Merkel kritisiert „nationales Scheuklappendenken“ und warnt vor Gefahr für den Frieden in Europa
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in Paris vor Gefahren für den Frieden in Europa gewarnt.

Angela Merkel und Emmanuel Macron. 11. November 2018.
Foto: Getty Images
Bei den Gedenkfeiern anlässlich des 100. Jahrestages des Endes des Ersten Weltkriegs hat Bundeskanzlerin Angela Merkel zu mehr Friedensbemühungen gemahnt.
„Wir schauen heute 100 Jahre später zurück auf diesen Krieg und gedenken der Opfer“, sagte Merkel am Sonntagnachmittag in ihrer Eröffnungsrede zum ersten Pariser Friedensforum. „Dabei können wir aber nicht stehen bleiben.“
Man müsse sich fragen, was dies für die heutige Zeit bedeute. Der Frieden, den man heute habe, sei „keinesfalls selbstverständlich“, so Merkel. Die Bundeskanzlerin kritisierte „nationales Scheuklappendenken“.
Man könne globalen Problemen nicht mit nationalen Lösungen begegnen. Das europäische Friedensprojekt dürfte nicht infrage gestellt werden, fügte Merkel hinzu. Die Kanzlerin machte deutlich, dass Friedensarbeit „vielfältig“ sei. Sie freue sich, dass aus dem 100. Jahrestag des Waffenstillstands ein Prozess für mehr Frieden werde, so Merkel.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte zu den Feierlichkeiten am Sonntag rund 60 Staats- und Regierungschefs eingeladen. Neben Merkel waren unter anderem auch US-Präsident Donald Trump, der russische Präsident Wladimir Putin sowie der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bei der Zeremonie am Sonntagmittag anwesend.
Bereits am Samstag hatten Merkel und Macron in der Nähe der der französischen Stadt Compiègne an Gedenkfeiern teilgenommen. Unter anderem enthüllten sie dabei zwei Gedenktafeln.
Durch den Ersten Weltkrieg hatten zwischen 1914 und 1918 etwa 17 Millionen Menschen ihr Leben verloren. Die Kampfhandlungen waren am 11. November 1918 durch den zwischen dem Deutschen Reich und den beiden Westmächten Frankreich und Großbritannien geschlossenen Waffenstillstand von Compiègne beendet worden. (dts)
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