Niedersachsen: Gymnasium in Hannover eröffnet erste Unisex-Toilette für Schüler
Als erste Schule in Niedersachsen hat das Hainberg-Gymnasium Göttingen am Donnerstag zwei Unisex-Toilettenräume eröffnet. Dafür wurden zwei Toilettenräume im Neubau-Gebäude, ehemals einer für Jungen und einer für Mädchen, umgewandelt, berichtet die „Hannoversche Allgemeine“.
Mit den neuen Toilettenräumen richtet man sich an Schüler, die sich in der klassischen Geschlechterordnung nicht wiederfinden, da sie beispielsweise inter- oder transsexuell sind oder sich noch im Findungsprozess ihrer geschlechtlichen Identität befinden.
Statt den Symbolen für „Jungen“ oder „Mädchen“ steht an den Türen nun einfach „Toilette“. Jeder aus der Schulgemeinschaft, unabhängig von seiner geschlechtlichen Identität, kann diese Toiletten nutzen.
Schülervertreter: „Wir wollen zeigen, dass wir bunt sind.“
Linus Steinmetz, Schülervertreter am Hainberg-Gymnasium, war mit eine treibende Kraft hinter dem Toiletten-Projekt, sagte er der Hannoverschen Allgemeinen: „Ich finde zum einen gut, dass es sich hier um ein Projekt handelt, das nahezu vollständig von Schülern für Schüler organisiert wurde.“
„Zum anderen finde ich die Idee auch inhaltlich gut, da wir Leute am Gymnasium haben, die sich nicht einem Geschlecht zuordnen können und wir ihnen jetzt die Gelegenheit geben, auf die Toilette zu gehen, ohne sich dabei unwohl fühlen zu müssen“.
Und er ergänzt: „Wir wollen alle Menschen mit einschließen und deutlich machen, dass alle bei uns willkommen sind. Wir wollen zeigen, dass wir bunt sind.“
Schulleiter Georg Bartelt betont im Zusammenhang mit den neuen Toiletten: „Wir sind eine Unesco-Projekt-Schule und stehen deshalb für Vielfalt.“
Bartelt berichtet weiter: „Wir haben diesen Vorschlag [der Schülerschaft] während der Gesamtkonferenz besprochen und im Anschluss mit der Stadt Göttingen und mit den Schülerinnen und Schülern abgestimmt, wie die Umsetzung erfolgen soll.“ Widerstand oder Protest habe es nicht gegeben.
Landesregierung begrüßt Schaffung von Unisex-Toiletten im öffentlichen Raum
Die niedersächsische Landesregierung hatte im vergangenen Jahr geäußert, dass die Schaffung von Unisex-Toiletten im öffentlichen Raum wünschenswert sei, um Diskriminierung zu vermeiden. Baurechtlich verbindlich will man allerdings Unisex-Toiletten nicht vorschreiben, so die niedersächsische Sozialministerin Cornelia Rundt Anfang 2017 in einem Antwortschreiben auf eine Anfrage der FDP-Landtagsfraktion. (er)
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