Ministerin besucht Moorbrand-Region – Leyen entschuldigt sich bei Bürgern

Ursula von der Leyen hat sich bei einem Vor-Ort-Besuch wegen des Moorbrandes im Emsland nochmals persönlich bei den Bürgern entschuldigt.
Titelbild
Ursula von der LeyenFoto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times22. September 2018

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat sich im Emsland ein Bild von der Lage in dem Moorbrand-Gebiet verschafft und um Entschuldigung für Fehler der Bundeswehr gebeten. „Wir haben hier wirklich eine Scharte auszuwetzen“, sagte sie am Samstag im Gespräch mit Bürgern und Helfern in der Ortsmitte von Stavern bei Meppen.

Den Ortschaften Groß Stavern und Klein Stavern mit rund 1100 Einwohnern drohte am Freitag zunächst eine Evakuierung. Es bestand die Sorge, dass der Wind Glutnester von der Bundeswehr-Moorfläche in einen benachbarten Wald tragen könnte. Dazu wurden vorsorglich weitere Feuerwehrkräfte aus dem Ammerland, Verden und Oldenburg sowie zusätzliche Einsatzkräfte der Polizei in den Ort gebracht.

Am Samstag entschuldigte sich von der Leyen für die Unannehmlichkeiten, die die Bundeswehr den Anwohnern des Geländes nahe Meppen verursacht habe. Der Moorbrand war vor mehr als zwei Wochen auf dem Übungsgelände der Streitkräfte ausgebrochen, als von einem Hubschrauber aus Raketen abgefeuert wurden. Nach Bundeswehrangaben hat der Brand zwischenzeitlich eine 800 Hektar große Fläche erfasst.

Der Landkreis Emsland hatte am Freitag wegen des Moorbrandes Katastrophenalarm ausgerufen. Am Samstag teilte der Kreis mit, Messungen mit mobilen Stationen hätten ergeben, dass „keine akute Gesundheitsgefährdung“ durch die Rauchentwicklung vor Ort bestehe. „Natürlich gibt es nach wie vor Geruchsbelästigungen, und auch die emotionale Belastung für die Anwohner vor Ort ist weiter hoch. Aber eine Grenzwertüberschreitung wurde nicht ermittelt“, betonte Landrat Reinhard Winter.

Auch ein mobiler Einsatzwagen des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) war wegen des Moorbrandes im Einsatz. Experten können darin genommene Proben direkt vor Ort auf giftige Brandrückstände analysieren.

Die Bundeswehr wollte den schwelenden Brand am Samstag mit Transportflugzeugen und Tornado-Jets bekämpfen. Die Tornados sollten ab dem Nachmittag zum Einsatz kommen, sagte Oberst Thomas Groeters bei einer Lagebesprechung vor Ort. Die Jets könnten Fotos und Wärmebildaufnahmen des Moorgebietes machen, um Glutnester im Boden zu sichten, die sonst nur schwer zu entdecken sind, berichteten „Neue Osnabrücker Zeitung“ und Ostfriesen-Zeitung“. Vorher flog die Luftwaffe mit Hubschraubern Löscheinsätze über dem Gebiet.

Der Fall beschäftigt mittlerweile auch die Justiz: Die Staatsanwaltschaft Osnabrück ermittelt wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Brandstiftung gegen Unbekannt. (dpa)



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