Lehrerverband: Werteunterricht soll in den Gesamtlehrplan – auch für deutsche Kinder
Der Deutsche Lehrerverband spricht sich für den Werteunterricht in Deutschlands Schulen aus. Allerdings möchten sie ihn in den Gesamtlehrplan integriert sehen - auch für deutsche Kinder.

Blick in ein Klassenzimmer.
Foto: iStock
Der Deutsche Lehrerverband hat die Unions-Forderung nach verstärkter Werte- und Demokratieerziehung für Kinder aus Zuwandererfamilien grundsätzlich begrüßt.
„Dieser wichtige Bereich kommt in den bisherigen Willkommens-, Übergangs- und Sprachlernklassen oft zu kurz, weil der Fokus auf dem Deutschlernen liegt“, sagte Verbandschef Heinz-Peter Meidinger der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstagsausgabe).
Allerdings erfordere eine solche Ausweitung des Lehrplans Zusatzstunden, Zusatzlehrkräfte und eine entsprechende Fortbildung betroffener Lehrkräfte. „Zum Nulltarif ist das nicht zu haben“, sagte Meidinger. Nach seinen Worten sehen sich manche Lehrkräfte auf diese spezielle Anforderung nicht ausreichend vorbereitet.
Meidinger sprach sich aber gegen eine Trennung dieses Unterrichts im Rahmen sogenannter Rechtsstaatsklassen für Flüchtlingskinder aus.
„Ich bin dafür, diesen Werteunterricht in den Gesamtlehrplan zu integrieren“, sagte Meidinger. Auch bei den deutschen Schülern würden die Themen Grundgesetz, Rechtsstaatsprinzip und Demokratie „leider derzeit ganz kleingeschrieben“. Erst ab der 10. Klasse gebe es an den meisten Schularten Politikunterricht mit nur wenigen Schulstunden.
CDU und CSU hatten sich zuvor für die Einführung von Wertekundeunterricht für Kinder von Flüchtlingen ausgesprochen. Insbesondere für Flüchtlingskinder sei die „Beschäftigung mit dem deutschen Rechtssystem und der Werteordnung des Landes wichtig“, heißt es in dem Entwurf eines Beschlusspapiers der Unions-Fraktionsspitzen. (afp)
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