfrage für die „Bild“-Zeitung können SPD und Grüne bei der vorgezogenen Wahl nicht erneut mit einer Mehrheit rechnen. Wäre an diesem Sonntag Wahl, würde die CDU mit 40 Prozent mit Abstand stärkste Kraft. Rot-Grün müsste dagegen deutliche Stimmenverluste hinnehmen.

Der Umfrage zufolge käme die SPD auf 28 Prozent – vier Punkte weniger als bei der letzten Wahl 2013. Die Grünen verlören knapp fünf Punkte und kämen auf neun Prozent. Auch die FDP kann mit neun Prozent rechnen. Die AfD würde mit sieben Prozent erstmals in den Landtag einziehen. Befragt wurden zu Wochenbeginn 1000 wahlberechtigte Niedersachsen. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion