Lauterbach warnt vor neuen Mutationen und freut sich auf „Super Sommer“
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) fürchtet, dass die Corona-Pandemie sich weiter verschärfen wird und neue Mutationen entstehen könnten. Das liege an den derzeit hohen Infektionszahlen, sagte er dem „Stern“. Im Moment habe das Virus die besten Bedingungen, sich weiterzuentwickeln.
„Dass bei diesen hohen Infektionszahlen keine Mutationen entstehen, ist epidemiologisch undenkbar“, so Lauterbach. Deswegen geht er auch nicht von einem nahen Ende der Pandemie aus. „Dass die Pandemie mit Omikron vorbei ist, halte ich für ausgeschlossen. Wir können nur hoffen, dass die neuen Mutationen harmloser sind. Bislang war das leider nicht der Fall.“
Gesundheitsminister warnt vor schnellen Lockerungen
Lauterbach warnte auch vor schnellen Lockerungen der Maßnahmen. „Wir können breite Lockerungen, wie sie derzeit diskutiert werden, zum jetzigen Zeitpunkt nicht vertreten“, sagte er am Dienstag in der Bundespressekonferenz. „Ich wundere mich über die Diskussionen, die zum Teil in der Politik jetzt zu beobachten sind.“
Man sei noch vor dem Höhepunkt der Omikron-Welle. Er gehe weiter davon aus, dass dieser erst Mitte Februar erreicht werde. Sollte es jetzt zu einer schnellen Öffnung kommen, dann würde man die Welle „deutlich verlängern“, fügte Lauterbach hinzu. Ein schnelles Abflachen könnte man dann nicht erreichen. Die aktuelle Diskussion über Lockerungen sei deswegen fehl am Platz. Die aktuelle Corona-Lage bezeichnete Lauterbach als relativ schwierig. „Wir haben nach wie vor steigende Fallzahlen und eine Hospitalisierungsrate, mit der wir nicht wirklich zufrieden sein können.“ Die Lage sei „noch nicht wirklich unter Kontrolle“.
Lauterbach erwartet „Super-Sommer“
Dennoch will der Minister nicht pessimistisch in die Zukunft blicken. „Wir werden einen Super-Sommer haben, wie im letzten Jahr auch“, sagte Lauterbach. Endgültig gebannt sei die Gefahr durch das Coronavirus aber noch lange nicht, warnte er – im Gegenteil: Wegen der momentan hohen Infektionszahlen habe das Virus gute Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln, neue Mutationen auszubilden und erneut viele Menschen anzustecken. (afp/red)
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