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AfD legt zu

Mehrheit der Bürger rechnet 2024 mit einem AfD-Ministerpräsidenten

In Kommunen hat die AfD in Ostdeutschland bereits Wahlen gewonnen. Kann sie 2024 auch auf Landesebene an die Macht kommen? Einer Umfrage zufolge halten viele Deutsche das für denkbar.

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In Sachsen, Thüringen und Brandenburg liegt die AfD in Umfragen mit Blick auf die anstehenden Landtagswahlen teils deutlich vorne.

Foto: Carsten Koall/dpa

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Lesedauer: 5 Min.

Die Mehrheit der Deutschen rechnet damit, dass die AfD bei mindestens einer der drei Landtagswahlen in Ostdeutschland in diesem Jahr die absolute Mehrheit erreicht und damit auch den Ministerpräsidenten stellen kann.

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Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag von dpa halten 53 Prozent ein solches Szenario für wahrscheinlich und nur 32 Prozent für unwahrscheinlich. In Ostdeutschland rechnen sogar 58 Prozent damit, dass die AfD in einem der drei Länder an die Macht kommt und den Regierungschef stellen wird.

Wahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg

Im September werden in Sachsen, Thüringen und Brandenburg neue Landtage gewählt. In allen drei Ländern liegt die AfD in Umfragen teils deutlich vorne.
Die Ampel-Parteien kommen in Sachsen aktuell zusammen auf 11 Prozent, wie eine Civey-Umfrage im Auftrag der „Sächsischen Zeitung“ ergab. Weder die SPD noch die FDP würden es in den Landtag schaffen. An der Spitze liegt die AfD mit 37 Prozent und damit 4 Prozentpunkte vor der CDU mit 33 Prozent. Weit abgeschlagen folgen alle anderen Parteien im einstelligen Bereich: Linke (8 Prozent), Grüne (7 Prozent), SPD (3 Prozent), Freie Wähler (3 Prozent), FDP (1 Prozent) und die Sonstigen Parteien (8 Prozent). Gewählt wird in Sachsen am 1. September.
In Sachsen ist mit Michael Kretschmer ein CDU-Politiker Regierungschef, der mit Grünen und SPD zusammen regiert. In Brandenburg stellt derzeit mit Dietmar Woidke die SPD den Ministerpräsidenten einer Koalition mit CDU und Grünen. In Thüringen führt Bodo Ramelow von der Linken eine Koalition mit SPD und Grünen.
Eine Koalition mit der AfD schließen alle anderen in den drei Landtagen vertretenen Parteien derzeit aus. Die AfD könnte daher nach jetzigem Stand nur den Regierungschef stellen, wenn sie die absolute Mehrheit der Sitze im Parlament erhält.

42 Prozent glauben nicht, dass „Brandmauer“ hält

42 Prozent der Befragten glauben nicht, dass die CDU/CSU ihr Versprechen halten wird, auf Landes- und Bundesebene nicht mit der AfD zusammenzuarbeiten. Nur 36 Prozent sind der Meinung, dass diese sogenannte „Brandmauer“ halten wird.
Auf kommunaler Ebene ist die AfD bereits in Verantwortung. Im vergangenen Jahr wurde in Sachsen-Anhalt erstmals ein AfD-Politiker zum hauptamtlichen Bürgermeister gewählt. Mitte Dezember gewann ein Kandidat, der für die AfD antrat, im sächsischen Pirna eine Oberbürgermeisterwahl. Zudem stellt die AfD seit etwa einem halben Jahr den Landrat im südthüringischen Landkreis Sonneberg.

Europawahl: Mehrheit sieht AfD nicht als stärkste Partei

Am 9. Juni finden in allen fünf ostdeutschen Bundesländern außer Berlin Kommunalwahlen statt. Gleichzeitig wird das Europaparlament gewählt. Das ist die erste bundesweite Abstimmung seit der Bundestagswahl 2021 und damit ein Gradmesser für die Stimmung im Land.
Dass die AfD dabei stärkste Kraft wird, halten nur 28 Prozent der Befragten für wahrscheinlich und 57 Prozent für unwahrscheinlich. 56 Prozent trauen der CDU/CSU am ehesten Platz eins bei dieser Wahl zu, 20 Prozent der SPD und 11 Prozent den Grünen.
Mit Blick auf die nächste Bundestagswahl, die nach derzeitigem Stand im Herbst 2025 ist, sieht das Bild ähnlich aus. 27 Prozent halten es zwar für wahrscheinlich, dass die AfD stärkste Partei wird. 56 Prozent erachten das aber als unrealistisch.
59 Prozent erwarten einen Wahlsieg der CDU/CSU. Dagegen glauben nur 16 Prozent, dass die SPD mit Kanzler Olaf Scholz wieder stärkste Partei wird. Den Grünen trauen das nur 9 Prozent zu.
Die Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der zwischen dem 15. und 19. Dezember 2023 bundesweit 2092 Befragte teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. (dpa/red)

Kommentare

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Kahl Wolfgangvor einem Jahr

Die Briefwahl war einst gedacht für diejenigen Bürger, die aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage waren, zum Wahllokal zu gehen. Inzwischen wurde aus der Briefwahl eine Bequemlichkeitswahl. Zu viele

kriegen am Wahltag den A.... nicht hoch und schicken ihre Wahl per Post ab. Wobei eine Briefwahl nie und nimmer gesichert geheim ist. Dazu kommt, daß Briefwahlen vielfach manipulierbarer sind als Wahlzettel im

Wahllokal. Ich denke da blos an ältere Menschen in Altenheimen, wo das Wahlgeheimnis der Insassen

mehr als fraglich ist. Daher mein Vorschlag: Briefwahlverbot. Die sich darüber aufregen werden, sind

diejenigen, die sich durch diese Briefwahl Vorteile versprechen. Beispiele gefällig?

Wolfgang Pressvor einem Jahr

Über den Bundesrat hätte die AfD dann schon mal Einfluss auf Teile der Bundespolitik. Und das wäre gut für das Land.

Charlotte Höllingvor einem Jahr

Ich wäre dafür, die CDU/SPD/FDP/Linke/Grünen-Wähler zu befragen, ob sie etwas gegen eine Koalition ihrer Partei mit der AfD haben. Wir hören und lesen immer nur die Stellungnahmen der Politiker selbst.