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Glaubwürdigkeitsproblem

Nach Baerbock: Auch Cem Özdemir meldet Nebeneinkünfte in Höhe von 20.500 Euro nach

Erst korrigiert Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock gegenüber der Bundestagsverwaltung nachträglich Angaben zu ihrem Einkommen. Nun zieht ein prominenter Parteikollege nach.

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Der frühere Grünen-Chef Cem Özdemir.

Foto: Britta Pedersen/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Nach Grünen-Chefin Annalena Baerbock hat auch der frühere Parteichef Cem Özdemir dem Bundestag Sonderzahlungen nachgemeldet.
Özdemir habe im Mai Weihnachtsgeld für die Jahre 2014 bis 2017 in Höhe von insgesamt 20.580,11 Euro nachgemeldet, nachdem ihm und seinen Mitarbeitern aufgefallen sei, dass dies versehentlich noch nicht erfolgt sei, teilte sein Büro am Donnerstagabend mit. Er sei dazu nicht von der Bundestagsverwaltung aufgefordert worden.
„Die Sonderzahlungen hat er, wie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bundesgeschäftsstelle, in seinem Job als Vorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen erhalten und selbstverständlich ordnungsgemäß versteuert“, teilte sein Büro mit. „Darüber hinaus hat es keine weiteren Sonderzahlungen durch die Partei gegeben.“ Der heutige 55-Jährige war von 2008 bis 2018 Parteichef der Grünen.

Baerbock räumt Fehler bei Nebeneinkünften ein

Annalena Baerbock hat in der Debatte um zu spät gemeldete Nebeneinkünfte Fehler eingeräumt. „Das war ein blödes Versäumnis“, sagte sie dem „Handelsblatt“. „Und klar, ich habe mich darüber selbst wahrscheinlich am meisten geärgert. Als es mir bewusst wurde, habe ich es sofort nachgemeldet.“
Die Grünen-Abgeordnete Katharina Dröge mahnte, alle demokratischen Parteien stünden in der Verantwortung, im Wahlkampf „fair und mit Anstand“ miteinander umzugehen. „Die CSU scheint diesen Pfad aber zu verlassen und lieber in Trump-Manier handeln zu wollen“, sagte Dröge dem „Handelsblatt“. Das Niveau einiger CSU-Politiker beim Nachrichtendienst Twitter sei „teilweise vollkommen unterirdisch“.

Glaubwürdigkeitsproblem für die Grünen

Nach Einschätzung des Berliner Politikwissenschaftlers Oskar Niedermayer könnten die Diskussionen um Baerbock zu einer Belastung für ihren Wahlkampf werden. „Da die Grünen durch den Hype um Baerbock selbst einen personenzentrierten Wahlkampf führen, bleiben die Debatten um ihre Person natürlich nicht ohne jegliche negative Folgen“, sagte Niedermayer dem „Handelsblatt“.
Gleichwohl gehöre Gegenwind vom politischen Gegner zum Wahlkampf dazu – und solange die Kritik nicht beleidigend werde, müsse eine Kanzlerkandidatin das aushalten.
Beim Thema Nebeneinkünfte sieht Niedermayer ein Glaubwürdigkeitsproblem für die Grünen.
„Wenn man andere für ihre Nebeneinkünfte kritisiert und selbst welche in nicht unbeträchtlicher Höhe einstreicht und dann auch noch die notwendige fristgerechte Meldung an die Bundestagsverwaltung `versehentlich` versäumt, darf man sich gerade als Partei mit so hohen Ansprüchen an Transparenz und moralischer Integrität wie die Grünen über Kritik nicht wundern“, sagte er. (dpa/dts)

Kommentare

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Ericvor 4 Jahren

Armer Cem ... das ist ja echt doof!

Giervor 4 Jahren

Na ja, mal läßt sich Cem Özdemir ein besonders zinsgünstiges 80.000-Mark-Darlehen vom Lobbyisten Moritz Hunzinger geben, mal eine Eintrittskarte für ein Fußballspiel um € 119,- (statt 615,-) von Eventmanager Manfred Schmidt, mal verwendet er dienstlich erworbene Bonusmeilen für private Flüge, mal läßt er sich versehentlich neben seiner Hanfplanze filmen - und jetzt ist ihm aufgefallen, dass er über 20.000 Euro Sonderzahlungen nicht gemeldet hat.

Wahrscheinlich ärgert sich Cem Özdemir selbst am meisten über diese Dinge.

Sind ja nur blöde Versäumnisse, die können schließlich jedem passieren.

„Das war ein blödes Versäumnis. Ich habe mich darüber selbst wahrscheinlich am meisten geärgert. “ - Annalena Baerbock (GRÜNE) am 20.05.2021

Karl Ranseiervor 4 Jahren

.... und ich Dummerle warte täglich auf Geldeingänge, damit ich sie melden kann! .....aber da kommt leider nichts.

Giervor 4 Jahren

Egal, der gute Wille zählt.

CoFravor 4 Jahren

Deutsche Bürger mit den Worten "Halten Sie bitte die Fresse, Sie sind hier in Deutschland" maßregeln - aber das Geld der deutschen Bürger säckeweise einstreichen und dann auch noch "vergesslich" werden.

Tausende Euro - die sollten doch reichen für eine Großpackung Tai Ginseng um dem Gedächtnis all dieser Verbotsapostel auf die Sprünge zu helfen!

Karl Ranseiervor 4 Jahren

Tja, gegen das Vergessen kann den Grünen evtl." Buerlecithin -Forte" helfen, .....aber 1 Liter täglich pro Person müssten es schon sein...!! sonst wird das nichts.