„Mit mir wird es eine Brandmauer zur AfD geben“

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Friedrich Merz.Foto: Maja Hitij/Getty Images
Epoch Times23. Dezember 2021

Der designierte CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hat angekündigt, eine Kooperation mit der AfD unter allen Umständen zu verhindern. „Mit mir wird es eine Brandmauer zur AfD geben“, sagte er dem „Spiegel“. Die Landesverbände, vor allem im Osten, bekämen eine klare Ansage: „Wenn irgendjemand von uns die Hand hebt, um mit der AfD zusammenzuarbeiten, dann steht am nächsten Tag ein Parteiausschlussverfahren an.“

Merz sagte: „Wir sind nicht die XYZ-Partei, die mit jedem kann. Wir sind die CDU.“ Er werde im Verhältnis zur AfD von Anfang an „sehr konsequent sein“. Franz-Josef Strauß habe mal gesagt, dass eine Jacke, die man einmal falsch zuknöpfe, sich oben nicht mehr korrigieren ließe. „Da hatte er recht.“

Merz sprach auch über seinen Ruf als Hardliner: Er wundere sich über manche Zuschreibungen, sagte der Christdemokrat dem Nachrichtenmagazin. „Mein öffentliches Bild war immer falsch.“ Er warnte die CDU davor, von einem allzu raschen Wiederaufstieg zu träumen. „Bei uns haben viele noch nicht kapiert, was es heißt, in der Opposition zu sein.“

Merz will ein „gutes Verhältnis“ zu seinen Vorgängern

Versöhnliche Töne schlug Merz in dem Interview gegenüber der früheren Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an. „Ich würde mich freuen, wenn Angela Merkel und die CDU auch in Zukunft beieinander bleiben, an mir wird es jedenfalls nicht scheitern“, sagte er. „Ich möchte zu allen meinen lebenden vier Vorgängern ein gutes Verhältnis haben.“

Merz, der seit Jahren ein schlechtes Verhältnis zur ehemaligen Kanzlerin hat, gestand ein, Merkels Leistung in der Partei zu wenig gewürdigt zu haben. „Schauen Sie sich mal unsere Führung vor gut 20 Jahren an: Kohl, Schäuble, Rühe, Koch, Wulff, Müller. Frauen haben in der Führung damals praktisch keine Rolle gespielt“, sagte Merz weiter. Merkel sei „ein frauenpolitischer Schrittmacher“ für die CDU gewesen.

Klöckner soll Bundesschatzmeisterin der CDU werden

Merz warnte seine CDU davor, von einem allzu raschen Wiederaufstieg zu träumen. „Bei uns haben viele noch nicht kapiert, was es heißt, in der Opposition zu sein“, sagte er.

Der früheren Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) soll unter Merz eine wichtige Rolle im Parteiapparat zukommen: Auf dem Parteitag im Januar solle sie zur Bundesschatzmeisterin der CDU gewählt werden, hieß es aus Parteikreisen gegenüber AFP. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet. Der bisherige CDU-Schatzmeister Philipp Murmann kandidiert nicht wieder.

Merz hatte sich vergangene Woche bei einem CDU-Mitgliederentscheid über den Parteivorsitz durchgesetzt. Er soll auf einem Parteitag am 21. und 22. Januar offiziell zum Nachfolger von Armin Laschet bestimmt werden. (dts/afp/oz)



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