Mutmaßliche RAF-Terroristin Klette meldet sich aus Untersuchungshaft zu Wort

Daniela Klette weist die erhobenen Mordvorwürfe zurück und kritisiert die Ermittlungen als politisch motiviert.
Titelbild
Daniela Klette soll unter anderem an einem gescheiterten Anschlag auf ein Gebäude der Deutschen Bank im Jahr 1990, einem Schusswaffenanschlag auf die US-Botschaft in Bonn 1991 und einem Sprengstoffanschlag auf einen Gefängnisneubau 1993 beteiligt gewesen sein. (Symbolbild)Foto: Rattankun Thongbun/iStock
Epoch Times15. August 2024

Die mutmaßliche frühere RAF-Terroristin Daniela Klette hat sich erstmals aus der Untersuchungshaft zu Wort gemeldet. In einem Statement, dass sie der „Süddeutschen Zeitung“ nach deren Angaben vom Donnerstag über ihre Anwälte zukommen ließ, bestreitet sie, Mordversuche begangen zu haben. Der Staat setze auf „Eskalation und Denunziation“.

Klette war Ende Februar in Berlin gefasst worden. Die Behörden hatten zuvor jahrzehntelang nach ihr und den gemeinsam mit ihr untergetauchten beiden RAF-Terroristen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub gesucht. Garweg und Staub befinden sich weiterhin auf der Flucht.

Die drei sollen zur ehemaligen Kommandoebene der RAF gehört haben und an Anschlägen beteiligt gewesen sein. Die linksextremistische Rote Armee Fraktion (RAF) war von Anfang der 70er Jahre bis Anfang der 90er Jahre aktiv. Der Gruppierung werden mehr als 30 Morde zugeschrieben. 1998 erklärt sich die RAF nach Jahren der Inaktivität für aufgelöst. Klette, Garweg und Staub tauchten unter.

Verdächtigt für Mord und bewaffnete Raubüberfälle

Die Staatsanwaltschaft im niedersächsischen Verden und das Landeskriminalamt verdächtigen sie unter anderem des versuchten Mordes. Sie soll demnach zusammen mit Garweg und Staub zwischen 1999 und 2016 mehrere bewaffnete Raubüberfälle auf Geldtransporter und Supermärkte vor allem in Norddeutschland begangen haben, um ihr Leben im Untergrund zu finanzieren.

„Sie behaupten, wir wären bereit gewesen für Geldbeschaffung, fürs Überleben in der Illegalität, Menschen zu töten“, erklärte Klette in ihrem Statement gegenüber der Zeitung. „Für Menschen aus der Geschichte der revolutionären Linken in der BRD wäre dies niemals in Frage gekommen“, hieß es demnach weiter.

Klette beschuldigte die Staatsanwaltschaft, eine Geschichte zu konstruieren. Nach Staub und Garweg werde weiter „mit maßlosem Aufwand und begleitet von dreister Medienhetze“ gefahndet, kritisierte sie.

Nach ihrer Festnahme im Februar war Klette zusätzlich ein schon seit 2018 bestehender Haftbefehl der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe eröffnet worden, unter anderem wegen des Vorwurfs zweier versuchter Morde.

Sie soll an einem gescheiterten Anschlag auf ein Gebäude der Deutschen Bank im hessischen Eschborn im Jahr 1990, einem Schusswaffenanschlag auf die US-Botschaft in Bonn 1991 und einem Sprengstoffanschlag auf einen Gefängnisneubau im hessischen Weiterstadt 1993 beteiligt gewesen sein. Klette sitzt in Untersuchungshaft in Vechta. (afp/red)



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