LIVE aus Berlin: Regionalkonferenz der CDU-Kandidaten

Aus der letzten CDU-Regionalkonferenz: Friedrich Merz schlägt Polizisten als Disco-Türsteher vor.
Titelbild
Friedrich Merz, Annegret Kramp-Karrenbauer und Jens Spahn bei der siebten von acht CDU-Regionalkonferenzen in Bremen.Foto: Carmen Jaspersen/dpa
Epoch Times30. November 2018

Hier ein LIVESTREAM von der Regionalkonferenz in Berlin: „Demokratie erleben. Zukunft gestalten“. In der letzten Vorstellugsrunde der Kandidaten um den CDU-Vorsitz auf dem kommenden Parteitag werden Merz und Annegret Kramp-Karrenbauer die besten Chancen auf die Merkel-Nachfolge eingeräumt.

Merz erhielt in Berlin den größten Beifall nach der Vorstellungsrunde, wobei unklar blieb, ob für sein Statement zur Zusammenarbeit mit Merkel oder für seine politischen Positionen, gefolgt von Kramp-Karrenbauer und Jens Spahn, dem dritten Kandidaten.

Friedrich Merz, Kandidat für den CDU-Vorsitz, erwägt, ob Polizisten künftig den Job von Türstehern vor Diskotheken übernehmen können.

„In den Großstädten vor den Discos, vor allen an den Wochenenden, diese Türsteher-Szene, das ist der Schlüssel zur Eroberung von Stadtvierteln und zur Eroberung von kriminellen Strukturen, da fängt es an“, sagte Merz bei der letzten CDU-Regionalkonferenz vor dem Hamburger Wahlparteitag. „Da müssen wir uns die Frage stellen, ob das nicht mehr Aufgabe der allgemeinen Polizei ist, als irgendwelcher Clans, die da ihre eigenen Strukturen schaffen“, sagte der 63-jährige Politiker.

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Diese Veranstaltung ist die letzte der Regionalkonferenzen, auf denen sich Annegret Kramp-Karrenbauer, Friedrich Merz und Jens Spahn der Parteibasis vorstellen.

Am Schluss seiner Vorstellungsrede auf der achten und letzten CDU-Regionalkonferenz wurde Friedrich Merz emotional. Immer wieder werde gefragt, ob das gut gehe mit einem CDU-Chef Merz und einer Kanzlerin Angela Merkel, und rief dann in den Saal: „Natürlich geht das gut!“ Die CDU stehe in einer Koalition und sie sei vertragstreu, bekräftigte er am Freitagabend in Berlin.

Im übrigen werde auf dem Parteitag in einer Woche nicht nur ein Parteivorsitzender oder eine Parteivorsitzende gewählt, sondern der gesamte Parteivorstand. „Wir brauchen eine Mannschaft, die dasteht und die Aufgaben der Zukunft beherzt in die Hand nimmt.“

Jens Spahn gilt als abgeschlagen

Kramp-Karrenbauer gab sich bei den Konferenzen immer wieder als erfahrene Regierungschefin. Im Gegensatz zu den beiden anderen habe sie schon Wahlkämpfe gewonnen. Sie gilt als Vertraute Merkels. Merz versucht, sich als Wirtschaftsmann zu profilieren.

Spahn, der bei Beobachtern als abgeschlagen gilt, versuchte durch eine schärfere Tonalität nach vorne zu kommen. Zuletzt warf er seinen Blick schon auf die CDU der Zukunft: „Ich will 2040 in einem Land leben, das von der CDU regiert wird.“

Für Spahn kam der Aufbruch in Partei und Unionsfraktion ganz offensichtlich zu früh. Der Stratege wurde sowohl von der Abwahl Volker Kauders als Unionsfraktionschef überrascht als auch von der Rücktrittsankündigung Merkels.

Auf der ersten Regionalkonferenz in Lübeck hieß die Reihenfolge bei der Vorstellung der Kandidaten noch: 1 Annegret Kramp-Karrenbauer, 2 Friedrich Merz, 3 Jens Spahn. Auf der achten, der letzten Vorstellungsrunde war die Reihenfolge umgekehrt: 1 Jens Spahn, 2 Friedrich Merz, 3 Annegret Kramp-Karrenbauer.

Weder am Anfang noch am Ende lässt sich diese Auslosungsreihe als Omen verstehen – zumindest was Merz und Kramp-Karrenbauer betrifft. Das gilt auch für den neuen ARD-Deutschlandtrend, wonach sich 48 Prozent der befragten CDU-Anhänger für Kramp-Karrenbauer entscheiden würden, 35 Prozent für Merz und nur zwei Prozent für Spahn. Die Entscheidung dürfte wesentlich auch von der Tagesform der Kandidaten auf dem Parteitag in einer Woche abhängen.

Die Berliner CDU-Chefin Monika Grütters sagte am Freitagabend quasi als Resumee der Emotionen: Es sei ein „beeindruckend fairer Wettstreit“ der dreien gewesen. Und: „Die Qual der Wahl zwischen drei Bewerbern dieses Formats ist ein Problem, das andere Parteien gern hätten.“ Man darf gespannt sein, wie die drei die letzte Woche vor der Entscheidung in Hamburg nutzen. Vielleicht wird es ab dem Wochenende verbissener.

(ks, mit Material von dpa)



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