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Lindner: Ausgangsbeschränkungen unverhältnismäßig

Lauterbach: Ausgangssperre ist letztes Mittel – „Kurzer, harter Lockdown für drei bis vier Wochen“ wäre ideal

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hält eine Verlängerung des Corona-Lockdowns bis zum 18. April für unabdingbar.

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Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach.

Foto: Kay Nietfeld/dpa/dpa

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Hamburgs CDU-Vorsitzender Christoph Ploß lehnt Ausgangssperren zur Eindämmung der Corona-Pandemie ab.
„Während Reisen nach Mallorca stattfinden, wird in Deutschland über Ausgangssperren diskutiert. Das versteht niemand mehr“, sagte Ploß in der RTL-Sendung „Guten Morgen Deutschland“.
Anstatt Ausgangssperren zu verhängen und immer wieder den Lockdown zu verlängern, brauche man Konzepte, um mit dem Virus umzugehen.“ Dazu gehört, dass die Bundesländer das Impf- und Testmanagement verbessern.“
Außerdem schlägt Ploß vor, nicht ausschließlich Inzidenzwerte zu berücksichtigen, sondern auch die Impfquote oder die Kapazitäten auf den Intensivstationen einzubeziehen.

Lauterbach: Ausgangssperre ist letztes Mittel

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hält eine Verlängerung des Corona-Lockdowns bis zum 18. April für unabdingbar.
Diese Maßnahme sei „ohne Wenn und Aber nötig“, sagte Lauterbach am Sonntagabend in der Internetsendung „Bild live“. Ansonsten würden sich die Sterbezahlen verdoppeln.
„Wir haben zu Beginn der dritten Welle mehr Patienten auf den Intensivstationen mit Covid-19 als zum Ende der ersten Welle. Wir sind also mehr oder weniger schon voll, bevor es losgeht“, sagte der SPD-Politiker. „Jeder Zweite stirbt, der beatmet werden muss, auch bei den Jüngeren.“
Eine Ausgangssperre, wie im Beschlussentwurf zum heutigen Bund-Länder-Treffen vorgesehen ist, hält Lauterbach noch nicht für zwingend notwendig. Bei weiter steigenden Fallzahlen dürfte sie aber kaum zu vermeiden sein.
„Bisher ist es keinem Land gelungen, die viel schnellere Pandemie mit dieser Mutation in den Griff zu bekommen, ohne dass es Ausgangsbeschränkungen im Lockdown gegeben hätte“, sagte Lauterbach.
„Ausgangsbeschränkungen sind die Ultima Ratio, man muss versuchen, das zu verhindern.“
Lauterbach fordert zugleich auch dir Rücknahme der Lockerungen. „Wir brauchen eigentlich einen härteren Lockdown, als wir ihn bis Anfang März hatten – und zwar jetzt bis Mitte April“, sagte Lauterbach am Sonntag im „Welt“-Interview.
„Ideal wäre ein kurzer, harter Lockdown für drei bis vier Wochen, bis das Testen in Schulen und Betrieben richtig steht“, sagte der SPD-Politiker.

Lindner: Ausgangsbeschränkungen unverhältnismäßig

Für Landkreise mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 100 sieht die Vorlage zusätzliche Einschränkungen wie nächtliche Ausgangsbeschränkungen vor. Diese Maßnahme stößt bei FDP-Chef Christian Lindner auf Widerstand.
„Ich halte Ausgangsbeschränkungen immer für unverhältnismäßig, für eine zu scharfe Freiheitseinschränkung“, sagte er bei „Bild live“.
„Wenn sich Angehörige eines Haushalts draußen an der frischen Luft bewegen, sehe ich keinen Grund, ihnen das zu untersagen.“
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der Bundesländer beraten am Montag über die nächsten Schritte in der Corona-Politik. Laut einem Beschlussentwurf des Kanzleramts für die Bund-Länder-Gespräche soll der Lockdown über Ostern hinweg bis zum 18. April verlängert werden. (afp/sza)

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