Plünderungen in Eschweiler: Drei Verdächtige verhaftet – Laschet will mit Kommunen über Finanzhilfen beraten
Nach Plünderungen im vom Unwetter getroffenen Eschweiler bei Aachen sitzen drei Verdächtige in Untersuchungshaft, wie Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) erklärte. Eschweiler ist besonders hart von den Auswirkungen des Hochwassers betroffen.
„Es macht mich daher wütend, wenn ich höre, dass gerade jetzt Menschen in ihre verwüsteten Häuser zurückkehren und feststellen, dass Plünderer das wenige gestohlen haben, was ihnen noch geblieben ist“, sagte der Ministerpräsident.
Laschet berät mit Bund
Laschet will unterdessen noch in dieser Woche mit den von der Unwetter-Katastrophe betroffenen Kommunen über Finanzhilfen beraten. Das sagte er am Sonntagabend in einer Fernsehansprache im WDR laut vorab veröffentlichtem Redemanuskript.
Auch mit dem Bund werden Gespräche geführt. „Eine Katastrophe von nationaler Tragweite braucht auch eine schnelle nationale Antwort“, sagte der Kanzlerkandidat der Union. „Daran arbeite ich unter Hochdruck mit den Kolleginnen und Kollegen in der Landes- und der Bundesregierung.“ Außerdem wolle er mit den Kommunalvertretern zusammenkommen, „um zu beraten, wie wir die Finanzhilfen ausgestalten, um schnell unsere Heimat wiederaufzubauen“.
Laschet machte klar, dass die Beseitigung der Schäden ein Kraftakt wird. „Als Land tun wir alles, um jetzt die direkten Auswirkungen der Katastrophe in den Griff zu bekommen.“ Die Krisenstäbe tagten rund um die Uhr. „Die Wunden dieser Tage werden wir aber noch lange spüren“, sagte der Christdemokrat. „Der Wiederaufbau wird Monate, ja Jahre dauern.“
Laschet fordert mehr Vorsorge gegen Extremwetter
Als Konsequenz aus der Hochwasserkatastrophe fordert er mehr Vorsorge gegen Extremwetter. „Wir müssen Dämme bauen, Rückhaltebecken, Wasserreservoirs, Flächen renaturieren – Schutz nicht nur am Rhein, sondern auch an den großen und den vielen kleinen Flüssen überall im Land“, sagte Laschet. „Kurz: Natur, Umwelt, Leib und Leben schützen – quasi das Immunsystem unserer Heimat stark machen, damit wir besser gegen Wetterextreme gewappnet sind.“
Die Häufigkeit und die Wucht solcher Katastrophen seien auch eine Folge des Klimawandels, bekräftigte Laschet. „Den müssen wir hier und weltweit schneller und konsequenter bekämpfen. Das Klima gewährt keinen Aufschub.“
In der Fernsehansprache erinnerte der CDU-Kanzlerkandidat auch an den in Altena getöteten Feuerwehrmann. Dabei berichtete Laschet vom Telefonat mit der Witwe des 46-Jährigen. „Sie hat mir erzählt, dass ihr Mann jungen Menschen Werte vermitteln wollte. Er wollte ein Vorbild sein. Er ist noch mehr. Er ist ein Held“, sagte Laschet. Er stehe stellvertretend für die Tausenden, die jeden Tag ihren Dienst tun und Leib und Leben riskieren.
Der Feuerwehrmann war in der Hochwasserlage am Mittwochnachmittag in Altena – einer Stadt im Märkischen Kreis – nach der Rettung eines Mannes ins Wasser gestürzt und ertrunken. Seine Kollegen hatten ihn nur noch tot bergen können. (dpa)
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