Niedersachsen: 822 Ermittlungsverfahren wegen Clankriminalität
Einfache Straßenverkehrskontrollen außer Kontrolle. In der Vergangenheit sahen sich Polizisten einem Großaufgebot an mutmaßlichen Clanmitgliedern gegenüber. 2017 waren es noch 248 derartige Einsätze, im ersten Halbjahr 2019 laut LKA eine „hohe zweistellige Zahl“.
Die Polizei in Niedersachsen hat im vergangenen Jahr 822 Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit Clankriminalität eingeleitet. Das berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“ unter Berufung auf Angaben des Landeskriminalamtes. 2017 waren es laut LKA noch 880 Ermittlungsverfahren.
Wie die NOZ unter Berufung auf Sicherheitskreise schreibt, soll die Zahl im ersten Halbjahr 2019 allerdings bereits deutlich über 500 gelegen haben. Das Landeskriminalamt bestätigte dies zunächst nicht.
Rückläufig war im vergangenen Jahr mit 175 Ereignissen auch die Zahl sogenannter herausragender Einsatzlagen. Dabei wird häufig ein Großaufgebot an Polizisten mobilisiert, damit Einsätze nicht eskalieren.
Kriminelle Netzwerke
Straftaten, die Clans zugeordnet werden, sind laut NOZ an erster Stelle Körperverletzungen. Allerdings decken die Ermittler offenbar zunehmend auch weitverzweigte kriminelle Netzwerke auf, die häufig bis in die Türkei reichen.
Einen besonderen Schwerpunkt machen die Beamten laut Sicherheitskreisen dabei im Bereich des sogenannten Callcenterbetruges aus: Senioren erhalten etwa Anrufe von falschen Polizisten oder vermeintlichen Verwandten und werden derart unter Druck gesetzt, dass sie Geld an Mittelsmänner übergeben oder direkt überweisen.
Wie aus dem Bericht des LKA NRW hervorgeht, wurden im Jahr 2018 insgesamt 4.595 Straftaten durch Clanmitglieder verübt. Der gesamte Bericht des LKA NRW ist hier einzusehen: 190515_LKA NRW – Lagebild Clankriminalität 2018 . (dts/sua)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion