Kämpfer des IS
Mehrjährige Haft in Stuttgart wegen IS-Mitgliedschaft und Erpressung von Journalisten
Das Oberlandesgericht Stuttgart hat einen 36 Jahre alten Syrer wegen IS-Mitgliedschaft und Erpressung eines Journalisten in Syrien zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Das Gericht verhängte gegen den Beschuldigten nach Angaben vom Dienstag fünf Jahre und acht Monate Haft.

Das Eingangsschild des Oberlandesgerichts Stuttgart in Stuttgart-Stammheim.
Foto: Bernd Weißbrod/dpa
Dem Urteil zufolge gehörte der Angeklagte von 2012 bis 2016 in Syrien zunächst der ausländischen terroristischen Vereinigung Katibat Abu Bakr al-Siddik und später der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) an.
Bei der Katibat Abu Bakr al-Siddiq handelt es sich demnach um eine von ehemaligen Angehörigen der syrischen Armee gegründete Gruppierung, welche die Beseitigung der syrischen Regierung anstrebte.
Kämpfer des IS
Der Angeklagte war demnach als Kämpfer und Scharfschütze in der Gruppierung aktiv und beteiligte sich an mindestens vier Gefechten um einen Militärflughafen. Anschließend schloss er sich dem IS an, für den er unter anderem Gas verkaufte und der extremistischen Vereinigung damit Einnahmen verschaffte.
Zudem stand er dem IS als potenzieller Kämpfer zur Verfügung. In einem weiteren Fall war der Angeklagte dem OLG zufolge 2014 daran beteiligt, von einem inhaftierten Journalisten die Herausgabe seines Laptops und weiterer Geräte zu erzwingen.
Im Jahr 2017 floh der Angeklagte mit einem gefälschten Ausweis in die Türkei und reiste im Oktober 2022 in die Bundesrepublik ein. Er wurde im April vergangenen Jahres festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. (afp/red)
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