Mecklenburg-Vorpommern verbietet öffentlichen Alkoholausschank und verstärkt Grenzkontrollen

An der Landesgrenze zu Schleswig-Holstein kontrolliert die Polizei von Mecklenburg-Vorpommern Einreisende.
Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/dpa
Aufgrund der Corona-Pandemie verbietet Mecklenburg-Vorpommern ab sofort den Ausschank von alkoholischen Getränken wie etwa Glühwein in der Öffentlichkeit.
Außerdem sollen die Landkreise Bereiche festlegen, an denen eine Mund-Nasen-Schutz-Pflicht bestehen, wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstag vor Journalisten in Schwerin sagte.
Zu den neuen Regeln gehört auch, dass Bewohner von Alten- und Pflegeheimen nur noch von einem Menschen pro Tag besucht werden dürfen.
Die Kindergärten und Schulen sollen in Mecklenburg-Vorpommern nach den Weihnachtsferien in Betrieb bleiben. Allerdings sollen die Schüler ab der siebten Klasse eine Woche lang online beschult werden, wie Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) sagte.
Verstärkte Kontrollen an Innen- und Außengrenzen
Innenminister Torsten Renz (CDU) kündigte verstärkte Kontrollen der Polizei an den Innen- und Außengrenzen Mecklenburg-Vorpommerns und auch in den Einkaufszentren des Landes an. Damit will er dem Verbot der touristischen Einreisen sowie dem Einhalt der Corona-Regeln während der Weihnachtseinkäufe Nachdruck verleihen.
Laut Schwesig will die Landesregierung am kommenden Dienstag mit Gemeinden und Verbänden beraten, ob die Corona-Regeln über die Feiertage weiter verschärft werden und dies, obwohl Mecklenburg-Vorpommern einen niedrigen 7-Tage-Inzidenzwert von 51,9 aufweist. Für Schwesig sei die Lage ernst.
Sieht man sich konkret die Zahlen an, ergibt sich eine überschaubare Corona-Lage. Insgesamt gab es in dem Bundesland mit 1,6 Millionen Einwohnern und seinen 23.300 Quadratkilometern (fünftgrößtes Bundesland) 812 positive Testergebnisse in den letzten sieben Tagen (Quelle: RKI).
Seit Ausbruch der weltweiten Corona-Pandemie sollen in dem nordöstlichsten Bundesland Deutschlands, laut RKI, 75 Menschen mit oder an dem neuartigen Coronavirus verstorben sein (4,7 Todesfälle auf 100.000 Einwohner). Laut DIVI sind aktuell in Mecklenburg-Vorpommern 44 Menschen aufgrund von Covid-19 auf Intensivstationen in Behandlung.
Schwesig: Sehe Entwicklung mit Sorge
Die zweite Infektionswelle werde „massiv reingedrückt“ unter anderem aus Polen und Tschechien. „Ich sehe die Entwicklung in ganz Deutschland mit Sorge“, sagte Schwesig.
Sie sei überrascht, dass Bayern erst jetzt den Grenzverkehr einschränke. Die anderen Bundesländer hätten bereits früher handeln müssen, sagte die Ministerpräsidentin. (afp/er)
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