Merkel erinnert an SED-Opfer und ruft zu Demokratie und Freiheit auf
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zum 30. Jahrestag des Mauerfalls dazu aufgerufen, sich für Freiheit und Demokratie einzusetzen.
„Die Werte, auf sich die EU gründet, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit, die Wahrung der Menschenrechte, sie sind alles andere als selbstverständlich“, sagte Merkel am Samstag in der Kapelle der Versöhnung in Berlin. Sie müssten „immer wieder neu gelebt und verteidigt“ werden
Zudem rief Merkel auf, Hass, Rassismus und Antisemitismus entschlossen entgegenzutreten. Sie forderte die Menschen bei den zentralen Feierlichkeiten in Berlin auf, sich nicht entmutigen zu lassen. „Keine Mauer, die Menschen ausgrenzt und Freiheit begrenzt, ist so hoch oder so breit, dass sie nicht doch durchbrochen werden kann“, sagte Merkel.
Der Beitrag des Einzelnen möge klein erscheinen, doch „die Freiheit ist wie das Meer: die einzelnen Wogen vermögen nicht viel, aber die Kraft der Brandung ist unwiderstehlich“, zitierte Merkel den verstorbenen tschechischen Ex-Präsidenten und früheren Dissidenten Vaclav Havel.
Gedenken an SED-Opfer
30 Jahre nach dem Mauerfall hat Bundeskanzlerin Angela Merkel auch an die Opfer der Mauer erinnert.
„Zu viele Menschen wurden Opfer der SED-Diktatur. Wir werden sie nicht vergessen. Ich erinnere an die Menschen, die an dieser Mauer getötet wurden, weil sie die Freiheit suchten. Ich erinnere auch an die 75.000 Menschen, die wegen Republikflucht inhaftiert waren, ich erinnere an die Menschen, die Repressionen erlitten, weil Angehörige von ihnen geflohen waren. Ich erinnere an die Menschen, die überwacht und denunziert wurden. Ich erinnere an die Menschen, die unterdrückt wurden und ihre Träume und Hoffnungen begraben mussten, weil sie sich staatlicher Willkür nicht beugen wollten“, sagte sie am Samstag in Berlin bei der zentralen Veranstaltung an der Mauer-Gedenkstätte.
Gleichzeitig rief die Bundeskanzlerin die Ereignisse des Pogroms am 9. November 1938 in Erinnerung. „Am heutigen Tag gedenken wir auch der Opfer der Novemberpogrome im Jahr 1938. Wir erinnern an die Verbrechen, die in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 an den jüdischen Menschen in Deutschland begangen wurden. Was darauf folgte, war das Menschheitsverbrechen des Zivilisationsbruchs der Schoah.“
Die DDR-Staatsführung hatte noch am 7. Oktober 1989 den 40. Jahrestag der Gründung der DDR mit großem Pomp, Reden und Paraden gefeiert. Kurze Zeit später räumte der langjährige Staatsratsvorsitzende Erich Honecker seinen Posten für seinen politischen Ziehsohn Egon Krenz. Doch auch dieser konnte das Ruder nicht mehr herumreißen, zu groß war die Sehnsucht vieler DDR-Bürger nach Veränderung. Das DDR-Regime war machtlos angesichts der stetig anwachsenden Demonstrationen mit Zehntausenden unzufriedenen Bürgern.
Mit dem Mauerfall am 9. November und der Parlamentswahl im darauffolgenden März war das Ende der Deutschen Demokratischen Republik besiegelt.
Geduld bei Ost-West-Angleichung
Bezüglich der Wiedervereinigung führte Merkel an, dass diese deutlich mehr Zeit in Anspruch nehme als ursprünglich erhofft.
„Bei manchem, von dem man gedacht hat, dass es sich zwischen Ost und West angleichen würde, sieht man heute, dass es doch eher ein halbes Jahrhundert oder länger dauert“, sagte Merkel der „Süddeutschen Zeitung“.
Und sie warb um Geduld. „Auch die Mühen der Freiheit, alles entscheiden zu müssen, müssen gelernt werden“, sagte sie. „Das Leben in der DDR war manchmal auf eine bestimmte Art fast bequem, weil man manche Dinge gar nicht beeinflussen konnte.“ (dpa/afp/reuters/sua)
Buchempfehlung des Verlags der Epoch Times
Das sozialistische System in Osteuropa war voll und ganz ein Produkt der Sowjetunion. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde auf der Konferenz von Jalta die Aufteilung der Macht beschlossen, wodurch Osteuropa in die Hände der Sowjetunion gelangte.
Im östlichen Teil Deutschlands übernahm die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) die Macht mit dem erklärten Staatsziel, einen Sozialismus nach sowjetischem Vorbild aufzubauen. In den ersten Jahren nach 1945 herrschte die Macht der Gewehre, über Nacht wurden beliebig Menschen abgeholt und deportiert. Die SED sicherte ihre Parteidiktatur und Alleinherrschaft später durch die Gründung des Ministeriums für Staatssicherheit (Stasi) im Jahr 1950 ab.
Mit dem Zusammenbruch des Ostblocks und der Sowjetunion wurde der Kommunismus nach und nach schwächer – nach außen hin. Er hat sich nicht aufgelöst. Ganz im Gegenteil. Durch Subversion und andere Methoden hat er ganz subtil die Gesellschaft durchdrungen und tatsächlich sein Ziel erreicht: Die moralischen Werte der Menschen und ihre Kultur zu zerstören und kommunistische und sozialistische Ideologien verbreiten. Darum geht es in diesem dreibändigen Buch.
ISBN Band 1: 978-3-9810462-1-2, Band 2: 978-3-9810462-2-9, Band 3: 978-3-9810462-3-6. Einzeln kostet jeder Band 19,90 Euro (zzgl. 2,70 Euro Versandkosten), alle drei Bände gemeinsam sind im Moment noch zum Sonderpreis von 45,00 Euro (zzgl. 5,50 Euro Versandkosten) zu erwerben. Das Buch hat insgesamt 1008 Seiten und über 1200 Stichworte im Indexverzeichnis.
Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder – falls vergriffen – direkt beim Verlag der Epoch Times Phone: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion