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Impfdosen bleiben "massenhaft" liegen

„Maßlos traurig“ über niedrige Impfquote: Schäuble fordert Einschränkungen nur noch für Impf-Unwillige

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Wolfgang Schäuble.

Foto: Adam Berry/Getty Image

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Lesedauer: 1 Min.

Im Zuge der Diskussion um eine Impfpflicht in Deutschland fordert Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) Corona-Einschränkungen bald nur noch für Nichtgeimpfte. Die Impfpflicht-Debatte gehe „in die falsche Richtung“, sagte Schäuble im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ/Donnerstagsausgabe). Er sprach sich für eine Aufhebung von Corona-Auflagen nur für Geimpfte aus, um Impf-Unwillige zur Immunisierung zu bewegen.
Da die Gefahr der Ansteckung durch Geimpfte oder Genesene geringer ist, könnten diese Gruppen nicht dauerhaft allen Beschränkungen unterwerfen werden, die für Nichtgeimpfte gelten müssen, um die Pandemie zu bekämpfen, sagte der CDU-Politiker. „Für eine solche unterschiedliche Behandlung von Getesteten einerseits und Genesenen und Geimpften andererseits, sehe ich keine verfassungsrechtlichen Probleme, da das Risiko des Impfens nach heutigem Wissensstand extrem gering ist.“
Frankreich, wo Nichtgeimpfte nicht länger freien Zugang etwa zu Restaurants oder Kulturveranstaltungen erhalten, könne ein Vorbild für Deutschland sein. „Wir sollten durchaus schauen, wie Frankreich und andere Länder das Problem der mangelnden Impfbereitschaft angehen, welche Wege sie einschlagen“, sagte Schäuble. Ein gewisser gesellschaftlicher Druck sei aus Schäubles Sicht „nicht verkehrt“.
Der 78-Jährige zeigte sich enttäuscht über die gesunkene Impfquote in Deutschland. „Ich kann die mangelnde Impfbereitschaft nicht nachvollziehen, das macht mich maßlos traurig“, sagte er der NOZ. Darin zeige sich „die tiefe Widersprüchlichkeit“ der Gesellschaft. Zu Beginn des Jahres hätten die Menschen es nicht erwarten können, die rettende Spritze zu bekommen. „Und jetzt verzweifeln Hausärzte, weil Impfdosen massenhaft bei ihnen liegen bleiben“, sagte Schäuble. (afp)

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