Meeting abgelehnt – BND fürchtete bei Marsalek-Treffen in Moskau Falle

Titelbild
BKA fahndet nach Ex-Vorstand Marsalek.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times15. April 2022

Aus Angst vor einer Falle hat der Bundesnachrichtendienst (BND) ein angebliches Angebot ausgeschlagen, mit dem Ex-Wirecard-Manager Jan Marsalek zu sprechen. Das berichtet der „Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe. Anfang 2021 wandte sich ein Mann an einen BND-Vertreter in Moskau und behauptete, ein Treffen mit dem Untergetauchten arrangieren zu können.

Wie der BND herausfand, hatte der vermeintliche Informant Verbindungen zum russischen Geheimdienst FSB, der offiziell wissen ließ, Marsalek befinde sich gar nicht in Russland. Nach Rücksprache mit seiner Berliner Zentrale lehnte der BND das Angebot ab, auch das Kanzleramt war informiert.

Verdächtig erschien, dass sich der Hinweisgeber an den BND und nicht an die Strafverfolgungsbehörden gewandt hatte, die auf Marsalek eine hohe Belohnung ausgesetzt haben. In Berlin befürchtete man, die deutschen Agenten könnten in eine verfängliche Situation gelockt werden, um sie vorzuführen.

Selbst wenn Marsalek zu einem Treffen erschienen wäre, hätten „Kompromate“ erstellt werden können: Ein Foto, das den Ex-Wirecard-Manager mit BND-Vertretern zeigt, hätte etwa missbraucht werden können, um der Bundesregierung heimliche Kontakte zu einem Geflüchteten anzudichten.

Kürzlich hat der BND sowohl Bundestag als auch Münchner Staatsanwaltschaft über den Vorgang informiert. Die Behörde ermittelt gegen Marsalek wegen Betrugs in Milliardenhöhe. (dts/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion