Merkel verteidigt Warnung vor zu schnellen Lockerungen
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat ihre Warnungen vor zu schnellen und zu starken Lockerungen der Einschränkungen des öffentlichen Lebens verteidigt. Es gehe ihr nicht darum, eine Debatte über Lockerungen zu unterbinden, daran beteilige sie sich auch selbst, sagte Merkel am Dienstag vor der Unionsfraktion nach Angaben von Sitzungsteilnehmern. „Die Lockerungen dürfen aber nicht zu einem Hochschnellen der Infektionszahlen führen.“
„Jetzt ist ein ganz sensibler Moment“, sagte Merkel demnach. Sie äußerte sich insbesondere besorgt wegen „zu voller Fußgängerzonen“. Es sei eine „große Aufgabe“ für Parlament und Bundesregierung, der Bevölkerung den Sinn der Maßnahmen klar zu machen. Die Kanzlerin lobte aber auch, die Menschen hätten bisher „großes Verantwortungsbewusstsein gezeigt“.
Zur Frage einer Pflicht zum Tragen von Mund-Nasen-Masken, wie sie immer mehr Bundesländer und Kommunen beschließen oder schon eingeführt haben, sagte die Kanzlerin den Angaben zufolge, entscheidend sei, dass diese „richtig gehandhabt werden“. Worauf es ankomme, bleibe der Abstand zwischen den Menschen. Die nun wieder geöffneten Geschäfte müssten es schaffen, den Abstand zu gewährleisten.
Merkel hatte im CDU-Präsidium nach Angaben aus Parteikreisen am Montag vor „Öffnungsdiskussionsorgien“ gewarnt. Ihr war daraufhin teilweise vorgeworfen worden, die Debatte über eine mögliche Lockerung der Einschränkungen abwürgen zu wollen. (afp)
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