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Nach Stauffenberg-Aussage – Gauland für Ausschluss von AfD-Politiker: „Steinke hat sich für die AfD disqualifiziert“

Nach abfälligen Äußerungen über Claus Schenk Graf von Stauffenberg hat die AfD-Spitze den Parteiausschluss des niedersächsischen AfD-Politikers Lars Steinke gefordert.

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AfD-Flyer.

Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

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Nach abfälligen Äußerungen über den Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg hat die AfD-Spitze den Parteiausschluss des niedersächsischen AfD-Politikers Lars Steinke gefordert.
„Steinke hat sich für die AfD disqualifiziert. Er sollte ausgeschlossen werden“, erklärte Parteichef Alexander Gauland am Donnerstag. Steinke ist Vorsitzende der niedersächsischen AfD-Jugendorganisation Junge Alternative (JA), er hatte Stauffenberg in einem Facebook-Eintrag als „Verräter“ und „Feigling“ bezeichnet.
„Solche Äußerungen sind ein bodenloser Schwachsinn. Stauffenberg ist ein Held der deutschen Geschichte“, erklärte Gauland. Ko-Parteichef Jörg Meuthen nannte die Aussagen Steinkes „komplett inakzeptabel“. Sie offenbarten „ein absurdes Geschichtsverständnis und haben in der AfD absolut nichts zu suchen“, erklärte Meuthen. Der Bundesvorstand werde sich zu Beginn der kommenden Woche mit der Angelegenheit befassen.
Am 20. Juli 1944 hatten Offiziere um Oberst Stauffenberg versucht, mit einem Attentat auf Hitler die nationalsozialistische Gewaltherrschaft zu beenden. Nach dem Scheitern des Umsturzversuchs wurden Stauffenberg und einige seiner Mitverschwörer noch in derselben Nacht hingerichtet.
Steinke hatte Stauffenberg in einem Facebook-Eintrag als „Verräter“ und „Feigling“ bezeichnet, wie die „Welt“ am Donnerstag unter Berufung auf einen Screenshot des Eintrags berichtete. Steinke schrieb demnach: „Stauffenberg war ein Verräter“, das gescheiterte Attentat vom 20. Juli 1944 sei „der beschämende Versuch eines Feiglings“ gewesen, „die eigene Haut vor dem kommenden Sieger zu retten“.
Steinke bestätigte auf Anfrage der Zeitung, „den Text selbst verfasst und auch selbst auf meiner privaten, nicht öffentlich einsehbaren Facebookseite gepostet“ zu haben.
In einer Erklärung der AfD hieß es, der Bundesvorstand, der AfD-Landesvorstand Niedersachsen und der Bundesvorstand der Jungen Alternative hätten die Aussagen mit „größtem Befremden“ zur Kenntnis genommen. Diese Meinung sei „in all ihrer Absurdität“ weder die Meinung des Landesvorstandes der AfD-Niedersachsen, noch die der AfD insgesamt, erklärte die niedersächsische AfD-Landesvorsitzende Dana Guth.
„Man muss die Person Stauffenberg nicht auf ein Podest stellen“, teilte der JA-Bundesvorsitzende Damian Lohr mit. „Aber wer die völlig anwidernde Behauptung aufstellt, Stauffenberg wäre ein Feind und Verräter des deutschen Volkes, der hat in der AfD und der Jugendorganisation der Partei definitiv nichts verloren.“ (afp)

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